Neal Morse schenkte mit seinem Gospel-Weekend 2016 mehr Licht und Hoffnung in einer Zeit, die aktuell wieder einmal von Angst und Schrecken geprägt ist!
Gospel-Kirche mit Klavier, Gitarre, Bass, Schlagzeug, sowie freudig klatschenden, kräftig singenden, und friedfertigen Menschen. Dazu die wunderschöne beatelesque Stimme von Rockmusiker Neal Morse und der engelhafte Gesang seines Pendants Debbie Bresee, die genügten, um die Besucher der christlichen Messe für zwei Tage in Einklang mit Gott zu bringen, und in den anschließenden Predigten ihre Erfahrungen austauschen, Fragen aufzuwerfen oder nach fehlenden Antworten zu suchen.
Seit zwei Jahren steht dieser besondere Programmpunkt mit dem sympathischen Rockmusiker auf unserem abwechslungsreichen Plan, und bereichert uns und unsere Kreativität seit dieser Zeit bei jedem Besuch mit den vielen Eindrücken nachhaltig immer wieder aufs Neue.
Wie in den beiden Jahren zuvor, waren auch dieses Mal wieder sehr viele unterschiedliche Nationen anwesend. Menschen aus England, Belgien, Holland, Polen der Schweiz, ja sogar aus Schweden, und nicht zu vergessen aus den Vereinigten Staaten von Amerika, waren nach Germersheim gekommen, um bei dieser Messe zwei Tage lang dabei zu sein.
Veranstaltet wurde diese, genauso wie im letzten Jahr, von der Freien Christengemeinde Germersheim. Auf das Herzlichste begrüßt, und kurz auch ein paar persönliche Worte mit dem großen Musiker gewechselt, betrat dieser auch schon die Bühne, und wand sich mit einer sehr unterhaltsamen Eröffnungsrede an die Anwesenden.
Danach griff der Musiker zur Gitarre und stimmte zusammen mit seiner Band seine großartigen, selbstgeschriebenen Gospelsongs an. Begleitet wurde er hierbei von der bereits erwähnten Sängerin und Pianistin Debbie Bresee, sowie dem Bassisten Peter Domanski und dem Schlagzeuger Tom van der Maat.
Wie immer konnten auch die Besucher zu der musikalischen Bereicherung zu der Messe beitragen. So betrat gegen Ende des ersten Sets Familie Niehus aus Hessisch Oldendorf die Bühne, um der Gemeinde den selbstgeschriebenen Gospel-Song „So sehr“ zu präsentieren, der sich auf Lukas 18 bezog, und davon handelte, was in dem Zöllner auf dem Weg zum Tempel vorging. Da ihr ältester Sohn, der eigentlich in ihrer Musikgruppe den Bass spielte, heute leider nicht dabei sein konnte, griff der Multi-Instrumentalist Neal Morse zur großen Überraschung der Besucher erstmals zum Bass, um die Familie bei ihrem Loblied zu begleiten.
Nach einem fast vierzigminütigen Set hatten dann die Besucher wieder die Möglichkeit die Bühne zu betreten und Worte oder Geschichten an die Anwesenden zu richten. Jeder, der also etwas auf dem Herzen hatte, oder etwas sagen wollte, was ihm hinsichtlich seines Glaubens wichtig war, betrat nun die Bühne. Wie in den beiden Jahren zuvor fand so ein sehr gesunder Gedankenaustausch zwischen den Besuchern statt.
Besonders der Englische Priester Martin begeisterte wie in den beiden Jahren zuvor auf unglaublich unterhaltsame und humorvolle Weise die Anwesenden mit einer symbolischen Geschichte.
Er erzählte von einem Teich, indem viele Fische den ganzen Tag nur herumschwimmen und nichts anderes machen als fressen. Auf der anderen Seite gäbe es auch Pflanzen, die ihm zwar nicht so gut gefielen, die aber besonders nützlich seien, weil sie die Umwelt mit guter Luft versorgen, den Boden und das Wasser reinigen, und so das Leben für die Fische und uns Menschen erst ermöglichen. Gleichzeitig wachsen sie bei diesem Prozess selbst mit. Obwohl ihm die Pflanzen nicht so gut gefallen, möchte er symbolisch lieber eine Pflanze sein, die den Menschen etwas Gesundes schenkt, als ein Fisch, der ständig nur fressen möchte oder anderen etwas wegfrisst.
Für seine persönliche Predigt wählte Neal Morse dieses Jahr die Geschichte des Blinden Mannes aus dem Johannes-Evangelium, dem Jesus eines Tages das Augenlicht wieder zurückschenkte. Ihm war es sehr wichtig darauf aufmerksam zu machen, dass Menschen von Zeit zu Zeit auch das Gefühl haben wertlos zu sein oder sich nutzlos zu fühlen. Die Geschichte des Blinden Mannes sollte ihnen Kraft geben, schwierige Zeiten zu überstehen, und am Ende ihr Ziel zu erreichen.
Mit dem Song „Cloudburst“ einem Fan-Favorit, beendete Neal den ersten Teil der Messe, und bat zum Essen. Ein üppiges uns sehr leckeres Büffet wurde hier von den Mitarbeitern der Freien Christlichen Kirchengemeinde gereicht. So gab es neben Kartoffelsalat und Fleischkäse, auch verschiedene Kuchensorten und Gebäckarten zu essen, und ein komplett alkoholfreies Getränkebüffet, bestehend aus Kaffee, Wasser und Apfelsaftschorle.
Neal Morse – Cloudburst (Piano-Version)
Frisch gestärkt und nach vielen persönlichen Gesprächen mit den einzelnen Besuchern ging es dann um 18.00 Uhr weiter mit der Messe, in der auch unser erster Vorsitzender Alexander Höfer nach den Lobpreisungen Gottes die Bühne betrat und sich und seine Fragen an die Anwesenden richtete, und ihnen dabei gleichzeitig seine Ängste offenbarte.
„Ich habe heute eine Schwedische Mütze auf, und zufälliger Weise traf ich in der Pause Menschen aus Schweden, die mich fragten, ob ich die Mütze deshalb aufhätte, weil mir Schweden gefällt. Als ich ihnen JA sagte, fragten sie mich, ob ich schon einmal in Schweden war, und als ich NEIN antwortete, waren sie unglaublich überrascht, und wollten unbedingt wissen, warum mir Schweden so gut gefällt. Ich sagte ihnen, dass mir Schweden gefällt, weil Schweden das kinderfreundlichste Land Europas wäre, und dass das auch im letzten Jahr in einer neuen pädagogischen Studie nochmals bestätigt wurde. Interessanter Weise belegt Deutschland in dieser Studie den letzten Platz, sprich Deutschland ist das kinderfeindlichste Land Europas, und ich kann das mit meinen Erfahrungen als Sozialpädagoge nur bestätigen. Ich habe in sechs verschiedenen europäischen Ländern mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet, in einigen auch sehr lange gelebt, und ich habe dabei keine Gesellschaft kennengelernt, die so hart und teilweise auch so unschön und unmoralisch miteinander umgeht wie die Deutschen. Diese Hackordnung beginnt bereits im Kindergarten.
Ich bin Sozialpädagoge geworden, um Kindern, Jugendlichen und Familien zu helfen, und um ihnen ein wertvolles und erlebnisreiches Freizeitprogramm anzubieten, und ich musste feststellen, dass ich diese Arbeit bisher in keiner einzigen Einrichtung, keiner Gemeinde und keiner Organisation anständig und moralisch einwandfrei durchführen konnte. Selbst in den Einrichtungen wurde ich mit kinderfeindlichen Regeln, unerträglichen Hackordnungen, unmöglichen Arbeitsbedingungen und Klimas, sowie unwürdigen Bestrafungssystemen konfrontiert. Aus diesem Grund habe ich vor knapp drei Jahren einen eigenen Verein gegründet, und führe seit dieser Zeit jedes Jahr rund 150 Großprojekte für Kinder, Jugendliche und Familien durch. Hierbei biete ich den Kindern Programme in folgenden Bereichen – Kunst, Kultur, Literatur, Malerei, Musik, Natur und Umwelt, Tiere, Theater und Schauspiel, Bildung und Wissenschaft etc. Zusätzlich biete ich den Kindern in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit musikalische Größen wie zum Beispiel auch Neal, oder Uriah Heep, sowie Künstler wie Hans Klok kennenzulernen. Jetzt kommt das Traurige daran, und auch der Grund, warum ich heute hier auf die Bühne gekommen bin, denn NIEMAND aus meiner Heimatgemeinde hat Interesse an einem solch wertvollen und schöngeistigen Programm. Auch die Schulen, die Direktoren und die Lehrer haben KEIN Interesse ihren Schülern eine solche Möglichkeit zu schenken. Eine Direktorin verabschiedete mich sogar mit den Worten: „Herr Höfer, wenn sie fleißige und motivierte Schüler suchen, um Pur, Hans Klok oder die Scorpions zu interviewen, dann müssen sie diese an einer anderen Schule suchen!“ – Deshalb möchte ich heute die Frage stellen, WARUM haben Kinder, Eltern oder auch Familien KEIN Interesse oder KEINE Lust mehr an den wichtigen Dingen des Lebens? – Parallel dazu erleben wir eine sehr ungesunde und gewaltbereite Entwicklung in unserem Land, was für mich aber kein Wunder darstellt, denn immer dann, wenn Menschen das Interesse an den schönen Dingen des Lebens verloren haben, dann bekommen radikale politische Gruppierungen einen unglaublich großen Zuspruch. Und ich habe als Deutscher ganz große Angst davor, dass die vor 70 Jahren erloschene Flamme „Deutscher Gewalt“, erneut entfacht und abermals großes Unheil anrichten wird.
….
Bilder: Alexander Höfer
Neal Morse & Friends – Gospelmedley 2016
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