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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!

(201) Willkommensfest für Flüchtlinge

ANIMUS KLUB verwandelte das Jugendkulturzentrum FORUM zusammen mit den Verantwortlichen des Mannheimer Bildungszentrums BZE, sowie der Arabischen Schule AMAL und des Eine-Welt-Forums in eine bunte Galerie der Herzen!

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„Man muss nicht nur JA-sagen, man muss auch JA-machen – aber zum JA-Machen benötigt man MEHR Menschen!“ – Das waren die überraschenden und sehr nachdenklichen Worte des Gewinners Tavakuli Sharif nach der Siegerehrung für sein Bild „Als Flüchtling in Mannheim“, bei der IMG_4064Buchpräsentation „BUNT braucht keine Farbe“, vor knapp einem Monat in der Mannheimer THALIA-Buchhandlung. Und welchen Wahrheitsgehalt dieses Zitat in sich trägt, davon kann wahrscheinlich fast jeder Vorstand eines gemeinnützigen Vereines, bzw. auch fast jeder Jugendleiter, Betreuer und Trainer ein ganz großes Lied singen, denn es gibt in der Tat immer sehr viele Menschen in unserer Gesellschaft, die zwar JA-sagen, also etwas sehr gut finden, aber dann am Ende das „Ja-machen“ ein paar wenigen, sozial hochengagierten Menschen überlassen.  

IMG_5053Der ANIMUS KLUB hat sich von Beginn an für das „JA-machen“ entschieden. Wir wollten also nicht nur auf den Demonstrationen „Mannheim sagt JA!“ und „Ludwigshafen ist BUNT“ unsere Solidarität mit den Flüchtlingen zeigen, sondern wir wollten von Anfang an auch etwas für diese Menschen tun. Aus diesem Grund haben wir uns der Bündnisgruppe für Flüchtlinge von der Stadt Mannheim angeschlossen, und zusammen mit Verantwortlichen anderer gemeinnütziger Vereine und Organisationen für September ein zweites Internationales Frühstück für Flüchtlinge auf Franklin geplant. Dieses wurde dann aber leider aufgrund des riesigen Andrangs auf das Gelände im September kurzfristig von der Stadt Mannheim abgesagt und auf nächstes Jahr verschoben.

IMG_5052Nicht verschoben, sondern genehmigt und mit 1.500 Euro von der Stadt Mannheim unterstützt, wurde unser geplantes „Willkommensfest für syrische Flüchtlingsfamilien“, das wir in Kooperation mit den Verantwortlichen des Berufsbildungszentrums BZE, sowie der Arabischen Schule AMAL und des Eine-Welt-Forums durchführen wollten.

IMG_5057Bereits im Juli von der Initiatorin Fouzia Hammoud darauf angesprochen, ob wir ein solches Willkommensfest für Flüchtlingsfamilien und ihre Kinder gemeinsam veranstalten könnten, war unser Vorstand sofort bereit ihr als Kooperationspartner zur Seite zu stehen, und tatkräftig dabei mitzuhelfen dieses recht aufwendige Projekt auf die Beine zu stellen.

Am vergangenen Freitag war es dann soweit, und das Jugendkulturzentrum Forum wurde sowohl in einen Konzertsaal, als auch in ein Restaurant mit „Schwedischem Büffet“ verwandelt, also einem Büffet, bei dem sich jeder Gast selbst bedienen konnte, und hier auch die unterschiedlichsten kulinarischen Spezialitäten, in Form von Tapas (kleinen Häppchen) probieren konnte.    

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Was Fouzia Hammoud und die Frauen aus ihrem Deutschkurs hier wieder aus dem Ärmel gezaubert haben, ließ allen Besuchern alleine schon beim Betreten des Saales rein optisch buchstäblich das Wasser im Munde zusammenlaufen. Unheimlich bunt und genauso wunderschön dekoriert, fast wie die „Haut cuisine“ Frankreichs, wurden die verschiedenen Speisen den Besuchern IMG_5051angepriesen, IMG_5076und machten gleichzeitig Appetit auf das Show-Programm, das ebenfalls nicht bunter hätte sein können.

Da bei dieser Willkommensfeier die Begegnung mit Flüchtlingen und der gemeinsame Austausch im zentralen Mittelpunkt der Veranstaltung stand, war es den beiden federführenden Verantwortlichen Fouzia Hammoud und unserem ersten Vorsitzenden Alexander Höfer besonders wichtig den Besuchern einen Abend zu bieten, der beide Kulturen miteinander verband. Dabei entstand sowohl ein ganz interessantes Bühnenprogramm aus Musik, Tanz und Zauberei, als auch ein zusätzliches Parallelprogramm für die Kinder.

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Den Anfang machte der bekannte Mannheimer Zauberer Andreas Knecht, der sich mit ganz großer Bravour einem überwiegend nicht Deutschsprechenden Publikum stellte und pantomimisch auf der Bühne mit Gestik und Mimik, aber vor allem mit optisch ganz verblüffenden Tricks die Kinder unglaublich schnell aus der Reserve lockte und zum Mitmachen animierte.

IMG_5106IMG_5118Mit enormer Geduld und Ruhe, sowie großer Routine zerschnitt Knecht ein Seil nach dem anderen, und reparierte sie gleich darauf wieder, wie wenn nichts passiert wäre. Knoten verschwanden, Ringe wurden entfesselt und vor allem Kinder dabei begeistert, die noch niemals im Leben so etwas live miterlebt hatten. Nach und nach holte sich Andreas Knecht ein Kind nach dem anderen auf die Bühne, um es bei seinen Tricks assistieren zu lassen. Einige der Kinder verblüffte der Zauberer derart, dass sie ihren Augen nicht mehr trauten. Manche waren sogar etwas zu neugierig, und dann noch verwirrter als sie feststellen mussten, dass ihre Bälle verschwunden waren und stattdessen entweder Zitronen, Orangen oder Kartoffeln zum Vorschein kamen.

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Unter großem Applaus der Zuschauer verzauberte der sympathische Magier dann auch Flaschen, „verhexte“ Spielkarten und ließ ein grünes Tuch vor den Augen zweier Mädchen so genial verschwinden, das dieses in Form einer weißen Männerunterhose wieder zum Vorschein kam.

Als Zweites gehörte die große Bühne des Forums zwei 12-jährigen und ganz mutigen Mädchen. Jasmin Hammoud und Sarah Gharibi präsentierten hier à cappella, also ohne Begleitband oder Playback, IMG_5141IMG_5082den Song „Flashlight“ von Jessi J aus dem Film „Pitch Perfect 2“. Kein einfacher Song zu performen, denn das Original lebt nicht nur von der markanten und kräftigen Stimme der jungen Sängerin, sondern auch durch den variablen Rhythmus. Aber die beiden Mädchen schlugen sich trotz großen Lampenfiebers prächtig auf der Bühne und trafen von Strophe zu Strophe immer besser die nicht einfache Intonierung dieses Songs, der begeistert von den Zuschauern umjubelt wurde.

Noch im großen anhaltenden Beifall begann dann, begleitet von arabischer Popmusik, eine orientalische Moden- und Tanzschau. Freundinnen von Fouzia Hammoud präsentierten bunte Gewänder und Königskleider im rhythmisch klatschenden Applaus des Publikums, und teilweise bauchtänzerischer Zuschauer im hinteren Bereich des Saales.

Modeschau alle

In diesem Teil der Show bekam vor allem unser Daniel richtig viel Arbeit, denn er war den ganzen Abend im Regieraum des Forums für die Musikanlage und die Technik zuständig und musste hier im richtigen Moment Musiktitel einspielen und die Lautstärke der Mikrofone regeln.

IMG_5176Die Orientalische Trommelgruppe aus dem Jungbusch heizte den Besuchern als nächstes ein. Mit zwei afrikanischen Djemben und einer Bass-Drum ausgestattet, wirbelten die drei Trommler das ganze Publikum schwindlig. Schmetternde Rhythmen, sowie eingängige und einfache Bass-IMG_5266Strukturen zum sofortigen Mitklatschen brachten den Saal zum Kochen. In dieser Phase hatte unser fleißiges ANIMUS-KLUB-TEAM am Getränkestand, sehr viel zu tun, denn die Kinder und auch ihre Eltern hatten mittlerweile ganz großen Durst bekommen.

Während die drei Musiker weiter fleißig ihre Rhythmen zelebrierten, IMG_5220begann unser Amir in der Vorhalle mit dem Erstellen der Modellierballons. Sehr schnell sprach sich dieses Highlight unter den Kindern herum, und so war der leidenschaftliche Erzieher ruckzuck umringt von sehr vielen Kindern, die natürlich alle ein Herz oder ein Tier haben wollten.

Mit einer Engelsgeduld, und sowohl Kurdisch als auch Persisch sprechend, fertigte Amir den Kindern auf deren Wunsch überwiegend das Symbol der Liebe und Freundschaft an, was zur Folge hatte, dass der Festsaal wenig später einer bunten Galerie der Herzen glich, denn fast alle Kinder trugen voller Stolz ein solches in den Händen oder als Kette um ihren Hals.

Zwischenzeitlich kündigte der großartige Moderator Hüseyin Yörük vom Jugendini e.V. die Walldorfer Nachwuchsband „All that we are“ an. Die vier Walldorfer Schüler, die IMG_5086sich gerade zu einer neuen Band formiert haben, hatten zu Beginn ihres ersten Konzertes noch ein wenig Bammel, ob ihr musikalischer Beitrag bei diesem Publikum auch wirklich gut ankommen würde, weil sie mit ihren Stilrichtungen Punk, Rock und Independent, doch etwas völlig Konträres aufführen würden. Dass diese Sorge völlig unbegründet war, wusste vor allem unser erster Vorsitzender, zumal die vier Jungs ja heute vor einem unglaublich dankbaren Publikum auftreten würden, das ja IMG_5202großteils so etwas in dieser Form noch niemals erlebt hatte. Außerdem spielte die Band heute Abend das erste Mal in „Monnem“, und „Monnem isch halt oanarschd – Monnem isch besser!“

So ernteten die vier Walldorfer Youngsters Leonhard Schell (Gesang), Cem Çataklı, (Gitarre), Adrian Sadeghian (Gitarre), und Tim Goerke (Cajon) nach einem kleinen Umbau auf der Bühne sehr viel Applaus und Dankbarkeit für die akustische Präsentation der bekannten Songs „Come as you are“ und „Smells like teen spirit“ von NIRVANA, „Pushing me away“ von LINKIN PARK, „21 Guns“ von GREEN DAY, sowie den Liedern „Lived a Lie“ von YOU ME AT SIX und „Chasing Cars“ von SNOW PATROL.

IMG_5252Nach diesem Beitrag folgte ein weiterer musikalischer Programmpunkt. Ein Sas-Spieler betrat die Bühne, und versetzte die Anwesenden gleich darauf mit seinen orientalischen Klängen und Gesängen in das syrische Heimatland. Gekonnt, und teilweise auch ein wenig improvisiert, sang und spielte der Senior seine Sas, und erntete mit seiner Präsentation ebenfalls dankbaren Applaus von den Zuschauern.

IMG_5069Jetzt ist es an der Zeit auch einmal die anderen Attraktionen des Festes vorzustellen, denn neben der Bühnen-Show und den Modellierballons bei Amir, gab es draußen vor der Tür noch einen Zuckerwattestand von Thomas Meier (SPD-Jungbusch). Hier konnten sich die Kinder den ganzen Abend so viel Zuckerwatte holen, wie sie wollten, sprich „naschen“ bis zum Abwinken. Des Weiteren stand den Besuchern des Festes eine Fotokabine von „Myphotobooth.de“, die von dem IMG_5070Fotografen Joachim Bonnardot betreut wurde, zur Verfügung. Ziel dieser Aktion war es, dass sich die Flüchtlinge, vor allem die Kinder, zusammen mit Mannheimern fotografieren lassen konnten, um so ein schönes Andenken an diesen besonderen Abend mit nach Hause nehmen zu können.

IMG_5169Parallel dazu erstellte die Fachpromotorin für Migration und Entwicklung Frau Isabell François des Eine-Welt-Forums professionelle Bilder für den neuen Interkulturellen Kalender der Stadt Mannheim für das Jahr 2016. Eine wirklich sehr schöne Idee mal keine berühmten Persönlichkeiten, oder bedeutende Bauwerke und besondere Momente in einem Kalender zu verewigen, sondern Menschen, die immer noch im Abseits unserer Gesellschaft stehen. 

SPD-MannheimGegen Ende der Veranstaltung bekamen wir sogar Besuch des stellvertretenden SPD-Vorsitzenden und Stadtrat Herrn Petar Drakul, sowie den zwei in Mannheim ebenfalls sehr stark im Bereich der Integration engagierten SPD-Mitgliedern Birol Koca und Murat Uguz. Auch die Stadt Mannheim war mit den Mitarbeitern Herrn Andreas Schmitt und Frau Nicole Hoffmann präsent, die sehr begeistert von dem gelungenen Willkommensfest waren.

Zum großen Finale, gab dann die Arabische Schule AMAL mit ihrer Lehrerin Lamia Mostafa noch arabische Gedichte, Verse und Reime zum Besten, und überraschte die Zuschauer mit einigen Musikstücken und lustigen RAP-Einlagen, die ebenfalls unplugged vorgetragen wurden.  

Wir bedanken uns ganz besonders bei Herrn Manfred Biebel vom BZE, Frau Fouzia Hammoud von der Arabischen Schule AMAL, sowie Frau Isabelle François vom Eine-Welt-Forum und Herrn Karlheinz Paskuda dem Leiter des Jugendkulturzentrums FORUM dafür, dass wir ein großer Teil dieses tollen Projektes sein durften, und freuen uns heute schon auf die nächsten gemeinsamen Aktionen im Jahr 2016. 

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Last but not least möchten wir uns natürlich auch noch bei der Rhein-Neckar-Zeitung dafür bedanken, dass sie uns als einen der Hauptorganisatoren dieses Festes, der sowohl im Vorfeld bei der Planung, als auch bei Durchführung und der Programmgestaltung zusammen mit Fouzia Hammoud von der Arabischen Schule das Meiste beigetragen hat, in ihrem halbseitigen Artikel Zuckerwatte und Zauberkünste zumindest einmal kurz namentlich erwähnt hat.

Bilder: Alexander Höfer

 

 

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K♥banê Roda gegen Rassismus Ludwigshafen ist BUNT Mannheim sagt JA!

 

 

 

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„JA-sagen“ und „Ja-machen“, sind zwei ganz große Unterschiede, genauso wie die Reklame eines Jugendprogramms, und die Veröffentlichung eines Berichtes, der den Lesern tatsächlich zeigt, was innerhalb der Jugendarbeit alles gemacht wurde!

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