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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!

(285) Jugendliche und Alkohol

160.000 ALKOHOLABHÄNGIGE (!) Kinder und Jugendliche in Deutschland! – Adrian Steier-Bertz vom Drogenverein Mannheim e.V. referierte im TECHNOSEUM über das Thema: „Was Jugendliche und Eltern über Alkohol wissen sollten!“

IMG_0129Mit sehr großer Spannung haben wir diesem Vortrag im TECHNOSEUM entgegengefiebert, referierte doch auf dieser Veranstaltung Adrian Steier-Bertz vom  Drogenverein Mannheim e.V. über das hochbrisante Thema „Jugendliche und Alkohol!“ Gerade aktuell, aufgrund der exzessiven Abschlussfeier der Realschüler auf der Heidelberger Neckarwiese, wieder in den Fokus der Medien geraten, sollten eigentlich in der Bevölkerung oder zumindest bei verantwortungsbewussten Eltern eine gewisse IMG_0140Sensibilität hinsichtlich des Alkoholtrinkens ihrer Kinder vorhanden sein, wurden doch auf der besagten Party sieben Schüler (!) wegen akuter Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert, und mehr als 20 Jugendliche in einem sturzbetrunkenen Zustand ihren Eltern von der Polizei übergeben. (Die unzähligen Schüler, die sich im stark alkoholisierten – allerdings noch nicht im lebensbedrohlichen Zustand befanden – nicht mitgerechnet.)

IMG_0136So sieht also das „Einfach-Nur-Feiern“ von Jugendlichen anno 2016 aus, und so, bzw., so ähnlich, wurde auch schon die Jahre zuvor ganz kräftig „abgefeiert“. Obwohl Institutionen wie der Drogenverein Mannheim e.V. oder die Polizei, sowohl an den Schulen, aber auch auf vielen Informationsveranstaltungen nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer und die Eltern präventiv regelmäßig darauf hinweisen, lässt sich dieses Problem einfach nicht in den Griff kriegen. Das IMG_0135Alkoholtrinken ist offensichtlich in unserer Gesellschaft ein anerkanntes, und besonders bei Jugendlichen, hinsichtlich des Feierns, sehr stark unterschätztes Begleitphänomen; sprich, es gehört halt irgendwie einfach dazu bei besonderen Anlässen oder Festlichkeiten – siehe die Erwachsenen als negatives Vorbild – sehr viel zu trinken, oder beim ausgelassenen Feiern eben zu „saufen“ bis zur Volltrunkenheit.

IMG_0137So war es einerseits sehr traurig und enttäuschend, andererseits aber auch irgendwie bezeichnend für die augenblickliche Lage unserer Gesellschaft, dass Adrian Steier-Bertz seinen hochinteressanten Vortrag „Was Jugendliche und Eltern über Alkohol wissen sollten…!“ vor einem gerademal mit 12 Besuchern (!?!) besetzen Auditorium halten durfte. Das Traurigste an diesem Abend war allerdings nicht die Tatsache, dass so gut wie keine Eltern und überhaupt keine IMG_0141Jugendlichen anwesend waren, um sich über den aktuellen Stand hinsichtlich des Themas Alkohol zu informieren, sondern – ähnlich wie bei der ganz wichtigen Veranstaltung über Cybermobbing im Februar auch, außer UNS, dem ANIMUS KLUBKEINE anderen Verantwortlichen von sozialen Einrichtungen oder Schulen (!?!). Auch die Presse glänzte durch Abwesenheit. Soziale Verantwortung sieht unserer Meinung nach anders aus, und das Problem Alkohol scheint – so hart es auch klingen mag – dem Großteil der Bevölkerung – EGAL (!) zu sein. Ob man mit einer derartigen Einstellung jedoch das Problem „Alkohol bei Jugendlichen“ langfristig lösen, oder zumindest eindämmen kann, bleibt daher mehr als fraglich.

Alkohol 03160.000 (!) Kinder und Jugendliche in Deutschland sind entweder alkoholabhängig, oder laufen aufgrund ihres unkontrollierten Konsums ganz große Gefahr längerfristig alkoholabhängig zu werden.

23.000 (!) Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 20 Jahren werden jährlich wegen einer lebensbedrohlichen Alkoholvergiftung oder eines Vollrausches stationär im Krankenhaus behandelt.

 

 

Die jährlichen Kosten des Alkoholkonsums belaufen sich auf stolze

40 Milliarden Euro (!!!)

 

Aufgrund dieser traurigen Situation ist es eigentlich auch fast EGAL, ob wir als Familienklub auf ein IMG_0145solches gesellschaftliches Dilemma aufmerksam machen oder nicht, denn das Interesse der Bevölkerung bezüglich dem Alkoholtrinken sieht leider anders aus. Ausgelassenes und freudentaumelndes Feiern, verbunden mit einem übermäßigen Alkoholkonsum ist fast schon zur Tradition herangewachsen, und auf großen Straßenfesten oder Massenveranstaltungen schreitet dieser unkontrollierte Umgang mit diesem Getränk unaufhaltsam weiter voran, und reißt somit unweigerlich sehr viele Menschen (auch unbewusst), ganz tief in den Abgrund der Alkoholabhängigkeit oder auch direkt in die Krankheit hinein.   

Wer nur noch mit Alkohol feiern kann, hat nicht nur ein Alkoholproblem, NEIN, er hat auch ein ganz großes persönliches und soziales Problem, denn er ist nicht in der Lage OHNE Alkohol zu feiern! – (Alexander Höfer)

IMG_0150„Lernen mit Alkohol …. umzugehen ist eine Entwicklungsaufgabe für Jugendliche!“, so nicht nur das Zitat von Prof. Dr. Hurrelmann, sondern auch die ganz große Bitte von Adrian Steier-Bertz in seinen Ausführungen. Somit ist das Erlernen des Umgangs mit dem Alkohol auch eine der wichtigsten Erziehungsaufgaben der Eltern; eine Erziehungsaufgabe, die offensichtlich immer weniger geleistet wird, wie auch sonst, wären solche traurigen Vorkommnisse wie auf der Realschulabschlussparty auf der Heidelberger Neckarwiese überhaupt möglich?

IMG_0148Auch wenn der Alkoholkonsum bei Jugendlichen in den letzten Jahren wieder rückläufig ist, und auch das Einstiegsalter des Trinkens später beginnt, können wir ähnlich, wie bei der Gewaltentwicklung auch, sowohl eine Steigerung in der Qualität, als auch in der Menge des Einzelfalls sehen, sprich, es wird zwar weniger Alkohol im Gesamten getrunken, aber diejenigen, die Alkohol konsumieren, trinken wesentlich mehr, schneller und exzessiver. Das IMG_0144sogenannte „Koma-Saufen“ ist nach wie vor ein ganz beliebter Trendsetter bei Jugendlichen, besonders in Peer-Groups. Auch ein Filmriss – also das Aufwachen im Krankenhaus, und nicht mehr wissen, was gestern war – wird nicht so problematisch – ja fast schon als normal – von der Gesellschaft und insbesondere von den Eltern der Betroffenen bezeichnet.

IMG_0149Ein Grund warum der Alkoholkonsum bei Jugendlichen gesunken ist, könnte darin liegen, dass wir in den anderen Suchtmittlebereichen wie zum Beispiel Cannabis und Designerdrogen einen starken Anstieg im aktuellen Bereich zu verzeichnen haben. Auch hier sind die Zahlen alarmierend und erschreckend. Über 40%, also fast jeder zweite Jugendliche hat schon seine Erfahrungen mit Cannabis gemacht, und fast 10% der Jugendlichen konsumieren wöchentlich oder täglich.

IMG_0134Feststellbar, so Adrian Steier-Bertz, ist hierbei die Entwicklung des multiplen Konsums, sprich Jugendliche, die zum Beispiel rauchen, trinken in der Regel auch mehr Alkohol, und Jugendliche, die nicht rauchen, trinken auch nicht, oder nur sehr wenig Alkohol.

Ob sich hinsichtlich des Konsumverhaltens der Bevölkerung oder speziell der Jugendlichen in der Zukunft etwas zum Positiven verändern wird, wagen wir hier an dieser Stelle ganz stark zu bezweifeln, zumal ja die Wirtschaft und nicht zu Letzt auch der Staat Milliarden Euro an den Alkoholabhängigen und Suchtkranken verdient. „Na dann Prost!“

Bilder: Alexander Höfer

 

Wenn ihr Hilfe benötigt, dann könnt ihr euch an folgende Beratungsstellen wenden:

 

BW-LV – Moltkestraße 2 – 68165 Mannheim – Telefon: 0621 – 8425068-0

Caritasverband – D7, 5 – 68159 Mannheim – Telefon: 0621 – 1 – 250610

DVM – K3, 11-14 – 68159 Mannheim – Telefon: 0621 – 15900-0

Diakonisches Werk – M1, 1a – 68159 Mannheim – Telefon: 0621 – 28000-0


 

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ANIMUS KLUB

Eine Leistungsgesellschaft ist nichts anderes als eine Suchtgesellschaft – Sie, oder besser gesagt, ihr System, ist KRANK! – (Prof. Dr. Franz Knapp, 5. Semester Psychologie, 1997)

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