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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(728) Heidelberger Stars

Die berühmten Bremer Stadtmusikanten der Gebrüder Grimm absolut modern und mal ganz anders! – Mannheimer Kinder mutieren zu Heidelberger Stars!

Erstmals waren im Mannheimer Cineplex zu Gast bei der Premiere von Limeik Topchis neuem Film „Heidelberger Stars“. Bereits im letzten Jahr konnten wir im Rahmen der einander.Aktionstage im Ida-Scipio-Heim einen kleinen Vorgeschmack auf das bekommen, was heute völlig anders und in einer neu arrangierten Form über die Leinwand laufen sollte.

Präsentierten sich bei der damaligen Impromatchveranstaltung die Senioren des Heimes noch als exzellente Bremer Stadtmusikanten und unser Vorsitzender Alexander Höfer als perfektes Hahn-Double auf der Bühne, so waren es heute die Kinder, die in diese künstlerische Rolle hineinschlüpften und das berühmte Märchen der Gebrüder Grimm allerdings in einer ganz modernen Fassung zum Besten gaben.

Die Kindergruppe des Mannheimer Unser Theaters besteht fast ausschließlich aus Migrantenkindern, die großteils noch nicht sehr lange in Deutschland leben. Dementsprechend ist natürlich das im Film Gesprochene an einigen Stellen nicht einwandfrei, aber durchweg sehr rührend. Es ist nicht einfach mit ausländischen Kindern ein Stück einzustudieren, das nicht in ihrer Muttersprache aufgeführt wird, geschweige denn einen Film zu produzieren. Im Gegenteil, es ist eine sehr große Herausforderung, die sich der aus Bulgarien stammende Regisseur Limeik Topchi stellte.

Einige Kinder und Hauptdarsteller waren auch schon bei der letzten Produktion „Das Goldene Mädchen“ mit von der Partie. Deshalb waren wir sehr gespannt darauf, ob, und wie sie dieses Mal die „Heidelberger Stars“ zum Leben erwecken.

Der Produktionsaufwand war heuer um ein Vielfaches größer als bei den Projekten in der Vergangenheit. Während „Des Kaisers neue Kleider“ oder das gerade erwähnte „Goldene Mädchen“ entweder auf der Bühne oder an einem einzigen Drehort stattfanden, zog es die Theatergruppe dieses Mal quer durch Mannheim. Gedreht wurde in der Neckarstadt-West, in den Quadrate, im Stadthaus N1, im Jugendtreff Neckarau sowie in mehreren Geschäfte, auf einer Baustelle und im Alte Volksbad, um nur ein paar Orte aufzuzählen, an denen die jeweiligen Szenen für den Film entstanden.

Beim Drehen eines Filmes, in dem die Kinder als Hauptdarsteller mitwirken, werden sie natürlich auch unweigerlich mit dem enormen Produktionsaufwand konfrontiert. Da müssen im Vorfeld die Kameras genau positioniert werden. Die Kinder müssen genau auf Regieanweisungen warten, und genau zum richtigen Zeitpunkt ihre Texte sprechen. Hierbei kann es natürlich vorkommen, dass bestimmte Szenen unzählige Mal gedreht werden müssen, bis sie perfekt im Kasten sitzen. Mal verspricht sich ein Akteur, mal ist das Bild nicht scharf genug oder die Kameraeinstellung muss noch einmal geändert werden. Je nachdem wie viele Kameras zur Verfügung stehen, müssen Szenen ohnehin mehrfach gedreht werden, damit sie im Anschluss daran auch gut zusammengeschnitten werden können usw.

Kurzum die Kinder haben bei diesem großen Projekt sehr vieles für ihr Leben gelernt, vor allem sehr wichtige Tugenden wie Durchhaltevermögen sowie die Erkenntnis, dass man bestimmte Arbeiten und Aufgaben durchaus noch einmal oder auch mehrmals wiederholen muss, bis sie zu einem guten Gesamtergebnis zusammengefügt werden können.

Dementsprechend stolz zeigten sich die Produktionsleiterin und Kinderbeauftragte der Stadt Mannheim Birgit Schreiber, sowie der neue Bürgermeister für Bildung Dirk Grunert und die Verantwortliche von „Girls Go Movie“ Dr. Kathrin Lämmle bei ihren lobenden Ansprachen.

Nun zum Film:

Der „obercoole“ und offensichtlich ernährungsbewusste und auf modisches Bodybuilding stehende Boss Plamen Jasagerovich, gespielt von Jozef Bogdan trank zunächst einmal ganz genüsslich seinen gesunden Orangensaft, während seine beiden Angestellten Gerda Weber (Hristina Iteva) und Nadja Naiviona (Fikriye Gyursel) in ihrer Abteilung „schufteten“ und Pakete für den Versand fertigmachten.

Bereits nach ganz kurzer Zeit waren die zwei nicht wirklich belastbaren angestellten Damen allerdings schon körperlich so erschöpft, dass sie sich während der Arbeitszeit ein kleines Mittagsschläfchen gönnten.

Mr. „Cool-Boss“, der gerade voller Elan seine Hanteln durch die Gegend schwang, bekam einen Anruf von seinem „Big-Boss“, und den Auftrag noch eine größere Menge Pakete für den Versand fertigzumachen. Nach Entdecken der Arbeitsverweigerung werden Frau Weber und Frau Naiviona fristlos entlassen.

Ein ähnliches Schicksal traf die beiden Putzfrauen Charlotte Scheurig (Maria Bogdanova) und Frieda Feger (Monika Aleksieva). Beim Putzen in der Tierklinik zerdepperten sie Reagenzgläser mit kostbaren Seren und Medikamenten. Da sie sich nicht zum ersten Mal als „Schussellischen“ präsentierten und auch noch die Chefin belogen, verloren sie ebenfalls mit sofortiger Wirkung ihren Arbeitsplatz.

Zur gleichen Zeit daddelten die beiden stinkfaulen Bauarbeiter Lars Dobermann (Alidzhan Ali) und Bernd Senner (Jozef Bogdan) während ihrer Arbeitszeit auf ihrem Handy herum. Erwischt von der Chefin, die sich erzürnt darüber ärgerte, dass die Arbeit immer noch nicht getan war, durften auch sie ihren Hut, oder besser gesagt ihren Bauarbeiterhelm nehmen, und sich auf die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle machen.

Zu guter Letzt verloren auch noch die beiden Party-Kellner Keanu (Meral Gyursel) und Naja (Elis Mihaylova) ihren Arbeitsplatz wegen Unfähigkeit.

 

Fortan verfolgten wir acht Protagonisten auf ihrer vergeblichen Suche nach Arbeit quer durch die Stadt Mannheim. Gegen Ende vereinen sich ihre Schicksale bei einer Artistenshow, und die acht Kinder entscheiden sich dafür, fortan Stars zu werden und mit den Künstlern nach Heidelberg zu ziehen.

Fazit: „Heidelberger Stars“ ist mehr als nur ein Märchen. Der Film konfrontiert den Zuschauer einerseits mit der kalten Realität und den fatalen Folgen unserer Leistungsgesellschaft sowie beruflichen Alltagsstress und den überzogenen Erwartungshaltungen unseres ständigen Streben nach immer besser, immer mehr, und immer schneller. Andererseits macht der Film auch Hoffnung in der Kunst und in der Kreativität einen Ausweg zu finden, sein Leben letztendlich selbst in die Hand zu nehmen und einfach zu leben.

Wir bedanken uns sehr bei Limeik Topchi für die Einladung sowie dieses sehr schöne und etwas andere Kinoerlebnis. Mehr Informationen findet ihr unter Unser Theater.

Bilder: Alexander Höfer

 

 

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