„Lärdom skadar dumheten!“ – ANIMUS KLUB lernt in der Europäischen Schule Schwedisch für ein ganz besonderes Video-Interview und geht fortan neue Wege!
Seit einigen Wochen machen wir ja schon über Facebook darauf aufmerksam, dass wir nicht nur unseren Kindern und Jugendlichen in der nächsten Zeit wieder die große Möglichkeit bieten, berühmte Persönlichkeiten aus dem Musik- und Showbusiness persönlich kennenzulernen. Nach den HOOTERS, dem ex-Genesis-Sänger RAY WILSON, der Super-Rock-Band TRANSATLANTIC, sowie dem Rockurgestein URIAH HEEP und dem Erfolgsautor FRANK SCHÄTZING, steht nun die Begegnung mit einer ganz großen Schwedischen Rockband bevor.
Zum Führen eines Videointerviews mit renommierten Persönlichkeiten, benötigt man nicht nur Kinder und Jugendliche, die sehr gut lesen und schreiben (lernen) können, sondern auch Kinder und Jugendliche, die bereit sind und vor allem die Motivation haben, sich über eine mehrwöchige Vorbereitungsphase und zusätzliche Fleißarbeit, Fragen für die jeweilige Band oder den jeweiligen Künstler zu überlegen, diese auszuarbeiten, zu übersetzen und sehr gut einzustudieren.
Die Erfahrungen, die wir allerdings in der Vergangenheit im Vorfeld der Interviews gemacht haben, verbunden mit den derzeitigen traurigen, generationenübergreifenden, gesellschaftlichen Entwicklungen: „KEIN INTERESSE, KEINE ZEIT, KEINEN BOCK, sowie den anderen Extremen – Ich kann NICHT lesen, ich kann NICHT schreiben, ich kann KEIN Englisch, und ich will auch NICHTS lernen…“, veranlassten unseren Vorstand dazu, erstmals neue Wege zu gehen. Einer dieser neuen Wege führte uns direkt in die Schwedische Schule nach Karlsruhe. Hier wollten wir zusammen mit den schwedischen Kindern und ihrer Lehrerin Ylva Ureland die geniale Idee verwirklichen, das bevorstehende Interview mit den Musikern, nicht wie anfangs geplant auf Englisch, sondern auf Schwedisch vorzubereiten.
Über die Kinder- und Familienfreundlichkeit der skandinavischen Länder – allen voran Dänemark und Schweden – aber auch über die hervorragenden Schulsysteme wird ja derzeit sehr Vieles geschrieben und diskutiert. „Fleißige, wissbegierige und hochmotivierte, überwiegend intrinsisch lernende Kinder mit hoher sozialer Kompetenz etc.“, sind ebenfalls Charaktermerkmale, die in diesem Zusammenhang regelmäßig genannt werden. Und genau das, was die Fachpresse in den letzten Jahren über Skandinavien geschrieben hat, das haben uns die schwedischen Kinder bei unseren drei Besuchen in ihrer Schule ganz eindrucksvoll bestätigt.
Demensprechend haben wir Kinder im Alter zwischen 9 und 12 Jahren kennengelernt, die vor Lerneifer geradezu sprühten und innerhalb von nur einer halben Stunde zwanzig ganz tolle Interviewfragen für die Band zusammengestellt haben, die von ihrer Lehrerin sofort auf einem Laptop abgespeichert wurden.
Beeindruckt von dem tollen Lernengagement dieser Kinder, die ja neben Deutsch auch noch ihre Muttersprach Schwedisch perfekt sprechen können, passte sich unser erster Vorsitzender diesem hohen Niveau an, und verblüffte die Kinder seinerseits damit, dass er jede Interviewfrage, entweder richtig, oder zumindest sinngemäß richtig von Schwedisch auf Deutsch übersetzte, was einen Neunjährigen dazu veranlasste die berechtigte Frage zu stellen: „Alexander, bist du sicher, dass du wirklich kein Schwedisch kannst?“
Bei unserem zweiten Besuch in der Schule wurde der Fragekatalog dann noch mit fünf weiteren, recht anspruchsvollen Fragen ergänzt, und diese dann über drei Tische hinweg verteilt. Danach wurden sie von den Kindern nach sieben Themengebieten geordnet. Hier war es eine wahre Freude den Kindern beim Erlernen der Fragen zuzuschauen, denn beim Einstudieren wurde mit modernsten Lernmethoden gearbeitet, ganz nach dem Motto: „Wer sagt eigentlich, dass ich beim Lernen auf einem Stuhl sitzen muss, es geht auch im Stehen, beim Laufen im Zimmer oder beim Krabbeln auf dem Tisch etc…“
Was sich die Kinder dann innerhalb der nächsten 45 Minuten aneigneten, verdient eigentlich nur allerhöchsten Respekt. „Ich habe meine Fragen drei Mal durchgelesen, und die sind ja so einfach, dass ich sie schon auswendig aufsagen kann!“, so, ein vor Selbstbewusstsein geradezu strotzender Viertklässler, was unseren ersten Vorsitzenden dazu verleitete ihm genauso mutig mit „Det var bra!“ zu antworten.
Bei unserem dritten Besuch rückte der Tag des Interviews natürlich immer näher. Dementsprechend waren die Aufregung und die Lernmotivation bei den Kindern noch größer als die beiden Male zuvor, und wir konnten ihnen die Vorfreude und die Dankbarkeit, dass sie bei diesem Projekt dabei sein durften, regelrecht in ihren vor Stolz leuchtenden Augen ablesen.
Obwohl einige Kinder heute einen fast 9-stündigen Schultag hinter sich hatten, und daher ein wenig müde waren, glänzten zwei dieser „Lernjunkies“ dennoch mit einem fulminanten Erinnerungsvermögen, denn sie bemerkten gleich nachdem wir die Fragen durchgearbeitet hatten, dass ihre Lehrerin zwei Fragen vom letzten Mal vergessen hatte aufzulisten, und sie wussten sogar ganz genau, um welche Fragen es sich handelte.
Gegen Ende der Lernphase musste unser erster Vorsitzender dann sogar erstmals den Übermut eines Viertklässlers bremsen, der die ganze Aktion aufgrund seines großen Selbstbewusstseins ein bisschen zu sehr auf die leichte Schulter nahm.
„Es ist ein ganz großer Unterschied, ob du die Fragen hier im Unterricht deiner Lehrerin und deinen Klassenkameraden richtig aufsagen kannst, oder ob du sie in der nächsten Woche den Musikern im Backstage-Bereich stellst. Vor allem interviewst du hier auch nicht irgendjemanden, sondern du interviewst die Musiker der größten schwedischen Rockband!“
Nach einem gemeinsamen Kartenspielen, bei dem noch sämtliche Ordnungszahlen, durch das Erfragen von Kartenwerten erlernt wurden, war dann allerdings Schluss. Der Final Countdown zu dem großen bevorstehenden Event hatte begonnen, und wir freuen uns ganz besonders auf das Interview mit den Musikern, und natürlich auch darauf, wenn Schwedens größte Rockband die Bühne betritt und die Stuttgarter Nacht rockt.
Bilder: Alexander Höfer
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