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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(592) Suomen lastenkirjallisuus

Kalevala! – Pikku Pegasos! – Uimahallissa! – ANIMUS-KLUB-KIDS erlebten einen ganzen Abend spannende und lustige Geschichten aus dem Land der tausend Seen!

      

„Kerran herra Pii Poo kulki Espalla. Hän huusi hii hoo! Ja masta polkaisi. Ja sitten vespalla hän ajelli!“ – Hoppla! – Habt ihr etwas bemerkt? – Ihr könnt alle sofort und ohne größere Schwierigkeiten Finnisch fehlerfrei lesen. Finnisch ist nämlich eine der ganz wenigen Sprachen auf der Welt, die genauso geschrieben wird, wie sie gesprochen wird. Ausnahmen gibt es keine. So sollte es eigentlich ganz einfach sein diese Sprache zu erlernen. Doch Vorsicht. Ganz so einfach wie in diesem Beispiel ist es allerdings nicht, denn wenn die vokalbetonte und für unsere Augen auch durchaus ermüdende Sprache, in nur einem einzigen Wort ganze Sätze ausrückt, entpuppt sich die enorme Vielfalt des komplizierten und wortreichen Finnischen zu einer der größten linguistischen Herausforderungen auf diesem Planeten Erde. Eines der berühmtesten Beispiele für die „Einfachheit“ und die Herausforderung zugleich ist das Wort „aseleponeuvottelutoimikunta“, was laut dem Text „Finnisch als Weltsprache“ so viel bedeutet, wie „Ausschuss zur Durchführung von Verhandlungen über die Einstellung von Bewaffneten Feindseligkeiten.“

Ähnlich wie die grammatikalisch verwandte Ungarische Sprache, hat auch das Finnische eine sehr große und enorm reiche Kinderliteratur. Dieser durften wir im Rahmen des Festivals KULTUR AUS FINNLAND einen ganzen Abend lang in der Mannheimer Stadtbibliothek lauschen. So erwarteten uns neue und völlig unbekannte Geschichten, Märchen aber auch Sagen, sowie einen interessanten Einblick in die Sprache eines Landes, das schon seit gut einem Jahrzehnt im Bildungsbereich zu den besten der Welt gehört. Vielleicht auch wegen seiner interessanten Sprache? – Wer weiß! – Irgendetwas machen die Finnen und insbesondere die Skandinavier hinsichtlich Schule anders, oder um ein Vielfaches besser als wir. 

Bevor es allerdings mit der ersten doch recht anspruchsvollen literarischen Sage „Kalevala“ losging, hatten unsere Kiddies noch die Möglichkeit ausgiebig durch den enormen Bücherfundus der Stadtbibliothek zu stöbern, und sich eine Reihe Kurzlektüren zu Gemüte zu führen, die sie sichtlich interessierten.

„Kalevala“ ist ein Sammelsurium überlieferter Geschichten aus der Finnischen Mythologie. Die deutsche Version wurde von Tilman Spreckelsen, einem Redakteur, Autor und Herausgeber, der auch schon für renommierte Tageszeitungen tätig war zusammengestellt. Aus dem Buch wurde heute Abend für die Kinder die Sage „Der geraubte Sampo“ vorgeselsen. Für alle, die nicht gleich wussten, was ein „Sampo“ ist, gab es zunächst einmal von der Vorleserin Frau Uhlig eine kurze Erläuterung zu der nun folgenden Geschichte. Ein „Sampo“ ist eine Kaffeemühle, die drei Schubladen besitzt. Eine füllt sich mit Salz, eine mit Kaffee und die Letzte mit Gold. Genau deshalb, was sie so wertvoll, und die drei Kumpane Väinämöinen, Ilmarinen und Lemminkainen machten sich eines Tages auf den „Sampo“ zu stehlen. Auf ihrer abenteuerlichen Bootsfahrt blieben sie jedoch schon bald am Rücken eines Hechtes kleben, aus dessen Kieferknochen sie eine „Kantele“ bauten, ein Musikinstrument auf dem keiner außer ihnen spielen konnt. Damit verzauberte insbesondere Väinimöinen die Umgebung auf ganz wundersame Art und Weise. Ob es ihnen jedoch gelang den „Sampo“ zu rauben, und welche Abenteuer sie dabei noch durchzustehen hatten, das wollen wir jetzt nicht verraten. Das Buch „Kalevala“ steht in der Bücherei zum Ausleihen bereit.

Als nächstes erzählte uns Frau Umland das Märchen „Die drei verschwundenen Königtöchter.“ Diese waren von drei Drachen gefangen genommen. Die erste in einem einhundertmeterlangen Loch, die zweite in einem zweihundertmeterlangen Loch, und die dritte….?

Ein Prinz machte sich schon bald auf, die Königstöchter zu befreien, und bekam hierfür nicht nur ein Zauberschwert, sondern auch einen Zaubertrank, der ihn unbesiegbar machte. Ob er die Drachen jedoch besiegen konnte, und ob er am Ende sogar in die Gunst kam, eine der Königstöchter zu heiraten, das verraten wir jetzt nicht, denn wir mussten ganz schnell den Platz wechseln.

Im Bibliothekslabor gab es nämlich das Märchen „Die dankbaren Tiere“, gelesen, oder besser gesagt frei gesprochen und auswendig erzählt von Frau Schmied. Aufgemacht wie ein kleines Puppentheater, erklärte uns die Erzählerin erst einmal, was eine Kate ist, und was ein Kätner.

Unheimlich spannend, frei-von-der-Leber-weg und mit einer großen Leidenschaft entführte uns Frau Schmied als gleich in ein Märchen, in dem nicht nur die Tiere sprechen konnten, sondern das auch den Esprit und die Mentalität Skandinaviens hautnah wiederspiegelt. In einer wunderschönen Natur rettete der Kätner drei Tiere und seinen Gutsherren aus einer Grube. Der Gutsherr der ihm dafür seinen Hof versprach bezeichnete ihn aber in der Öffentlichkeit als Lügner, und ließ ihn dafür auspeitschen. Als der Kätner einen Diamanten verkaufen wollte, den er von den Tieren als Dankeschön für seine Heldentat bekam, ließ ihn der Gutsherr sogar wegen Diebstahls einsperren und vor Gericht bringen. Wir sagen euch jetzt aber wieder nicht, wie das Märchen ausging, sondern machen gleich weiter mit einer der, wie bereits schon erwähnten größten linguistischen Herausforderungen dieser Welt, denn im Dalbergsaal erwartete uns bereits Frau Korja-Mayer und ihr Mann zu dem Programm „Finnisch zum Reinhören“.    

Da sich unser Vorsitzender bei Betreten des Saales auf Ungarisch mit dem Vater Dominiks unterhielt, können wir hier bereits das erste Phänomen dieser beiden verwandten Sprachen vorstellen, denn im Gegensatz zu den Germanischen, Romanischen oder Slawischen Sprachen, die sehr viele gleiche oder ähnliche Wörter haben, und sich zum Beispiel Norweger und Schweden, oder Italiener und Spanier, oder Polen und Tschechen durchaus in ihren jeweiligen Sprachen durchaus unterhalten und verstehen können, ist das bei Finnisch und Ungarisch nicht wirklich möglich, weil diese beiden Sprachen grundverschieden sind.

Nur die grammatikalische Struktur, also wie die Sätze gebildet werden ist nahezu identisch, wobei es in beiden Sprachen noch das eine oder andere Phänomen gibt. Zu der Finnisch-Ugrischen Sprachfamilie zählt auch noch das Estnische. Dieses allerdings, steht dem Finnischen sehr nah, sprich die Finnen können die Esten und die können Esten die Finnen verstehen. So bleibt Ungarisch die einzige Sprache, die nur von Ungarn gesprochen und verstanden werden kann.

Dementsprechend interessiert stellte Frau Korja-Mayer auch die Frage, welche Sprache wir denn sprechen, und machte den interessierten Besuchen gleich darauf dieses besondere Phänomen deutlich, dass sich beide Sprachgruppen nicht miteinander verständigen können. 

Es gibt allerdings ein paar Wörter die gleich klingen, und auch fast gleich geschrieben werden, aber eine völlig andere Bedeutung besitzen. „Hyvää paivää“, heißt auf Deutsch: „Guten Tag“. Im Ungarischen gibt es auch das fast gleich gesprochene Wort „Hüvely“, was so viel bedeutet wie Hülse oder Scheide. Auch der Körper einer Rakete wird als „hüvely“ bezeichnet – „Pelyva“ hingegen heißt „Spreu“. Wenn also die Finnen „Hyvää paivää“ sagen, also „Guten Tag“, dann klingt das für die Ungarn „Wie der Spreu des Raketenkörpers!“

Nach so vielen lustigen Sprachphänomenen, ging es vergleichbar lustig weiter, denn es gab für die Kinder die Finnische Geschichte Uimahallissa“, in der es um einen Lehrer, eine herrenlose Badehose, sowie urkomischer Interaktionen zwischen Schülerinnen ging. Um euch einen kleinen Einblick in diese Geschichte zu geben, hier noch ein kleines Sprachbeispiel zum Schluss: „Opettaja käyttäytyi aivan oudosti, kun meidän luokkamme menni uhmahilliin. Sinä muistutat sitä virtahepoa kouluteevestä, Pate sanoi bussinkuljettajalle.“

Wir bedanken uns bei den Verantwortlichen der Stadtbibliothek, sowie allen Vorlesern des wunderschönen Abends erstmals auf Finnisch, sagen „Kiitos ja Näkemiin!“ und freuen uns schon unheimlich auf die tollen Winterprogramme im Dalberghaus.

 

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ANIMUS KLUB

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