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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(779) Versunkene Geschichte

Affenmenschen! – Wilde Völker und den Römern auf der Spur! – Reiss-Engelhorn-Museen präsentieren eine Reise durch die hiesige Archäologie vom Ursprung des Menschen bis hin zur Endlichkeit des Lebens!

 

„Woher stammt der Mensch? – Stammt er wirklich vom Affen ab? – Wie lebten unsere Ur-Ur-Ur-Vorfahren? – Wie entwickelte sich unser heutiges Leben und warum ist das Leben endlich?“ – Mit diesen und noch mit viel mehr Fragen, aber natürlich auch mit den dazugehörigen Antworten, beschäftigt sich die aktuell Ausstellung „Versunkene Geschichte“ in den Reiss-Engelhorn-Museen.

Gleich zu Beginn dieser Ausstellung erwartete uns der menschliche Kreislauf von der Geburt bis hin zum Tode. Beide Phänomene, sowohl die Geburt, als auch der Tod, sind unmittelbar miteinander verbunden. Mit der Geburt beginnt automatisch die Lebenszeit abzulaufen. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde erleben wir nur ein einziges Mal. Mit der Geburt beginnt also gleichzeitig auch die Sterblichkeit, bzw., die Endlichkeit des Lebens. Und zwar für jeden von uns. Ohne Ausnahme. Die Ausstellung „Versunkene Geschichte“ bietet uns einen ganz tiefen Einblick in wilde Völker, das Leben der Römer und die Bronzezeit, aber auch ein Retrospektiv über die Wichtigkeit der Archäologie. „Was sagen uns die historischen Funde über uns und unsere Vorfahren?“

Totenschädel und Skelette sind immer sehr interessante und spannende Exponate für Kinder. Die sterblichen Überreste von unseren Ahnen sind hier in den Reiss-Engelhorn-Museen sehr würdevoll ausgestellt und werden in einem magischen, dunkelgelb-orangenen Licht in den Mittelpunkt gerückt. Wir bekommen Eindrücke wie unsere Vorfahren gelebt und ihren Alltag bewerkstelligt haben. Absoluter Eyecatcher war hier eine urkomische Figurenfamilie, die das damalige Leben repräsentierte. Und siehe da, schon in der Bronze machten die Kinder ab und zu mal Quatsch. „Ätsch, fang mich doch!“, so gestikulierte ein kleiner Knirps mit rausgestreckter Zunge.

Die ersten Haushaltsgegenstände, Feuerkessel, Töpfe, Messer, Werkzeuge sowie die ersten Behausungen und Nomadenzelte bekamen wir aus nächster Nähe zu sehen. Die Jagd nach Nahrung zum Überleben, aber auch, die aus heutiger Sicht nicht wirklich den Hygienevorschriften entsprechende Lagerung der geschlachteten Tiere. Die Menschen wussten sich also schon damals auf ganz einfache Weise zu helfen. Kühlschränke und Gefrierschränke gab es ja in dieser Zeit noch nicht, also mussten sie sich anderweitig behelfen.

Auch der Ackerbau und die Viehzucht wurden bereits in der Bronzezeit gepflegt und sehr gut organisiert durchgeführt, ohne diese jedoch zu kommerzialisieren, also mehr anzubauen, als die Menschen selbst benötigten. Dieser wirtschaftliche Teufelskreislauf setzte erst sehr viel später ein. Aus den einstigen Jägern und Sammlern zu der Zeit des Jungpaläothikums wurden in der Bronzezeit Bauern und Viehzüchter.

 

Nach einem wunderschönen Einblick in den Naturraum der Kelten, die ja in der Bronzezeit hier bei uns ansässig waren, gab es die Möglichkeit die Rhein-Neckar-Region interaktiv zu erleben. Auf einem großen Bildschirm konnten unsere Mädchen den Flussverlauf des Rheines entdecken und bestimmte Daten über seine Entstehung und Entwicklung erfahren.

Im Anschluss daran waren wir regelrecht fasziniert über die einstigen Gräber. In der frühen Bronzezeit gab es sowohl Flach- als auch Hügelgräber. Zusätzlich achtete man bei der Bestattung auch noch auf Geschlecht, Körperorientierung und Blickrichtung. In der Glockenbecherkultur wurden Männer zum Beispiel in Hockstellung auf der linken Seite mit dem Kopf im Norden und dem Blick gen Osten begraben. Frauen hingegen wurden auf der rechten Seite mit dem Kopf in Richtung Süden bestattet. Zusätzlich waren bildschöne Ausstellungsstücke aus der Zeit der Becherkulturen der Bronzezeit ausgestellt.

Auch die ersten Schmuckstücke und Münzprägungen finden sich in der Ausstellung wieder. Insbesondere in der Latènezeit, 450 vor Christus, wurden diese wertvollen Gegenstände häufig in Gewässern, Flüssen, Seen aber auch in Mooren versteckt. Depots werden diese Fundorte bezeichnet, an denen mehrere Gegenstände sicher gehortet wurden.

Besonders interessant waren die Informationen über die Kinder der Merowingerzeit. Die Merowinger, die ältesten Franken, hinterließen in der Zeit der Völkerwanderung sehr viele Bräuche in unserer Region und weit darüber hinaus. In der Ausstellung bekamen wir einen sehr schönen Einblick wie die Kinder damals gelebt haben und mit welchen Sachen sie sich beschäftigten und spielten. Eine Zeit ganz ohne Handys, MP3-Player, Computer, Spielkonsolen etc. Was für die sichtbar glücklichen Kinder von damals Normalität war, ist für die oft traurigen Kinder von heute so gut wie unvorstellbar.

Zum großen Finale dieser Ausstellung durften wir dann noch sichtbare Gräber bewundern. Dass diese durchaus humorvoll aufgebarten Knochenmänner und Frauen natürlich zum Posieren einluden, war ein ganz unterhaltsamer Begleiteffekt, der sich automatisch zu einem unvergessenen Moment verewigte.

Wir sagen den Kuratoren dieser Ausstellung vielen lieben Dank für diese historische Inspiration, und wir freuen uns schon jetzt auf viele weitere spannende Erlebnisse bei euch.

Bilder: Alexander Höfer

 

 

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