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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(539) Utopia

„Menschen und Stadtgeschichten!“ – Kurpfälzisches Museum und Heidelberger Kunstverein präsentierten hochinteressante Blickwinkel in scharfe Momentaufnahmen und die mediale Überwachung!

Zum dritten Mal veranstalteten das Kurpfälzische Museum und der Heidelberger Kunstverein ihr gemeinsames Kunstfest, das in diesem Jahr unter dem Motto „Utopia“ stand. Da beide Museen und ihre Ausstellungen in regelmäßigen Abständen sowieso zu unseren Programmpunkten zählen, freuten wir uns sehr darüber, erstmals beide Häuser und deren Ausstellungen an einem Abend gleichzeitig, oder besser gesagt, hintereinander besuchen zu können, wobei wir aus rechtlichen Gründen nur die Ausstellung „Stadtgeschichten“ des Kunstvereins bildhaft dokumentieren dürfen. Im Kurpfälzischen Museum ist das Fotografieren generell verboten. Allerdings dürfen, bzw. möchten wir über die Sonderausstellung „Menschen“ aus der Sammlung Braus ein wenig schwärmen, um unseren Lesern diese Ausstellung wärmstens ans Herz zu legen, oder wir versuchen es zumindest.

Beginnen möchten wir aber mit den „Stadtgeschichten“ des Heidelberger Kunstvereins. Hier in dem kleinen, aber sehr feinen Schmuckkästchen, finden regelmäßig ganz besondere Ausstellungsthemen ihren Platz; Themen und Kunstwerke, die sich den Besuchern sowohl unglaublich überraschend, als auch provozierend präsentieren. Kunst darf aufrütteln, wachrütteln, aber vor allem auch die Augen und Ohren öffnen und zum Nachdenken anregen.

Dementsprechend macht die Reihe „Stadtgeschichten“ nicht nur auf alle Kernthemen und Problematiken aufmerksam, die wir in einer Stadt vorfinden, sondern sie führt uns diese Gegebenheiten einerseits sehr kontrovers, andererseits aber auch sehr schmerzhaft, sowohl über die analoge, als auch über die mediale Kunst direkt vor Augen.

Fantastische dreidimensionale Bilder und schriftliche Offenbarungen, sowie skurrile Alltagsfantasien zieren die Wände der Ausstellungshalle, in der die Besucher auch über Bildschirme mit den drastischen Themen Obdachlosigkeit, Verzweiflung und der totalen medialen Überwachung konfrontiert werden. Wie immer benötigt man Zeit, um sich diese einzelnen Werke als Ganzes zu erschließen.   

Am heutigen Abend waren die Museen aber nicht nur bis 24.00 Uhr geöffnet, sondern es fanden auch interessante Kurzführungen statt. So bekamen wir schon wenig später von der Mitarbeiterin Franziska Deinhammer die Werke von drei Künstlern ganz genau erklärt.

Den Anfang machte hier die überdimensional in die Länge gezogene Landkarte von Till Krause, die eine fast schnurgerade, blutrote Linie von Kiel nach Hamburg zeigte. „Die Linie des Mörders?“ … Nicht direkt, eher die Linie einer total genialen Idee. Der Künstler Till Krause dokumentierte mit dieser Linie seine Kunst auf einem schnurgeraden Wege die 100 Kilometer von Kiel nach Hamburg zu laufen, ohne groß von dem eigentlichen Weg abzuweichen. Hierbei musste er natürlich auch durch private Anwesen und Gärten hindurch, über Wände hinwegklettern oder durch die jeweiligen im Weg stehenden Häuser entweder kurz herum, oder einfach hindurchlaufen, also durch die Vordertür hinein, und durch die Hintertür wieder hinaus, bzw. umgekehrt. Durch die Dokumentation der Durchquerung des Raumes entstand diese Blickfeldkarte, die sich uns nun natürlich als Gänze erschloss.

Weiter ging es mit dem Filmbeitrag von „Walk The Way Home“ von Eric Baudelaire. Der Künstler präsentiert darin Straßenszenen aus Paris und Rom und stellt dabei dem Zuschauer auf überdimensional großem Handyformat unbescholtene Bürger und das Militär gegenüber. Die Faszination einfach zu filmen, und vielleicht dabei auch die Dinge einzufangen, die nicht erlaubt sind, wie zum Beispiel das Filmen des Militärs, stehen dabei im Mittelpunkt. Durch den Slow-Motion-Effekt wirken die Menschen selbst wie eingefroren bei ihrer Tätigkeit als Paparazzi. Das Leben läuft also ganz langsam an ihnen vorbei, während sie ihre Zeit damit verschwenden unwichtige Dinge einfach nur belanglos abzulichten.

Eine weitere aktuelle Entwicklung in Städten ist die zunehmende Überwachung öffentlicher und gefährdeter Plätze. Hier werden derzeit auch Überwachungssysteme entwickelt, die in der Lage sind, aus dem Verhalten einer Person eine potentielle Gefahr erkennen zu können. Bereits in unserem Bericht über Pre-Crime haben wir über dieses System ausführlich berichtet, dass derzeit der Chicagoer Polizei ermöglicht einen Täter bereits vor Beginn seiner eigentlichen Tat aus dem Verkehr zu ziehen. Der Einsatz dieses Systems wird auch hier in Deutschland gerade thematisiert und heftig diskutiert.  

Die Künstlerin Esther Hovers bringt das in ihrer Reihe „False Positives“ unmittelbar zum Ausdruck. Die „False Positives“ kennen wir vor allem aus dem E-Mail-Verkehr, nämlich dann, wenn eine Mail eines Freundes oder Bekannten versehentlich im Spam-Ordner landet. Die Künstlerin macht in verschiedenen Werken auf das Thema Überwachung aufmerksam, und zeigt, dass diese uns nicht wirklich vor einer möglichen Gefahr schützen kann, sondern ausschließlich der Polizei dabei hilft den Täter zu fassen. Diese durchleuchtende Überwachung löst vor allem nicht die eigentliche Ursache der Kriminalität, oder warum 8% der Bevölkerung ein kriminelles Verhalten im Laufe ihres Lebens entwickeln.

Ergänzend zu dieser großartigen Ausstellung präsentiert sich die Sonderausstellung „Menschen“ des Kurpfälzischen Museums. Hier sind derzeit 160 beeindruckende Fotografien aus der Sammlung Braus ausgestellt. Wie bereits das Thema schon sagt, steht der Mensch im zentralen Mittelpunkt dieser Veranstaltungsreihe. Sämtliche Alltagsfacetten wurden hier zusammengetragen. Sowohl positive, also Fotos, die Menschen mit sehr viel Humor und Lebensfreude zeigen oder Situationskomik, als auch düstere Werke, die uns mit gezeichneten Menschen aus dem Krieg, oder mit Gesichtszügen strenger autokratischer Führungspersönlichkeiten konfrontieren.

Geniale Schnappschüsse, skurrile Momente, die Personen in idealen Posen zeigen, aber auch Erotik in großem Stil hält die Ausstellung ebenfalls für die Besucher parat. Eine großartige 20-minütige Führung durch die Ausstellung rundete unseren Besuch ab, wobei wir auf die geniale Begrüßungsanregung eines Bildes via „Edlem Teil“ gerne weiter verzichten werden, und weiter die herkömmlich per Hand anwenden.

 

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