Skaten – Waven – Rappen – Hip-Hoppen – Bouncen & Limonaten! – ANIMUS-KLUB-KIDS powerten, squeezten und chillten ab auf den SPRING GAMES 2015, dem größten Street-Art-Festival Heidelbergs!
Es ist schon seit Jahren eine der Insider-Veranstaltungen, was Straßenkünste wie Graffitimalerei und Stylewriting, Straßensportarten wie Skateboard- und Waveboardfahren und natürlich auch Rap- und Hip-Hop-Musik betrifft. Der Veranstaltungsort auf der ehemaligen Nachrichtenkaserne der Amerikaner in den Heidelberger Patton-Barracks, quasi in der jahrelang für uns verbotenen Zone, hätte für diesen Event kaum besser gewählt sein können, denn er verlieh dem Ganzen einen ganz besonderes Flair.
Die SPRING GAMES, die schon seit mehreren unter dem Motto „Wir machen Kultur wie sie uns gefällt!“, und im Rahmen des Programms „Jugend-Kultur-Werkstatt“ der Baden-Württembergischen Stiftung als Projekt stattfindet, ist eigentlich ein absolutes MUSS für alle engagierten Jugendzentren der Region, weil dieses Festival neben den Straßenkulturen auch noch ein dreitägiges Tischtennisturnier und mehrere Workshops anbietet, bei denen besonders Jugendliche ihrer Kreativität freien Lauf lassen können.
Auch in diesem Jahr haben die drei Initiatoren Sebastian Wacker, Wasilios Ntuanoglu und Florian Schweikert den Besuchern und Freunden dieses Genres ein richtig „geiles“ 10-stündiges Programm aus „Sport, Musik und Kreativität“ angeboten, das eigentlich keine Wünsche offen ließ.
Früh angekommen, stürzten sich unsere Kids zuerst einmal auf den attraktiven Skaterstand, der mit vielen Longboards und Waveboards aufwartete. Eine kleine provisorisch-aufgestellte Pipe genügte, um unsere Kinder rundum glücklich zu machen, denn die riesige Konversationsfläche, wie das Gelände des Innenhofes auch oft bezeichnet wird, war ausreichend groß zum Toben, und dem Erlernen dieser nicht gerade einfachen Sportarten.
Während unsere Kiddies mit dem Longboard noch einigermaßen selbst zu recht kamen, hatten sie mit dem Waveboard, dass ja nur zwei Rollen besitzt, und überwiegend durch eine sehr gute Balance im Hüftbereich gesteuert wird, schon größere Schwierigkeiten. Hier standen ihnen aber erfahrene Skater zur Verfügung. Ein amerikanischer Skateboard-Lehrer und ein französisches Nachwuchstalent kümmerten sich den ganzen Nachmittag unglaublich engagiert um den Nachwuchs. Sie zeigten unseren Kindern den richtigen Umgang mit diesem Spielgerät, dass eine ganz besondere Körperbeherrschung erfordert. Weitestgehend noch ohne Vorkenntnisse, konnte unser Jannik an diesem Nachmittag das „Waven oder das Waveboarden“ erlernen und dieses Spielgerät für sich entdecken.
Während unsere Kiddies nun fast den ganzen Nachmittag über das Gelände sausten, gab es parallel dazu auch ein sehr großes Bühnenshowprogramm. Den Anfang machten hier unsere Freunde vom Mannheimer „Who-Am-I-Rap-Workshop“, die nicht nur mit den beiden Vollblutrappern Tobias Schirneck und J-Da-Play vertreten waren, sondern auch gleich noch mit ihrem unglaublich sehenswerten Nachwuchs, den beiden Geschwistern Tobi und Eileen Meyerer aufwarteten.
Die erste Rap-Schule Deutschlands, die in Mannheim in der Industriestraße ihr Domizil hat, und von Sozialpädagogen (Rapagogen) und Logopäden professionell betreut wird, gab auf der Bühne wie immer eine sehr sehr sehenswerte Performance ab, und die Akteure erhob dabei auch mit ganz deutlichen Worten ihre Stimme gegen den, bei vielen Jugendlichen sehr hoch im Trend stehenden, primitiven, gewaltverherrlichenden und oft auch frauenfeindlichen Gangster-Rap.
Ganz besonders unter die Haut ging hier der Auftritt der beiden Youngsters Tobi und Eileen. Die beiden 15- und 17-jähigen Teenager präsentierten ihre eigenen Songs, worin sie unglaublich mutig und daher auch hochemotional ihre Lebensgeschichte verarbeiteten. Nur schade, dass zu Beginn der Show noch die meisten Zuschauer beim Tischtennisturnier waren, und diesen tollen Act dadurch versäumten.
Indes waren mit dem Dortmunder ATOM ONE, dem BOMBER aus Hofheim, dem Berliner ZEBSTER und dem Schweizer DREAM vier exzellente Graffiti-Künstler am Werk, um ihre weiße Leinwand mit Leben zu füllen. Passend zum Festival entschieden sich der Künstler dafür die Elemente der Veranstaltung auf einem Bild zu vereinen. Einem Graffiti-Künstler, sowohl als Kenner als auch als Laie, bei seiner Arbeit zuzuschauen ist eine sehr schöne und interessante Sache. Das richtige Sprayen, also nicht einfach nur „Krickelkrackel“ ist eine Kunst, die nicht nur Talent, sondern auch langjährige Erfahrung erfordert, denn das Zeichnen mit einer Spraydose ist bei Weitem nicht so einfach wie mit einem Pinsel. Einmal versehentlich zu stark gedrückt oder zu dick aufgetragen, lässt sich dieser Fehler im Nachhinein nicht mehr so einfach korrigieren. So war es für uns schon bemerkenswert wie der Meister hier seine Striche setzte, um dem Bild Leben einzuhauchen.
Ein „Lemonaid-Stand“ rückte ebenfalls in den Interessensfokus unserer Kids, denn hier durften sie Limonade einmal selbst machen. Dafür stellte der Verantwortliche Dennis Schlesinger von der Lemonaid Beverages GmbH Limetten, braunen Zucker und mehrere Saftpressen zur Verfügung. Bevor die Limetten jedoch halbiert und ausgepresst werden konnten, mussten sie erst einmal kräftig gerollt werden. Danach wurden sie geteilt und gepresst. Je nach Geschmack konnte nun jeder selbst entscheiden, ob er das Fruchtfleisch mittrinken wollte oder nicht. Mit Hilfe eines Schneebesens wurde dann der Zucker verrührt und im Anschluss daran noch ein bisschen stilles Wasser nachgefüllt. Frischgepresste Limonade ohne künstliche Aromen oder Zusatzstoffe. Dass die unglaublich lecker schmeckte, brauchen wir hier nicht weiter erwähnen.
Zu guter Letzt gab es auch noch drei Hängemattenstationen zum Chillen oder eben für unsere Kids auch zum kurzzeitigen Ausruhen eines bewegungsreichen Nachmittags mit Skateboard und Waveboard. An dieser Stelle noch ein besonderes Dankeschön an unsere Freunde vom WHO-AM-I-RAP-WORKSHOP, die uns wieder einmal viele tolle Bilder für unseren Bericht zur Verfügung gestellt haben. Wir freuen uns schon auf das nächste gemeinsame Treffen.
Bilder: Alexander Höfer
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