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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(633) Latvian Blues Band

Bekannt! – Vertraut! – und doch ganz eigen! – Die fünfköpfige Latvian Blues Band aus Riga entfachte vor dem Backwerk ein ganz großartiges Musikfeuerwerk!

Lettland und seine Hauptstadt Riga identifiziert man ja nicht wirklich mit der Musikrichtung Blues, dessen Wurzeln ja aus Amerika und Städten wie Memphis, St. Louis, aber auch Chicago und Detroit stammen. Der Blues, aus denen sich später dann auch Richtungen wie Rock’n’Roll, Jazz, Funk und Soul entwickelten, ist auch heute noch ein musikalisches Genre, das seine Zuhörer entweder zum fröhlichen Tanzen oder zum Nachdenken anregt. Blues, die blaue Musik, das blaue Gefühl von Melancholie. Heute sind diese Gefühle wichtiger denn je, entführen sie uns doch ein wenig aus dem stressigen und aggressiven Wahnsinns des Alltags heraus. Ein ganz markantes Zeichen dieser Musikrichtung ist der einschneidende, meist wehleidige Klang der Gitarre, die dem Zuschauer die nicht minder ergreifenden Textbotschaften transportiert, und damit unweigerlich in ihren Bann zieht. 

Vor allem live ist diese Musik immer ein großartiges Erlebnis. Besonders in urigen gemütlichen und warmen Kellerräumen oder außergewöhnlichen Ambiente kommt diese sie in ihrer vollen Pracht und Intensität zur Geltung. Und der Mannheimer Hauptbahnhof ist so ein außergewöhnliches Ambiente. Vor zwei Jahren sind wir bei dem Konzert von Eliana Cargnelutti auf die genialen Blues-Veranstaltungen im Mannheimer Hauptbahnhof aufmerksam geworden. Schon damals war uns klar, dass wir hier bei Zeit auf jeden Fall wieder vorbeischauen würden. Dass dieses „bei Zeit“ dann fast zwei Jahre lang dauerte, bis wir endlich wieder bei einem so einem tollen Event dabei sein konnten, bedauern wir selbst ein wenig, zumal unsere Vorstände ganz große Musikfans sind. Aber manchmal lässt sich aufgrund vieler Termine oder aufwendiger Projekte, bzw. unvorhersehbaren Ereignissen und Schicksalen nicht immer alles verwirklichen, was man gerne machen würde. So freuten wir uns ganzbesonders auf die Latvian Blues Band, und waren gespannt, was uns diese fünfköpfige Band aus Riga heute Abend im Mannheimer Hauptbahnhof servieren würde.

Die Band selbst hat sich nicht nur in ihrem Heimatland einen großen Namen erspielt, sondern ist auch hier bei uns in Deutschland mittlerweile mehr als nur eine Insider-Band, und besonders bei Liebhabern des Blues, der ja seit einigen Jahren, besonders durch den Ausnahmegitarristen und Songwriter Joe Bonamassa wieder in aller Munde ist, ein richtig guter Geheimtipp.

Pünktlich um 19.00 Uhr betraten die fünf Jungs aus dem Baltikum die Bühne vor dem Mannheimer Backwerk, und gleich nach den Begrüßungsworten: „Wir sind die Latvian Blues Band aus Riga. Wir sind heute 1.800 Kilometer gefahren, um für euch zu spielen“, legten die Musiker los, und zogen die Zuschauer bereits schon bei den ersten Akkorden und Rhythmen voll in ihren Bann. Was nun folgte war eine wunderschöne Reise durch viele unterschiedliche Blues-Genres.

Auch optisch präsentierte sich die Band mit einem cool Grimassen-Basser, einem hochkonzentrierten Trance-Schlagzeuger, einem Gentleman-Conga-Trompeter, sowie einem Organ-Sax-Sunny-Boy und last but not least einem „hexy-sexy“ Sonnenbrillen-Gitarristen als absoluter Hingucker in einer genialen und ultrasympathischen Formation, die mehr oder weniger kompromisslos dem Publikum fortan ihre fantastischen Eigenkompositionen servierte.

      

Irgendwie kamen uns die Stücke allesamt bekannt und unheimlich vertraut vor, und doch waren es Songs, die wir heute zum ersten Mal hörten. Die Band zog Parallelen zu ganz großen Blues-Größen wie Robert Johnson, B.B. King, John Lee Hooker, aber auch dem gerade erwähnten Joe Bonamassa.

Die perfekt eingespielte Band agierte zudem völlig ohne Set-List, so dass wir hin und wieder auch in den Genuss von Fusion-Elementen kamen, die insbesondere geprägt waren durch ein kongeniales Zusammenspiel zwischen Gitarre und Alt-Sax/Keyboard, sowie integrierten und unheimlich lustigen Solo-Stakkato, die den Zuschauern nicht nur große Freude, sondern auch ein breites Grinsen ins Gesicht zeichneten.

Nach einer Stunde beendete die Band ihren ersten Set, und bediente den großen Run auf ihren riesigen Merchendise-Koffer, der mit sämtliche Alben der Band gefüllt war. Hierbei nutzte unser Vorsitzender die Chance für einen kurzen Small-Talk mit dem Gitarristen und Sänger Janis „Bux“ Bukovskis, während wir mit Vorfreude gespannt auf den zweiten Teil der Show warteten.

Im zweiten Teil präsentierte uns die Band einen vergleichbar abwechslungsreichen Set, wie in der ersten Stunde, wobei die Band zu Beginn einen Tick härter agierte, und Janis „Bux“ Bukovskis mit einer ganz besonderen Gitarre Songs spielte, die in Richtung ZZ TOP der Siebziger gingen.

Aber auch die Freunde von Eric Clapton, J.J. Cale, der Blues-Reihe von Chris Rea, und dem bereits schon erwähnten Joe Bonamassa (Black Country Communion) kamen voll auf ihre Kosten. So zeigten sich die fünf Jungs einerseits sehr eingängig und ließen eine Stimmung aufkommen, die die Zuschauer unweigerlich zum freudigen Tanzen einstimmte, andererseits aber auch ein Ambiente für eingefleischte Bluesliebhaber, sperrig, komplex, vertrackt und mit exzellenten Soloeinlagen von Schlagzeuger Rolands „Rolx“ Saulietis, Trometer Viesturs Grapmais, Keyboarder und Saxophonist Artis Locmelis, Basssit Marcis Kalmis, und last but not least dem Gitarristen Janis „Bux“ Bukovskis.

„Ja, es sind wie immer die verrückten Sachen, die im Leben sehr viel Freude machen, und so war der Besuch des Konzertes im Mannheimer Hauptbahnhof genauso wie beim letzten Mal ein sehr schöner Abschluss eines für uns rundum gelungen Tages.“ – Wir freuen uns schon sehr auf weitere Events in naher Zukunft und sagen den Verantwortlichen von „Mein Einkaufsbahnhof“ vielen lieben Dank für diesen großartigen Moment.

Bilder: Alexander Höfer

 

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