„Willkommen zur Kunst für Hunde!“ – Mannheimer Uhland-Atelier bot extravagante Ausstellung für alle Vierbeiner, ihre Frauchen, Herrchen und Freunde!
Was für einen genialen Tag hat mir der ANIMUS KLUB da wieder geboten. Eigentlich habe ich es gar nicht glauben wollen, als mir mein Herrchen sagte, dass ich heute Mittag auch mal in ein Kunstatelier gehen darf. Dabei fing dieser tolle Tag für mich ganz fürchterlich an, denn bei unserem ersten Spaziergang früh morgens traf ich im Feld einen meiner ganz wenigen Erzfeinde. Kaum gesehen, fing dieser auch schon an, mich ganz heftig anzukeifen und zu provozieren. Was er sich einbildete, dass er hier der Chef wäre, und dass ich gefälligst sofort aus seinem Revier zu verduften hätte. Dann prahlte dieser Angeber wie immer davon, wie viele Hündinnen er in der letzten Woche wieder umworben und verführt hätte. So ein Aufschneider.
„Ich habe das beste Herrchen der Welt, denn ich kriege jeden Tag von ihm einen riesigen Knochen, und du nicht, ätsch!“, meinte er weiter zu mir.
„Nah und?! – Was ist das schon!“, bellte ich ihm zurück. „Ich darf heute Mittag mit meinem Herrchen und dem ANIMUS KLUB in ein Kunstatelier gehen, und du nicht!“
„Kunstatelier, was ist denn das für ein Blödsinn?“
„Dass du nicht weißt, was ein Kunstatelier ist, ist mir schon klar. Du kennst ja noch nicht das 2. Klavierkonzert von Rachmaninow!“, erwiderte ich ihm stolz.
„Nein, kenn‘ ich nicht! – Ist das etwas zum Fressen!“
„Zum Fressen? … Mein Gott bist du doof!“, erwiderte ich ihm, und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, worauf er verärgert meinte, dass ich nicht so frech zu ihm sein sollte.
„Frech? – Ich bin doch nicht frech, nur weil du Rachmaninow nicht kennst!? – Und meine zwei Lieblingsalben „Dazzle Ships“ von Orchestral Manœvres in the Dark und „Zoolook“ von Jean-Michel Jarre hast du wahrscheinlich auch noch nie gehört, oder?“
„Nein, die sind ja auch nicht wirklich etwas zum Fressen, oder?“
„Fressen? … Du denkst immer nur ans Fressen. Falls du es noch nicht weißt. Es gibt noch viel mehr Dinge im Leben als nur Fressen, oder jeden Tag an den gleichen Seilbahnpfosten pinkeln!“, bellte ich ihm verärgert zurück, worauf er anfing, mich ganz wüst zu beleidigen.
„Wenn du nicht sofort aufhörst mich zu beleidigen und deine Klappe hältst, dann male ich dich später im Uhland-Atelier ohne Schwanz!“, fauchte ich ihm über die Straße, worauf es ihm ruckartig die Sprache verschlug…
Am Nachmittag fuhren wird dann tatsächlich nach Mannheim, und ich durfte das erste Mal die Kulturhauptstadt der Region und ein Kunstatelier besuchen. „Mein Gott war ich aufgeregt, vor allem auf das, was mich dort erwarten würde!“ Kulturell und künstlerisch wurde ich ja in den letzten Jahren von meinem Herrchen mehr als gefördert. Zuerst in meiner Kindheit in Ungarn. Die vielen unvergesslichen Veranstaltungen mit Freunden und Familien rund um den leckeren Gulaschkessel oder beim Schlachtfest. Von diesen Events träume ich heute immer noch sehr oft. Und hier bei uns in Deutschland. Die viele unterschiedliche Musik, die ich bei meinem Herrchen genießen darf. Besonders angetan hat es mir da die elektronische Musik mit vielen Stimmen und Geräuschen, aber natürlich auch Lieder, die von Artgenossen gesungen und begleitet werden, wie zum Beispiel Seamus von Pink Floyd, meinem absoluten Lieblingssong.
Als großer Fan von Kommissar Rex, war ich nun wirklich sehr gespannt darauf, was mich im Uhland-Atelier erwarten würde. Pünktlich angekommen öffnete uns auch schon der Leiter Fabian Wippert die Tür seines kleinen, aber feinen Reiches und begrüßte uns als erste Besucher der Ausstellung auf das Herzlichste.
Das Atelier, in dem man auch total abgefahrene Accessoires wie zum Beispiel genähte Postkarten, Schlüsselbretter mit Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Figuren oder kleine Holzspielzeuge und lustige Spielgegenstände für Kleinkinder kaufen kann, präsentierte erstmals eine Kunstausstellung für uns Hunde, auch als Zeichen der Inklusion, weil uns ja bisher der Zugang zu Museen generell versagt geblieben ist.
Gezeigt wurden in der Vernissage nach dem Grundsatz: „Wir führen zwar scheinbar den Hund – aber der Hund führt uns zu neuen Einsichten, Erkenntnissen und Entdeckungen!“ die Arbeiten von Herrn Penschuck, einen in Melbourne geborenen und in Oldenburg lebenden Künstler, Fotografen und Grafiker, der die Exkursionen mit seinem Hund Rudi fotografisch dokumentierte, ohne diese zu verändern. Des Weiteren gab es aber auch noch bisher ungesehene Arbeiten von Kasimir Malewitsch, Joseph Beuys und Martin Kippenberger zu sehen.
Das Uhland-Atelier beschritt mit diesem außergewöhnlichen Programmangebot wirklich neue und mutige Wege Menschen, Hunde und Kunst zusammenzubringen, sich auszutauschen und einen ganz besonderen Nachmittag zusammen zu erleben.
Höhepunkt der Ausstellung war für mich allerdings unzweifelhaft der geniale Schnupperparcours, der mit vielen Leckerchen und einem großen Wassernapf aufwartete. Eine gute Stunde durfte ich mich hier durch das Atelier und den dazugehörigen Werkraum schnuppern, die vielen neuen Gerüche in mich aufnehmen, und natürlich unzählige Leckerchen verputzen.
Das machte offensichtlich nicht nur meinem Herrchen, sondern auch den anderen Animus-Klub-Mitglieder Appetit, und so machten wir noch einen kurzen Abstecher nach Ludwigshafen, um bei Angelo in der Cafédrale schmackhafte Pizza und Salat zu essen. Klar, dass ich da auch noch das eine oder andere Stück abstaubte.
„Ja, so schön und erlebnisreich kann die Kunst für uns Hunde sein. Davon kann mein Erzfeind weiter nur träumen oder von mir aus weiter seine großen Sprüche klopfen!“
Mit ganz lieben Grüßen
Euer Floh
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