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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(163) 16. Internationales Straßentheater (2)

16. Internationales Straßentheater faszinierte die Metropolregion Rhein-Neckar mit genialen Künstlern und absolut sehenswerten Shows (2. Tag)

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Noch berauscht vom Vortag fuhren wir heute ein bisschen früher nach Ludwigshafen, weil unsere Kiddies noch den Wunsch hatten vor dem Beginn des Internationalen Straßentheaters bei Angelo in der Cafédrale Turm 33 eine leckere Pizza zu essen. Dass unser heutiges Programm dadurch anstatt neun Stunden nun halt zehn Stunden dauern würde, störte unsere Betreuer nicht im Geringsten. Im Gegenteil, denn anders als andere uns bekannten Betreuer und Pädagogen freuten sie sich sehr auf die Programmverlängerung und natürlich auch das gute Essen, das wir jedes Mal bei Angelo im Herzen Ludwigshafens genießen dürfen.

Strassentheater 201501Nach dem Pizzaessen erweckte als erstes das gigantisch große Kamel – Chamôh – vom Cie PARIS BÉNARÈS unsere komplette Aufmerksamkeit. Tags zuvor bereits schon einen kleinen Vorgeschmack auf das bekommen, was da heute im wahrsten Sinne des Wortes auf uns zukommen würde, waren wir sehr gespannt auf die Show der Franzosen, die mit ihrem gut vier Meter hohen und sieben Meter langen Kamel nach Ludwigshafen gekommen waren, um die Besucher direkt in den Orient zu verführen. Als wir auf dem Rathausplatz ankamen, schlief Chamôh noch ganz tief und fest, wurde aber alsbald schon von einem Clown sowie einem Kamelführer zum Leben erweckt. Vorsichtig öffnete es zwar seine Augenlider, schien aber noch ein bisschen müde von den großen Anstrengungen des gestrigen Tages zu sein, an dem es ja unglaublich heiß war.

Strassentheater 201509  Kamel 28  Kamel 31

Aber Kamelführer und Clown kannten keine Gnade mit Chamôh, zumal es heute deutlich kühler war als gestern, und forderte absolute Höchstleistung von ihrem treuen Gefährten. So setze sich alsbald, begleitet von rhythmisch orientalischer Popmusik das Kamel in Bewegung und bahnte sich vorsichtig seinen Weg durch die riesige Zuschauermenge, um mit stolzer Brust die Bismarckstraße hinunterzulaufen, und dabei die Baumkronen der Allee zu genauestens zu begutachten. 

Im vorderen Teil der Bismarckstraße angekommen, zeigten dann die Artisten ihr großes Können, und der Clown jagte mit einer Peitsche bewaffnet Räuber in die Flucht. Dass wir uns dann noch auf dem Rückweg an die Spielzeugpendel hängen konnten, um Chamôh beim Schaukeln ganz nahe zu sein, war dann die Krönung des ersten fantastischen Programms. 

Kamel 33  Kamel 34  Kamel 50

Nach diesem fulminanten Auftakt durften wir als zweites das deutsch-französisch-portugiesische TRIO SATCHOK bestaunen. Aufgrund des starken Windes wurde die Veranstaltung aus Sicherheitsgründen für die Artisten in den Rathauscenter verlegt, und das Foyer in eine große Bühne verwandelt, auf der die drei Akteure wenig später mit sensationell-witziger Präzessionsakrobatik glänzten. „Wie isst man im Trio 25Trio 50Handstand überhängend einen Apfel?“ – „Wie ist es möglich als Triangel zu stehen oder durch die Luft zu wirbeln?“ – „Und wie kann man eine Dreimannräuberleiter bauen und gleichzeitig die mittlere Person austauschen, ohne dass die Leiter in sich zusammenbricht, bzw. wie zieht man sich in dieser Position noch eine Hose an?“ – All diese Kabinettstückchen bekamen wir von den drei exzellenten Künstlern in ihrer Urban-Akrobatic-Show direkt vor Augen geführt.

Tosender Beifall, vor allem bei den ganz spektakulären und stuntähnlichen Aktionen, erfüllte minutenlang die Korridore des Rathauscenters.

Trio 16  Trio 28  Trio 34

Im Anschluss daran erwartete uns der Berliner Künstler JOCHEN FALCK mit seiner Show „Betreutes Lächeln“ im Bürgerhof. Falck, der auch schon mehrfach im Fernsehen live zu sehen war, und auf dem bekannten Varietéfestival „Les Feux de la Rampe“ einen Preis für die originellste Darbietung erhielt, glänzte, wie im Veranstaltungsheftchen angepriesen, mit einer „Mélange Surprise“ aus intelligenter Artistik und rasantem Humor, indem er während einer optisch sehr Jochen 14Jochen 70verblüffenden Jonglage plapperte wie ein Wasserfall und dabei die Zuschauer auch noch mit skurrilen Musik- und Balance-Akts verblüffte.

„Klarinette spielen, ist ja nichts Besonderes!“ – „Aber was machen Sie, wenn die Noten so klein geschrieben sind, dass Sie sie nicht lesen können?“ – Ganz einfach. Sie stellen den Notenständer auf die Klarinette, während Sie gleichzeitig auf dem Instrument aus dem bekannten Stück Peter und der Wolf die Stimme des Fisches intonieren. Natürlich ist es bei Falck dann auch selbstverständlich, dass sich die Klarinette in ein Raumschiff verwandelt, dass ganz weit hinter den Mond fliegt.

Jochen 20  Jochen 36  Jochen 31  Jochen 72

Das brasilianisch-französische Duo Cie SÔLTA erwarte uns als nächstes auf dem Ludwigsplatz. Das frisch vermählte Duo hat sich einen eigenen Garten kreiert, indem Realität und Imagination miteinander verschwimmen, und so die Zuschauer gleichzeitig ins Träumen und in die Faszination versetzt. Geschmeidige Tanzbewegungen, gepaart mit einer verblüffenden Ballmanipulation, bei dem Solta 12ein roter Apfel plötzlich grün wurde, und aus diesem sogar Solta 21urplötzlich zwei Äpfel entstanden, die sich erneut durch unglaublich geschicktes Spiel in drei weiße Bälle verwandeln, brachten uns genauso zum Staunen, wie die gekonnte Artistik, die die Künstlerin Alluna Ribeiro in luftiger Höhe an einem chinesischen Masten vorführte.

Dass Meister Tom Brôneur dann auch noch zum Schluss für seine Angehimmelte mit fünf Bällen jonglierte, und dabei von ihr als weitere Zugabe noch einen sechsten Ball zugesteckt bekam, ließ dann den Ludwigsplatz nur so vor Applaus beben, und uns wie immer voller Erwartungsfreude zu dem nächsten Programmpunkt weiterziehen.

Solta 28  Solta 25  Solta 30

Die zwei WOLKENRUITERS aus Holland erwarteten uns und noch viele anderen Kinder aber natürlich auch die Eltern wenig später in der Bismarckstraße. „Oh sind die aber süß!“ – „Richtig goldig!“ – hörte man die Kinder rufen, die sich sofort in die beiden überdimensional großen schüchternen Erdmännchen verliebten. Klar, dass hier jeder Mal knuddeln oder für ein Bild posieren Erd 6Erd 13wollte. Aber ganz so einfach machten es die beiden Erdmännchen den Kindern nicht, denn wenn sie nicht aufpassten, dann waren sie – schwupps – schon beim nächsten Kind.

Die beiden Objekttheaterkünstler brillierten hier mit einer gesunden Portion Scharm und versetzten die Zuschauer, aber vor allem die Kinder, mit einem zwar hin und wieder recht frechen, aber dennoch jederzeit anständigen Schabernack, kurzzeitig in ein Spannungsfeld zwischen Realität und Traum. Das ist aber auch das ganz große Geheimnis der Straßentheaterkunst. Sie fasziniert ALLE, egal ob Groß oder Klein.

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Der helle Wahnsinn erwartete uns um 20.15 Uhr mit dem spanischen Trio Cia LA TAL. Diese drei Koryphäen stellten so ziemlich alles in den Schatten, was wir in Sachen Comedy bisher live gesehen haben. Leute vergesst die ganz großen wie Charlie Chaplin, Laurel & Hardy, Stan & Olli oder Dick & Doof, und vergesst sämtliche „Blödelheinies“, die die Welt bisher hervorgebracht hat, denn diese drei La Tal 6La Tal 38stellen ALLES bisher Dagewesene auf den Kopf.

Es gibt nur sehr wenige Menschen auf der Welt, die die Große Gabe besitzen mit schauspielerischem Können einerseits, sowie überzeugender Gestik und Mimik andererseits, sowohl „Doofheit“ und „Tollpatschigkeit“ authentisch darzustellen, als auch kongenial dazu Zaubertricks und verblüffende Varietékabinettstückchen so gut zu spielen, dass ein Publikum mehrere Minuten lach einen Lachanfall bekommt, der unter Umständen auch Rettungssanitäter benötigt, weil Menschen dabei hyperventilieren. Die Show „The Incredible Box“ ist absolut zurecht für den Straßentheater-Award 2015 nominiert, und es würde uns sehr wundern, wenn die drei Helden von Cia LA TAL mit dieser abgefahren Show diese begehrte Trophäe nicht gewinnen würden. Rakatakatakataa!!!

La Tal 8  Strassentheater 201560  La Tal 45

Das Finale gehörte dieses Jahr dem für außergewöhnliche und sehr aufwendige Straßentheaterproduktionen bekannten holländischen THEATER GAJES mit ihrer total abgefahrenen Inszenierung „Agora Phobia“. Zu Beginn völlig verwundert, dass keine Sitzbänke auf dem Europaplatz vorhanden waren, und alle Zuschauer gebeten wurden, sich in die Mitte des Platzes zu stellen, erlebten wir wenig später das erste 360-Grad-Straßentheater, denn die Akteure brachten es doch tatsächlich fertig ihre verrückt Baustellen-Show in Mitten des Publikums zu spielen. Dabei liefen Gajes 9nicht Gajes 6nur die Künstler auf Stelzen und mit Wasserrohren und Baumaterialen quer durchs Publikum, sondern es fuhren auch die notwendigen Baufahrzeuge und Lastkräne direkt durch die Zuschauermenge hindurch. Eine Straßenlampenwippe sorgte hier ebenfalls für Furore.

Das Spektakel, dass manchmal auf fünf oder sechs Bühnen gleichzeitig stattfand, die durch starke Xenonstrahler beleuchtet wurden, führte den Zuschauern so den alltäglichen Bauwahnsinn der Neuzeit – immer größer, immer gigantischer, immer verrückter –hautnah vor Augen. Begleitet von teils weicher Gajes 13Gajes 14klassischer Musik eines dreiköpfigen Kammerorchesters, und teils sehr harter und verzerrter Bluesrockgitarrenriffe, bohrte sich die Combo ganz tief ins Publikum ein, bis ein fast schon vorprogrammierter Stromschlag gegen 22.30 Uhr das Ende dieses urbanen Städtebauwahnsinns besiegelte.

Das Internationale Straßentheater 2015 hat wieder mal eine Visitenkarte abgegeben, die schöner, bunter und vielseitiger nicht hätte sein können. Nur schade, dass wir wie jedes Jahr nicht alle 21 Künstler an den beiden Tagen bewundern konnten. Aber unserer Betreuer haben dieses Jahr auf dem Straßentheater einen geheimen Tipp erhalten, wie es uns im nächsten Jahr möglich sein wird, alle Akteure zu sehen, und so wie es aussieht, auch alle persönlich kennenzulernen. Wir freuen uns schon jetzt darauf.

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Last but not least möchten wir uns an dieser Stelle wieder ganz besonderen bei Ilona Schäfer vom Hack-Museumsgarten bedanken, die uns wieder ein paar zusätzliche und ganz exzellente Bilder für unseren Artikel zur Verfügung gestellt hat.

Bilder: Alexander Höfer

 

 

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