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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(560) 200 Jahre KARL MARX

Im Hackmuseumsgarten ehrten Verantwortliche und Gäste den großen Philosophen und Ökonom Karl Marx zu seinem 200. Geburtstag mit Liedern, Gedichten, Textauszügen und sehr viel Wissenswertem über seine Vita!

Die 7. Saison des urbanen Gärtchen, das sich nicht nur Mitten im Herzen Ludwigshafens befindet, sondern sich auch seit Beginn unseres Klubs ganz tief in unsere Herzen hineingespielt hat, wartet auch in diesem Jahr wieder mit einem tollen und abwechslungsreichen Programm auf seine Besucher. Selbstverständlich dreht sich fast jedes Highlight um das tagtäglich immer wichtiger werdende Thema Garten. So gab es am heutigen Abend erstmals bunte Speise-Öle und Kräuterlikörchen, sowie verschiedene Salzmischungen aus dem hauseigenen Garten zu kaufen. Aber natürlich stehen bei den jeweiligen Veranstaltungen auch Geselligkeit und ein schönes gemeinsames Miteinander im Mittelpunkt.

Zusammen feiern, allerdings nicht auf „Ballermann-Niveau“, aber auch inhaltlich fernab von 08/15 oder einer Trivialität, bei dem jeder Mensch mit einem gesunden Menschenverstand entweder freiwillig eine Veranstaltung verlässt, oder erst gar nicht hingeht. Feiern mal ohne Sauferei, oder ohne ätzend-halbstarkes Gegröle, und vor allem, Feiern ohne Heckenpisser, Loverboys oder provozierend aufgedackelten Möchtegern-Tussis und Universal-Machos. Einfach normal halt. Aber genauso lieben wir unser Hackgärtchen, bei dem wir neben anständigen Menschen immer wieder sehr viel Ruhe und Besinnlichkeit finden, die sich am heutigen Abend wieder mit sehr viel wissenswertem Gedanken- und traditionellem Liedgut vereinten.

Keine Geringeren als das stadtbekannte Original Bernhard Wadle-Rohe und der ebenso renommierte Gitarrist und Liedermacher Bernd Köhler, präsentierten zum 200. Geburtstags Karl Marx einen Streifzug durch das Leben des großen Philosophen und Ökonoms.

Am 05. Mai 1818 in Trier geboren, war er das dritte von neuen Kindern. Sein Vater Heinrich und seine Mutter Henriette stammten beide aus einer Rabbinerfamilie. Er besuchte das Gymnasium, und ergriff 1935 in Bonn das Studium der Rechtswissenschaften, wechselte aber bereits ein Jahr später nach Berlin.

1943 heiratet er Jenny von Westphalen, die sieben Kinder gebar, von denen aber nur drei Töchter Jenny, Laura und Eleanor das Kindesalter überlebten. Zu dieser Zeit lernte er auch Heinrich Heine kennen, der übrigens ein Verwandter zu ihm war. Aus dieser fruchtbaren Begegnung entstanden 1944 die ersten Manuskripte eines ökonomischen Systems. Karl Marx gilt als einer der Urväter des Sozialismus und später auch Kommunismus. So waren seine Schriften in Deutschland besonders in der Zeit der Naziherrschaft verboten.

Die Werke von Marx sind aus heutiger Sicht allerdings hochinteressant, denn vieles, was der im Kapitalismus gescholtene und ignorierte Philosoph und Ökonom in seinen Theorien und Gedanken niederschrieb, ist heute, gut 150 Jahre später eingetroffen, sprich Realität. Somit ist Karl Marx auch ein klassisches Beispiel für eine Gesellschaft, die ihre Augen und Ohren immer dann verschließt, wenn man ihr unmittelbar den Spiegel einer unangenehmen Wahrheit vor Augen hält. Diese wird dann entweder verdrängt oder ignoriert. Nur traurig, das sowohl die Verdrängung, als auch die Ignoranz eines wichtigen Themas nicht wirklich etwas zu einer Verbesserung der Situation oder einer Problemlösung beiträgt. Im Gegenteil, beide Methoden verschlechtern die eigentliche Lage noch weiter und zwar um ein Vielfaches, sodass die bestehenden Schwierigkeiten oder sozialen Missstände noch größer werden.  Die besten Beispiele hierfür sind die Bankencrashs, die Integration und der Klimawandel.

Apropos Klimawandel. Wir haben in diesem Jahr nirgendwo so viele Bienen freudig herumfliegen sehen, wie im Hackgarten. Dieser bietet gerade ihnen in der aktuellen Dürre und unerträglichen Hitze des Sommers eine ganz wichtige Heimat zum Überleben.

      

Und in dieser tollen Idylle zwischen schwirrenden Insekten und kreativen Beeten boten uns die Verantwortlichen ihre gesunde Mischung aus Literatur, Musik, aber auch Sprache. So erzählte der Kurde Yousef Mantk, seines Zeichen Journalist, Dolmetscher und Autor nach der offiziellen Eröffnung auf Arabisch über Karl Marx und sein Leben, das gleich darauf in deutscher Version von Bernhard Wadle-Rohe zum Besten gegeben wurde.

Es folgten bekannte gesellschaftskritische Lieder, wie zum Beispiel „Die Internationale“ mit dem Originaltext, „Trotz alledem“, sowie „Einheitsfront“ und das von Bertolt Brecht getextete „Resolution der Kommunarden“, interpretiert von Bernd Köhler und Jan Lindqvist mit Akustik- und E-Gitarre.

Ein Spitzelbericht über die Familie Marx, verbunden mit deren Flucht ins Exil und ein ausführlicher Auszug über das Leben der Tochter Jenny, rezitiert von Larissa Fritsch und Bernhard  Wadle-Rohe, ließen dann wieder die Literaturgeschichte in den Mittelpunkt der Veranstaltung rücken.

Ebenfalls Gegenstand der Historie waren die Gedenken an die zwei Freiheitskämpfer Robert Blum, der 1884 zum Tode verurteilt wurde, und den 1944 im KZ Buchenwald hingerichteten Ernst Thälmann. Der bewegende Abschiedsbrief Robert Blums an seine Gattin, sowie das grausame Schicksal, das Ernst Thälmann unter dem Naziregime erfuhr; das waren die zwei Momente, die uns am heutigen Abend am tiefsten berührten.

      

Das charismatische „Bella Ciao“ machte dann die Stimmung zwar wieder ein bisschen feierlicher, doch die Gedanken über den tieferen Sinn des Lebens, und was sich gerade in der Gegenwart vor unseren Augen abspielt, ließen uns dieses Mal, begleitet von Liedern wie „Die Moorsoldaten“ und „Sag mir, wo die Blumen sind?“ etwas nachdenklicher nach Hause fahren. Es ist wichtig sich Gedanken zu machen, und diese anzusprechen, vor allem dann, wenn es weht tut oder diese bestimmten Verantwortlichen nicht gefallen.

Bilder: Daniella Kostina & Slawa Kostin

 

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Niemand ist so taub als wer nicht hören will! – (Karl Marx)

      

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