12.000 Menschen sagten „JA“ zu Flüchtlingen und zu einem friedvollen Zusammenleben ohne Gewalt und Hass! – „Aber reichen 12.000 Menschen wirklich aus, um die Flüchtlinge in unsere Gesellschaft zu integrieren?“
Das ist eine gute und berechtigte Frage. „Die Integration in Deutschland funktioniert gut!“ oder „Unsere ausländischen Mitbürger sind sehr gut integriert!“, hört man häufig unsere Politiker in Fernsehinterviews oder Talkshows sagen. „Aber ist das wirklich so?“ – „Funktioniert die Integration in Deutschland tatsächlich so gut, wie die Politiker uns das immer sagen?“
Wir wollen diese Aussage in unserem Artikel weder bejahen noch verneinen; stattdessen wollen wir lieber ein paar nachdenkliche Fragen stellen, damit sich der Leser sein eigenes Bild davon machen kann, ob die ausländischen Mitbürger hier wirklich sehr gut integriert sind, oder ob in Deutschland unter den derzeitigen Gegebenheiten eine Integration von Flüchtlingen überhaupt möglich ist.
„Was heißt das eigentlich – Integriert sein?“ – Bedeutet das nicht so viel, wie ein anerkannter Teil der Gesellschaft zu sein, der die gleichen Rechte und die gleichen Chancen besitzt? „Aber ist das in Deutschland tatsächlich der Fall? – „Hat zum Beispiel die kurdische Ayşe Kücükhüseyinoglu oder die nigerianische Ndembana Badjie tatsächlich die gleichen Chancen in der Schule oder bei der Berufswahl wie die deutsche Petra Müller?“ – Und kann unter der Berücksichtigung des Aspektes, dass in einer Leistungsgesellschaft aufgrund des Erfolgsdenkens schon frühzeitig jeder mit jedem konkurriert, und jeder besser sein muss als der Andere, Integration überhaupt funktionieren? – „Steht das nicht in völligem Widerspruch zu unserer Gesellschaft, die ja ausgrenzen muss, um überhaupt erfolgreich zu sein?“
Anders gefragt: „Kann eine Gesellschaft, die bereits in der Grundschule einen Teil ihre eigenen Kinder aussortiert tatsächlich ausländische Kinder oder Flüchtlinge integrieren?
Gerade unsere türkischen Mitbürger haben sich hier bei uns in den letzten 30 Jahren eine eigene Subkultur aufgebaut, zu der heute neben Dönerbuden und Lebensmittelgeschäften, auch türkische Metzger, türkische Reisebüros, türkische Frisöre, ja sogar türkische Rechtsanwälte und türkische Sportvereine zählen?
Wären Fußballmannschaften wie zum Beispiel – Türkspor Mannheim, Safakspor Walldorf oder der 1. FC Wiesloch – bei denen fast ausschließlich nur Türken spielen, wirklich entstanden, wenn die Integration in Deutschland tatsächlich funktioniert hätte? – „Das ist eine gute Frage!“
Besuchen Sie doch einfach einmal ein Facebookprofil eines türkischen Freundes, und Sie werden überrascht feststellen, dass er um ein Vielfaches mehr türkische Freunde besitzt als Deutsche. Mitunter liegt der deutsche Anteil sogar unter 10%, und hier ist es auch egal, ob sie ein Erwachsenenprofil oder das Profil eines Kindes anschauen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Menschen anderer Nationalitäten. „Ist das ein Zeichen von sehr guter Integration, bzw. ein Zeichen für ein sehr gutes gesellschaftliches Zusammenleben?“
Oder ist es nicht vielmehr so, dass sich das Zusammenleben im 21. Jahrhundert immer stärker zu einem anonymen nebeneinanderher leben entwickelt hat, und es dadurch auch immer mehr Menschen gibt, die nur noch zu Hause rumsitzen, und denen es völlig egal ist, was um sie herum passiert, und die sich daher auch überhaupt nicht mehr für das politische Geschehen am Ort (51% Wahlbeteiligung in Nußloch), geschweige denn für die kulturellen Angebote der Region interessieren? – Immer häufiger kommt es vor, dass Menschen in unserer Mitte, Tage, Wochen und manchmal sogar Monatelang tot in ihrer Wohnung liegen, ohne dass es jemandem auffällt. Weder den Nachbarn, noch den Freunden und Kameraden, in Extremfällen noch nicht einmal der Verwandtschaft. „Wie ist das möglich?“ – „Gibt es in unserer Gesellschaft überhaupt noch ein Zusammenleben oder eine Nachbarschaft? – Und wenn Ja? – Wie oft treffen Sie sich denn mit ihren Nachbarn oder auch mit ihren Freunden, um zusammen mit ihnen etwas zu unternehmen, zu grillen, zu reden, etc.? – „Jeden Tag, jeden zweiten Tag, einmal in der Woche, einmal im Monat, oder ist es schon problematisch einmal im Jahr einen gemeinsamen Termin für ein Treffen zu finden, weil KEINER mehr Zeit hat?“ – „Haben wir in unserer Gesellschaft wirklich KEINE Zeit mehr für unsere Mitmenschen?“ – Und wenn „JA“! – „Wie soll dann bitteschön eine Integration für Flüchtlinge funktionieren?“ – „Und – Ist das Zusammenleben nicht die wichtigste Grundvoraussetzung für die Integration von ausländischen Mitmenschen?“
Neben dieser sozialen Vereinsamung, bei der es folglich immer mehr Menschen gibt, die nur mit sich selbst beschäftigt sind, bzw. nur noch an sich selbst denken, und ständig auf IHRE Rechte pochen, gesellt sich bzgl. der Integration von Ausländern noch ein anderes, ganz großes, um nicht zu sagen historisches Problem hinzu, das zu allen Zeitepochen in Deutschland sichtbar und spürbar war. Sehr viele Deutsche hatten nämlich schon immer sehr große Vorbehalte, aber vor allem Berührungsängste gegenüber Fremdartigkeit. Zusätzlich haben wir hier in Deutschland leider auch eine nicht geringe Fremdenfeindlichkeit unter der Bevölkerung, und viele radikale Gruppierungen, die einen sehr unschönen Fremdenhass unter dem Volk schüren. „Mit solchen sozial verwundeten und aggressiven Menschen wollen wir eine gesunde Integration von ausländischen Mitbürgern oder Flüchtlingen verwirklichen?“ – „Wie soll das bitteschön funktionieren?“
Nicht genug damit, dass sehr viele Ausländer mit unserer oftmals kalten und verschlossenen (distanzierten) Mentalität, sowie unserem unglaublich harten Umgangston konfrontiert werden – Man braucht sich ja diesbezüglich nur einmal die Internetforen anzuschauen, mit welcher Anstandslosigkeit und Rigorosität hier Menschen miteinander umgehen, oder besser gesagt, wie sie gegeneinander agieren – Oftmals hat man als Außenstehender auch das Gefühl, dass es vielleicht sogar einen Wettbewerb gibt, bei dem derjenige, der seine Mitmenschen am besten erniedrigen und diskreditieren kann, hohe Preisgelder gewinnt – kommt mit der Sprache eine weitere ganz große Barriere hinzu, die es für die ausländischen Mitmenschen zu überwinden gilt, denn die Sprache ist ebenfalls eine sehr wichtige Grundvoraussetzung dafür, dass eine Integration überhaupt möglich ist. Neben der Situation, dass wir als Deutsche wesentlich stärker auf unsere ausländischen Mitmenschen zugehen müssen, ist also auch deren Bereitschaft die Deutsche Sprache zu erlernen zwingend erforderlich, damit wir sie erfolgreich in unsere Gesellschaft, aber vor allem in den Arbeitsmarkt integrieren können.
Zu guter Letzt trägt auch noch die Religion ihren Teil dazu bei, dass Menschen unter Umständen nicht integriert werden können, oder sich Menschen nicht integrieren lassen (wollen) – also desintegrieren – nämlich dann, wenn die religiösen Werte für den Einzelnen höher gestellt sind und eine größere Bedeutung für ihn haben, als unsere gesellschaftlichen Normen und Werte. Hier kommen vor allem Moslems sehr häufig in einen ganz großen Loyalitätskonflikt, denn die Normen und Werte des Islams lassen sich nicht immer mit den Normen und Werten unserer Gesellschaft vereinbaren.
„Die Integration in Deutschland funktioniert sehr gut! – Oder – Ist es in Deutschland unter den gerade genannten Aspekten überhaupt möglich ausländische Mitbürger in unsere Gesellschaft zu integrieren?“ – Wir stellen diese Fragen hiermit zur Diskussion.
Fest steht, dass 12.000 Menschen zusammen mit Künstlern wie Che Sadaka, die Hipp-Hopper Moritz Amadeus und Lash, sowie dem Who-Am-I-Rap-Workshop und den Rappern Likkle T und J Da Play in Mannheim ihre Bereitschaft dazu gezeigt haben auf die Flüchtlinge zuzugehen, und ihnen dabei zu helfen, sich in unsere Gesellschaft einzufinden. Aber reichen 12.000 Menschen wirklich aus, um die Flüchtlinge am Ende sehr gut in unsere Gesellschaft einzugliedern? – Oder müsste es nicht in der Verantwortung ALLER Deutschen liegen, auf diese Menschen zuzugehen, um sie in unserer Mitte willkommen zu heißen?
Ob sich dieser Traum am Ende verwirklichen lässt, und damit auch ein friedvolles Zusammenleben möglich ist, das können wir uns nur wünschen, und wer weiß, manchmal werden Wünsche ja auch wahr.
Bilder: Alexander Höfer
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Es gibt auf dieser Welt nur gute und böse Menschen, und böse Menschen sind all diejenigen, die die guten Menschen ausgrenzen!
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