„ANIMUS-KLUB-KIDS gaben sich die Kugel!“ – Die Mannheimer Stadtbibliothek faszinierte in der Trendnacht mit interaktiven Games-, Coding- und Programming!
Im letzten Jahr veranstaltete die Mannheimer Stadtbibliothek zum ersten Mal eine Trendnacht, in der sie Kindern und Jugendlichen an 12 Workshop-Stationen sowohl interaktive, als auch aktive Highlights anbot. Aufgrund des mangelnden Interesses besuchte unser erster Vorsitzender damals diese Veranstaltung alleine, ganz einfach um sich einen Eindruck über die Dinge zu verschaffen, wofür sich unsere damaligen Kinder und Jugendlichen leider nicht interessierten.
Überhaupt sind wir zu dieser Zeit gerade in der Mannheimer Stadtbibliothek sehr oft ganz unangenehm aufgefallen, denn unsere Kinder lieferten sich in dem runden Labyrinth nicht selten wilde Verfolgungsjagten oder warfen in peinlichen Wortgefechten Bücher durch die Gegend, wofür wir uns regelmäßig entschuldigen mussten.
Heute, ein Jahr später, ist alles anders, und erstmals laufen wir gegen 18.00 Uhr mit einer 11’er-Gruppe in der Mannheimer „Stadtbibliothek“ ein, und trafen dort auf eine großartige Veranstaltung, die unweigerlich das Interesse unserer Kinder und Jugendlichen weckte. Seit einigen Wochen einerseits ganz stark verwöhnt von Coding-Programmen, aber andererseits auch ausgestattet mit der erforderlichen „Mind-Power“, stürzten sich unsere Kiddies nach einer kurzen Orientierungsphase auf die technischen Raffinessen, die die Verantwortlichen der Stadtbibliothek zusammen mit mehreren Kooperationspartnern vorbereitet hatte.
Erster Anziehungsmagnet war hier das Bananenklavier. Dieses kannten wir zwar schon von der letztjährigen Makerspace-Veranstaltung des DAI’s; doch es ist immer wieder interessant, welche Entwicklung ein solches Gerät im Laufe der Zeit erfährt. Unsere Hände verbunden mit Elektroden, konnten wir nun mit herkömmlichen Bananen tatsächlich Töne erzeugt und kleine bekannte Melodien wie zum Beispiel „Happy Birthday To You“ spielen. Funktionierten die als Tatstatur fungierenden Bananen bei Makerspace 2015 noch nicht wirklich fehlerfrei, waren die Kontakte am heutigen Abend so gut, dass das Experimentieren eine wahre Freude war. Selbst sogar Klänge von unterschiedlichen Percussions konnten die Bananen erzeugen.
Die zweite Station, die unsere Kids eine längere Zeit gefangen hielt, war die Musik-Workstation. Hier hatten die Verantwortlichen einen Tisch mit einem Mischpult und mehreren Soundsystemen und Geräten ausgestattet, die wir von der Mannheimer Rap-Schule Who-Am-I her kannten. Unter Anleitung eines Könners durften unsere Jugendlichen nun Sounds- und Beats programmieren, aber auch synthetische Klänge erzeugen und zusammenmischen.
Ein weiteres absolutes Highlight war die Workshop-Stationen von Hacker Stolz, die ja auch in der Code-Week-Rhein-Neckar als Partner fungieren. Sie waren gleich mit drei Stationen am Start, die für Technikfreaks keine Wünsche übrig ließen. So konnten wir an zwei Stationen codieren und mit dem Programm SCRATCH interaktive Animationen erstellen. Unter der Faszination „Was es alles gibt“ und dem berühmten Slogan: „Ich geb‘ mir die Kugel!“ konnten wir an der dritten Station mit einem Tablett eine Leuchtkugel über den Boden steuern. Die Leuchtkugel, auch Shpero genannt, reagiert einerseits auf vorgegebene Befehle, andererseits auch auf die Bewegung des Fingers. Aufgabe war es nun die Kugel durch ein vorgegebenes Straßenlabyrinth zu steuern. Das hört sich im ersten Moment nicht schwierig an, aber die Kugel hatte anfangs einen derartigen Zacken drauf, dass sie in rasanter Geschwindigkeit erst einmal fünf Bücherregalreihen hindurchsauste. „Wie hole ich die Kugel denn zurück?“ – Nicht mit der Hand, sondern mit der Steuerung am Tablett! – Unglaublicher Fun spornte unsere Jungs hier an, und so programmierten sie die Kugel wenig später so, dass sie bei Anstoßen an einen Gegenstand automatisch wieder in die Ausgangsposition zurückkam.
Zum „Entspannen“ gab es eine attraktive Game-Station. Hier hatten die Mitarbeiter der Stadtbibliothek die besten Spiele aufgetischt, oder besser gesagt an große Bildschirme angeschlossen. So konnten unsere Kids begehrte Spiele wie zum Fifa 2015 oder Mindcraft „zocken“, und dabei auch unseren 2. Vorsitzenden Rainer Bender ein wenig infizieren gegen sie zu spielen, oder besser gesagt mit ihnen zu spielen. Beeindruckt von der fast authentischen Grafik dieser Spiele, ging es dann weiter an die nächsten Stationen.
Hier rückte ein 3D-Laserdrucker in den Interessensfokus unserer Jungs. Über einen Laptop konnte man bestimmte Figuren oder Objekte vorprogrammieren und danach ausdrucken. Das Verfahren des 3D-Drucks ist immer noch sehr aufwendig, vor allem zeitaufwendig, da ja nicht nur ein Muster auf ein Papier kopiert wird, sondern eine heiße Plastik in die Höhe produziert. Je nachdem, welche Figur oder welches Objekt man gerne gedruckt haben wollte, dauerte der Prozess zwischen 20 und 40 Minuten.
Zeit genug, um einen Trickfilm zu produzieren. Ja, auch so etwas Cooles durften wir am heutigen Abend machen. Ein Trickfilm zu erstellen ist allerdings eine ziemlich aufwendige Angelegenheit, müssen doch für jede Szene (für jedes Foto) die jeweiligen Figuren immer ein Stückchen weiterbefördert werden. Zum Fotografieren hatten die Verantwortlichen den Kindern und Jugendlichen zwei Tabletts zur Verfügung gestellt. An dieser Station beschäftigten sich unsere Kids gut eine halbe Stunde, und produzierte in dieser Zeit aus 135 Bildern einen ein Minuten langen Film.
Alle Stationen konnten wir an diesem Abend leider nicht besuchen, zu interessant waren die gerade erwähnten Workshops für uns, und zu schnell verging die Zeit bis 22.00 Uhr.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Stefanie Bachstein und ihrem tollen Team, und last but not least bei Sabine Rupp, die uns bei dieser fantastischen Trendnacht begleitet hat.
Bilder: Alexander Höfer
Bildbearbeitung: Lucas & Max Mouhlen
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