„Kann ein Furz brennen?“ – Die Klaus-Tschira Stiftung bot mit der EXPLORE SCIENCE und dem Thema UNIVERSUM MENSCH wieder ein sehr lehrreiches und hochinteressantes Wissensprogramm für Kitas, Schulen & Familien!
Seit 10 Jahren veranstaltet die Klaus-Tschira-Stiftung bereits die EXPLORE SCIENCE im Mannheimer Luisenpark. Diese naturwissenschaftlichen Erlebnistage bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit naturwissenschaftliche Phänomene auf spielerische Art und Weise zu entdecken, und auch über unsere fünf Sinne – Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken – näher kennenzulernen.
Ziel der EXPLORE SCIENCE ist es, Kinder frühzeitig für die Naturwissenschaften zu sensibilisieren und ihnen die komplexen Themen kindgerecht zu vermitteln. Spiel und Spaß stehen also im Mittelpunkt dieser insgesamt vier Erlebnistage, genauso wie indirekt das Lernen und das Erlernen von neuem Wissen.
Dementsprechend gibt es jedes Jahr sehr viele Informationsstände, Experimentierstationen, Workshops und interaktive Mitmachangebote für alle Altersklassen, wobei sich der Schwerpunkt und die Attraktivität der Ausstellung und Angebote an Grundschüler richten.
In diesem Jahr haben sich die Verantwortlichen das Thema UNIVERSUM MENSCH herausgesucht und dafür rund 60 verschiedene Stationen aufgebaut. Wie bereits erwähnt werden den Kindern die Thematiken ganzheitlich vermittelt. So gab es in diesem Jahr in der Festhalle Baumhain die Mitmachausstellung „tourdersinne“ bei der die Kinder 22 verschiedene Exponate des Nürnberger Science Centers „Turmdersinne“ ausprobieren konnten. Zu Auswahl standen hier zum Beispiel die Stationen „Geschmacksqualitäten, Kontraste, Bewegungsillusionen, Treffsicherheit, Mustererkennung, Richtungshören, aktive Bewegungswahrnehmung, Moiré und Inerte Camouflage“. Vor dem Baumhain stand den jüngsten Besuchern der berühmte Löwenzahnbauwagen von Peter Lustig zum Entdecken zur Verfügung.
Als nächstes war dann das Experimentieren an Mitmachstationen auf dem Campus angesagt. Das besondere dieser Stationen ist nach wie vor noch die Gegebenheit, dass sie entweder von Schülern der hiesigen Gymnasien und Realschulen, oder von jungen Studenten betreut werden. Die Kinder bekommen also das Wissen nicht von Doktoren oder Professoren vermittelt, sondern von beinahe Gleichaltrigen. „Kinder lernen von Kindern!“ – Das ist eine der wohl effektivsten Lernmethoden, die es innerhalb der Pädagogik gibt, die aber leider viel zu selten in der Schule praktiziert wird.
Alle Stationen an einem Tag zu besuchen, und das dortige Wissen in uns aufzunehmen und zu verinnerlichen, war leider nicht möglich. Aber einige interessante Stationen möchten wir euch dennoch nicht vorenthalten.
„Wie funktioniert unser Atem, und wie setzen sich eigentlich unsere Innereien zusammen?“ – Das waren für uns zwei der ganz großen Highlights auf der diesjährigen EXPLORE SCIENCE. Den Mensch auf Herz und Nieren prüfen, die Lunge einsetzen, oder auch erklärt bekommen, wie die einzelnen Innereien miteinander verknüpft sind, und welche Funktionen sie haben, all das durften wir entweder erforschen, oder bekamen das dafür notwendige Wissen von jungen Studenten vermittelt.
„Wie wichtig ist der Sauerstoff für uns, und was passiert, wenn in einem Raum sehr wenig oder gar kein Sauerstoff mehr vorhanden ist?“ – Welche Auswirkungen hat das auf unsere Atmung? – In einem Präsentationsfilm führen uns zwei Kinderprofessoren dieses Phänomen sehr eindrucksvoll mit zwei Teelichtern vor Augen.
„Wie fühlt es sich an, wenn man alles doppelt sieht, oder wenn man betrunken ist?“ – Diese Gefühle und Zustände bekamen wir an der nächsten Station vermittelt. Hierfür durften wir jeweils eine spezielle Brille aufsetzen, die uns virtuell in die jeweilige Situation versetzte. Äußerst schwindelig bewegten wir uns nach diesem lustigen Experiment weiter über den Campus. Das richtige Hören und Erkennen von Morsezeichen war eine weitere ganz neue Erfahrung. So war es anfangs nicht gerade einfach die Pips-Geräusche richtig zuzuordnen, bzw. zu dechiffrieren, aber mit der Zeit und ein wenig Übung waren wir dann doch in der Lage bestimmte Wörter zu entziffern.
Wie immer gab es auch ein ganz großartiges Bühnenprogramm für Groß und Klein, bei denen die Verantwortlichen den Besuchern in fantastischen Unterhaltungs-Shows altersgerecht sehr viel Wissen vermittelten. Sowohl im Baumhain, als auch in einem speziell errichteten Zirkuszelt traten an den vier Tagen von morgens um 10.00 Uhr bis abends um 18.00 Uhr pausenlos jede Menge Unterhalter, Künstler, Zauberer und Preisträger auf. Ähnlich wie bei den Wissensstationen bei denen wir vor dem großen Problem standen „Wo fangen wir an, und wo hören wir auf?“, waren wir hier mit der Schwierigkeit konfrontiert – „Was schauen wir an und was nicht?“ – so interessant und erlebnisreich war das Angebot, das uns dort präsentiert wurde.
Kurzer Hand entschieden wir uns für den Bildungsclown Jörn vom Forscherzirkus und seinem wahnwitzigen Unterhaltungsprogramm „Eine Reise durch den Menschen“. Dieser ultimativ-sprachwitzige Animateur glänzte hierbei vor allem mit der Anwendung alternativer Lernmethoden, und vermittelte dadurch nicht nur den Kindern, sondern auch den Erwachsenen unglaublich spielerisch und einer genialen Quizshow mit „Furzkissen“ bedeutendes Wissen von Kopf bis Fuß“
Angefangen von der Frage „Wie viele Gehirnzellen habt ihr eigentlich?“, bis hin zu den Rätseln: „Welches ist denn der stärkste Muskel des Menschen, bzw. wie lange ist euer Darm?“, brillierte der Künstler mit sehr viel Situationskomik – „Die Gruppe, die als erstes furzt, darf antworten!“ – und aktiver Miteinbindung des Publikums. So flogen wenig später zum Beispiel unzählige Wollknäule durch die Zuschauermenge, um zu verdeutlichen, wie die einzelnen Gehirnzellen miteinander verbunden sind, und es entstand dabei ein riesiges Netz. Auch die Fläche des Darms reichte der Akteur in Form einer Zeltplane über die Zuschauer hinweg.
Nach und nach furzte entweder die linke oder die rechte Kindergruppe fleißig weiter und beantwortete die Quizfragen von Jörn, wie zum Beispiel: „Wie viel Speichel produziert der Mensch, oder kann ein Furz brennen?“ – Kurzum, diese „Schulstunde“ verging wie im Fluge, und wir traten mit dem großartigen Gefühl heute sehr Vieles dazugelernt zu haben, obwohl wir zu keiner Zeit das Gefühl hatten, etwas zu lernen, den Heimweg an. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.
Bilder: Alexander Höfer
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