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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(423) CARLOS GRACI

„Für die Liebe und das Essen muss man sich Zeit nehmen!“ – Der singende Pizzabäcker Carlos Graci servierte dem ANIMUS KLUB eine „La Notte Italiana“ und gab uns einen Einblick in sein Leben!

Wir haben ja schon des Öfteren über den singenden Pizzabäcker Carlos Graci aus Ludwigshafen berichtet, und auch darüber, dass ein Besuch in seiner Pizzeria Da Fabri immer etwas ganz Besonderes ist. Ja, wenn Carlos zum Mikrofon greift und dabei seine kräftige Tenorstimme erhebt, verwandelt sich in Sekundenschnelle seine kleine Pizzeria musikalisch in ein prunkvolles Operettenhäuschen.

Besonders über die Winterzeit genießen wir sehr gerne diese Abende, weil Carlos mit seiner „La Notte Italiana“ nicht nur die äußere Kälte in innere Wärme verzaubert, sondern uns dabei auch immer eine sehr schöne und familiäre Atmosphäre bietet. Häufig intoniert der Pizzabäcker die Lieder so gut, dass man als Zuhörer beim Schließen der Augen das Gefühl hat, das Original würde gerade vor einem stehen.

Dieses Mal hat Carlos erstmals eine „La Notte Italiana“ ganz speziell für uns – den ANIMUS KLUB – durchgeführt. Der Pizzabäcker freut sich immer für seine Freunde zu singen, und ihnen zuvor natürlich entweder seine richtig knusprigen Pizzen, oder seine leckeren, selbstgemachten Pastas zu servieren. Wohlfühlen sollen sich seine Gäste, aber vor allem „runterkommen“ von dem großen Stress, der tagtätlich beruflich oder privat auf sie einwirkt. Die Seele baumeln lassen und genießen, das ist das Herzstück seiner „Karaoke-Party“So freuten wir uns schon lange Zeit im Voraus auf diesen schönen Abend mit Carolos und seinen großartigen italienischen Freunden.

Heute möchten wir euch den Singenden Pizzabäcker aber auch einmal ganz persönlich vorstellen, denn unser Vorsitzender Alexander Höfer hat ihn vor längerer Zeit über sein Leben und sein großes Talent interviewt.

Carlos wuchs in Sizilien auf, und hatte schon als Kind ganz große Freude am Singen. Immer wenn seine Mutter in der Küche kochte, hörte er die schöne Musik von großen italienischen Tenören, und begann alsbald selbst zu singen, und diese zu imitieren. Sein großes Talent als Tenor, war also schon in frühester Kindheit vorhanden, und wurde mehr oder weniger von ihm audiodidaktisch erlernt.

Charmant berichtete Carlos darüber, dass er sich ein wenig vor seinen Freunden schämte, weil diese alle Pop-Musik hörten, und er sich für klassische Musik begeisterte. Aber diese Musik hat ihn halt immer gefallen und in tief ihren Bann gezogen.

Ein Gesangslehrer nahm ihn an die Hand, als er mit 15 Jahren nach Deutschland kam und machte ihm deutlich, dass er ein Tenor sei. Er solle die Pop-Musik bei Seite legen, und lieber die Frauen zum Weinen bringen.

Für eine Gesangsausbildung hatten die Eltern von Carlos allerdings kein Geld, so blieb ihm lediglich die Liebe zur Klassischen Musik und das ständige Singen. Sein Talent blieb aber dennoch nicht unentdeckt, und so durfte er in bestimmten Operettenhäusern auch vorsingen. Eine Aufnahme als Sänger scheitere allerdings daran, dass Carlos keine Noten lesen konnte. „Muss ein musikalisches Talent tatsächlich Noten lesen können?“ – Das ist eine gute Frage, die sich hier berechtigter Weise stellt, denn große Künstler, wie zum Beispiel der blinde Andrea Bocelli, oder auch John Lennon und Paul McCartney können und konnten alle keine Noten lesen.

Vor Jahren wäre auch einmal ein Musikproduzent in Ladenburg auf ihn aufmerksam geworden, und wollte ihn unter Vertrag nehmen. Doch leider wurde seine Frau genau zu diesem Zeitpunkt schwer krank, und der sympathische Italiener und Pizzabäcker entschied sich gegen die geplante musikalische Karriere und stattdessen dafür, seiner Frau und seiner Familie in dieser schweren Zeit beizustehen. Carlos ist heute stolz darauf, dass es sich damals so entschieden hat. 

Unabhängig davon, dass dadurch sein Talent einem breiteren Publikum verborgen geblieben ist, konnte er in den letzten 20 Jahren ein paar ganz große Achtungserfolge erzielen. So trat er sowohl bei uns in Deutschland, als auch in seiner Heimat Italien in einigen Fernsehshows als Singender Pizzabäcker auf. Der ganz große Ruhm blieb ihm jedoch bisher erspart. Carlos ist bescheiden auf dem Boden geblieben, und freut sich heute umso mehr, dass er seine beiden Passionen, das Pizzabacken und das Singen, in seiner Pizzeria miteinander vereinen konnte.

Von Zeit zu Zeit, so alle zwei Monate, oder auch auf Wunsch der Gäste, veranstaltet Carlos diese beliebte Karaoke-Party, bei der jeder singen kann, der singen möchte. Viele Gäste kommen aber hauptsächlich nur, um ihn den Maestro den ganzen Abend singen zu hören.

Carlos, der während des gesamten Interviews immer mal wieder seine Stimme erhob, und sein Können präsentierte, zeigte sich gegen Ende des Interviews begeistert von unserer Jugendarbeit und unserer warmen und sehr ausführlichen Berichterstattung. Es sei für ihn einerseits sehr traurig, andererseits leider auch bezeichnend für den Zahn der Zeit, dass diese Arbeit, so wenige Resonanz und Beachtung findet.

„Die Leute leben voll im Stress. Sie haben keine Zeit mehr abzuschalten!“, so der Pizzabäcker weiter. Er selbst erlebe das auch tagtäglich in seiner Pizzeria. Die Leute kommen und wollen sofort essen. Selbst eine geringe Wartezeit von fünf bis zehn Minuten ist schon viel zu lange. Aber sofort warm essen, geht halt nicht. „Für die Liebe und das Essen, muss man sich Zeit nehmen!“, so die charmante Bemerkung des Italieners, mit der er gleichzeitig auch den Wert des Essens und der Beziehung ganz stark hervorhob.

Es sei für ihn heutzutage sehr wichtig, dass man die Kinder von der Straße holt, und noch viel wichtiger, sie zusammenzubringen, und etwas Gemeinsames zu erleben. „Wenn Lehrer oder Pädagogen das nicht mehr machen, und diese Verantwortung nicht mehr spüren, also die Kinder nicht mehr zusammenbringen, um mit ihnen etwas Gemeinsames zu unternehmen, dann wachse nicht nur eine kulturlose Generation heran, sondern es entstünde am Ende immer nur Hass unter den Menschen!“, so Carlos kritisch. 

Es wäre die Aufgabe der Stadt, entweder von Ludwigshafen, oder von Nußloch diese enorm wichtige Jugendarbeit des ANIMUS KLUBS zu unterstützen, denn wenn diese stirbt, weil sie keinerlei Unterstützung erhält, dann stirbt am auch unsere Zukunft.

Bilder: Malte Eggert & Jannik Jansen





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Für das Leben muss man sich Zeit nehmen!

        

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