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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(477) Tour der Kultur 2017

Fotogramm-Workshops, eine QR-Code-Rallye, Andymics & Hoax vom 3. OG und die BEATLES uff’em HAUS! – ANIMUS-KLUB-KIDS waren mal wieder richtig UNARTIG!

      

Vor zwei Jahren wurde sie zum ersten Mal durchgeführt. Die Tour der Kultur. Dabei verwandeln sich sämtliche Kultureinrichtungen der Innenstadt Ludwigshafens in eine attraktive Oase, in der unterschiedliche Musik, vielseitige Muse, multikulturelle Beiträge, sowie eine Reihe kreative Angebote für Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt stehen.

Klar, dass wir mit unseren Kindern auf einer solchen Veranstaltung nichtfehlen dürfen, zumal die Verantwortlichen jedes Jahr ein anderes Programm anbieten. Wie bei vielen Großveranstaltungen ist es leider auch bei der Tour der Kultur nicht möglich an allen Aktionen teilzunehmen, und alle Künstler live mitzuerleben. So legen wir jedes Jahr den Schwerpunkt auf die Interessen unserer Kinder, und besuchen dann gut sieben Stunden lang hintereinander eine Aktion nach der anderen.

Angefangen haben wir in diesem Jahr im Wilhelm Hackmuseum, wo parallel zur aktuellen Biennale für Fotografie im Atelier ein Fotogramm-Workshop angeboten wurde. Fotogramme entstehen dadurch, dass man Objekte zunächst auf eine Glasscheibe legt, und sie danach in einem Fotolabor zwischen einem lichtempfindlichen Film oder Fotopapier und einer Lichtquelle belichtet. Die Konturen der Objekte werden dann auf den Film oder das Papier übertragen. Danach wird das Bild entwickelt. Hierbei wird es nacheinander eine bestimmte Zeit in vier verschiedene Lösungen eingetaucht, wodurch eine Art Negativ entsteht, dass dann die Objekte hell erstrahlen lässt.

      

Der lehrende Bauhausmeister László Moholy-Nagy gilt als einer der Urväter dieser Technik, die Anfang des 20 Jahrhunderts Einzug in die Kunst erfuhr. Heute durften wir bei Maike Kraichgauer im Atelier nicht nur ein Bild anfertigen, sondern es auch im Anschluss daran im Fotolabor entwickeln. Das war ein ganz spannender Prozess, denn wir durften hautnah miterleben, wie unser Bild die Konturen der Objekte annahm. Fotografieren durften wir im Fotolabor natürlich nicht, denn das hätte die Entwicklung des Bildes vollständig ruiniert.

Weiter ging es in der Stadtbibliothek mit einer QR-Code-Rallye durch diese neue und wunderschön renovierte Gebäude. Bei dieser digitalen Schnitzeljagt mussten wir mit Hilfe eines Tablets versteckte QR-Codes finden, und an den jeweiligen Fundstellen Fragen beantworten und daraus ein Lösungswort basteln. Ähnlich wie bei unserer GPS-Schatzsuche durch den Luisenpark, durften wir nun durch die Stadtbibliothek streifen und neues Wissen kennenlernen. Dieses interessante Spiel war allerdings deutlich schwieriger als die Schatzsuche vor knapp einer Woche, und da unsere Migrantenkinder noch nicht so gut Deutsch konnten, zogen wir alsbald schon weiter in den Ludwigshafener Kunstverein UNARTIG.

        

Dort drehte sich ebenfalls alles um die aktuelle Foto-Biennale, allerdings ganz anders als im Hackmuseum. Viele Kunstkataloge und Bilderbände standen uns hier zur Verfügung, aus denen wir uns Collagen erstellen konnten. Einige Muster als Anregungen gaben uns die Verantwortlichen vor, alles andere durften wir uns dann aus unserer Kreativität und Fantasie erarbeiten.

Schneiden, blättern, Konturen malen, Bilder verschieben oder einfach nur passende Schnipsel zusammenkleben. Heute war alles erlaubt, was gefiel und dabei durften wir natürlich auch mal UNARTIG sein, und politisch provokative oder etwas freizügigere Bilder malen.

Musikinstrumente ausprobieren, stand als nächstes auf unserem Programm. Die Ludwigshafener Musikschule öffnete nämlich einen ganzen Nachmittag ihre Instrumentenkammern für alle Interessierte. Hier konnte man nahezu jedes Instrument mal ausprobieren. Aufgrund der großen Neugierde waren die Warteschlangen an den einzelnen Instrumenten allerdings sehr groß.

Beim Klavier hatten wir allerdings Glück, und so bekam unsere Victoria von einer Dozentin einfache Melodien erklärt, und durfte diese dann auch wiedergeben.

Zwischenzeitlich noch gemütlich bei Angelo Montana an der Cafédrale TURM33 eine leckere Pizza genossen, und die neu gewonnene Kreativität der Tour der Kultur dazu verwendet, auszuprobieren wie wir gleichzeitig Pizza essen und Schnürsenkel binden, traten wir wenig später frisch gestärkt auf die Singenden Balkone. 2014 das erste Mal veranstaltet, und im letzten Jahr kongenial in die Tour der Kultur integriert, präsentierten die Verantwortlichen in diesem Jahr völlig andere Künstler auf Dächern, Erhöhungen oder besonderen Orten der Stadt.

Kurz nach 17.00 Uhr trat das Bläserensemble der Städtischen Musikschule über dem ALEX (nicht verwandt und nicht verschwägert mit unserem Vorsitzenden) auf den Balkon und trällerte uns zwei kurze und süße Melodien in die Ohren. Danach gab es auf der Hauptbühne von der A-cappella-Combo Quintessenz bekannte Pop-Songs zu lauschen. Der 80-er-Welthit „Sweet Dreams“ von den Eurythmics war gerade beendet, da erklangen auch schon die Pauken und Trommeln des Mannheimer Trommelpalastes, dessen Schlagzeuger uns mit Brasilianischen Sambarhythmen zum nächsten Balkon führte.

Über dem DÖNER City-Grill wartete bereits Elena Gottselig auf uns. Genauso wie bei den zwei Touren zuvor, präsentierten sich die Singenden Balkone als eine musikalische Reise durch unterschiedliche Musikgenres. Nach Blasmusik und a-cappella gab es nun bekannte russische Volkslieder zu belauschen Дорогой длинною“, für uns besser bekannt als „Those where the days“, klang noch in unseren Ohren, als sich die Türen der Kirche öffneten. Hier im Innern des Sankt Ludwigs präsentierte uns Ralf Battistin unter den Arkaden mäandernde meditative Kirchenklänge.

Mit geistiger Kraft aufgetankt, verließen wir die Kirche. Gleich darauf erklangen auch schon die Fanfahren des Bläserensembles Sankt Ludwig auf dem gleichnamigen Turm. Hoch oben in gut 60 Meter Höhe stand die Combo auf engsten Raum fast unsichtbar hinter einem Sicherheitsgitter zusammengepfercht, und schmetterte traditionelle Töne über die Dächer Ludwigshafens.

Weiter ging es vis à vis wieder mit den Sambaklängen des Mannheimer Trommelpalastes, der uns in den Hof des Bürgermeister Ludwig-Reichert-Hauses. Dort hatte sich im ersten Stock über Eingangstür und der Überdachung ein Frauenchor mit dem schönen Namen „Die Sahnehäubchen“ positioniert. Kunterbunt gekleidet sangen uns die Damen wunderschön mehrstimmige Volksattitüden.

Trotz vieler Zugaberufe, begann nun mit die längste Sambastrecke mit dem Trommelpalast, der uns bis in die Bismarckstraße 61 führte. Kulturlotsen, sperrten speziell für uns die Straßen, weil mittlerweile zog sich schon ein richtig langer Konvoi durch die Innenstadt. Adymics & Hoax, zwei großartige Rapper der hiesigen Szene, ließen erstmals vom Balkon des dritten Stocks ihre coolen Worte und Breaks erklingen, die vor allem unseren Kiddies unglaublich gefielen.

Nach einer weiteren längeren Tour mit der Sambacombo, erwarteten uns auf dem Dach des HAUSES mit den LU All Stars eine alternative Beatles-Band. Neben „Get Back“ erklangen auch noch zwei weitere Songs der Pilzköpfe und heizte den Besuchern, die vom Karl-Kronmann-Platz das Spektakel verfolgten mächtig ein. 

Nach den Goldenen Sechzigern erwartete uns im Innenhof der Lutherstraßen 11 ein klassisches Wunschkonzert mit Liane Leitz-Hügel. Diese präsentierte uns zunächst ein sehr anspruchsvolles Stück aus einer Italienischen Operette, und huldigte Hildegard Knef, in dem sie es zum Schluss ihres Vortrages noch Rote Rosen regnen ließ.

Das Finale der Singenden Balkone, durften die Besucher vom Balkone des Wilhelm-Hack-Museums genießen. Kostas Karagiozidis, ein Griechischer Musiker, der nicht nur das klassische Pianospiel beherrscht, sondern auch aus einer Oud wunderschön-melodische Töne entlocken kann, gab sich die Ehre im Vorraum der neuen Ausstellung, sowohl eigene, als auch für uns unbekannte klassische Stücke zum Besten zu geben. Er bat um Verzeihung, nicht der kräftigste Sänger zu sein, und machte uns auch noch darauf aufmerksam, dass er schon seit über 20 Jahren nicht mehr am Klavier saß. Diesen Eindruck, konnte der temperamentvolle Grieche allerdings nicht bestätigen. Im Gegenteil, er legte eine fantastische Performance vor, die große Applausstürme freisetzte. Die Tour der Kultur war auch in diesem Jahr wieder absolut großartig, und wir haben uns den Termin für nächstes Jahr schon vorgemerkt.

Bilder: Daniella Kostina

 

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