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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(82) MINT-Nacht

Small-Size-Robocup, Kugelmatik, Video-Drohnen und Coriolisstrahlen! – MINT-Nacht des TECHNOSUEMS faszinierte mit einem lehrreichen Kontrastprogramm!

Technoseum 4

Noch begeistert von dem fantastischen MINT-Tag, an dem die Physikanten das Auditorium des Technoseums zu Beifallsstürmen hinrissen, waren wir natürlich sehr gespannt darauf, was uns in der heutigen MINT-Nacht erwarten würde. Der Flyer, der uns bereits vor einigen Wochen via Facebook in unseren Posteingang flatterte, versprach zumindest schon sehr viel Verheißungsvolles.

Drohne 3Doch bevor wir uns von dem Programm der MINT-Nacht restlos begeistern lassen konnten, bekamen wir erst einmal einen Kontrasteindruck in Sachen Kultur geboten, oder besser gesagt einen Kulturschock. Zu unserer großen Verwunderung stand an der Einfahrt des Parkplatzes ein Einweiser, der uns mitteilte, dass wir heute leider nicht hier parken durften, weil der Parkplatz ausschließlich für VIP-Gäste reserviert war. „Was? – So viele VIP-Gäste erwartet das Technoseum für die MINT-Nacht?“, fragte unser 1. Vorsitzender Alexander Höfer verwundert, worauf der Einweiser antwortet: „Nein, nicht für die MINT-Nacht, sondern für das Oktoberfest?“ – „Was? – Oktoberfest, hier in Mannheim? – Sag mal willst du uns auf den Arm nehmen?“ – „Nein, Mannheim feiert heute das erste Mal sein Oktoberfest!“ (???)

Adrian & Jannik 1Fassungslos schüttelte unser 1. Vorsitzender den Kopf, und konnte es kaum glauben, dass die Kulturhauptstadt Mannheim tatsächlich ihrer Bevölkerung ein derart sinnloses, um nicht zu sagen primitives Bedürfnisbefriedigungsfest anbot. Nach längerem Suchen, endlich, in gehöriger Entfernung des Technoseums, einen Parkplatz gefunden, wehten uns bereits beim Aussteigen die granatenlauten „Auf-und-Nieder-immer-wieder-Lieder“ entgegen, und es begegneten uns gleich darauf ebenfalls zwei sturzbetrunkene und in ihrem Gleichgewicht ziemlich stark beeinträchtigten „Lederhosenjunkies“, die lautstark grölend den „Gassenhauer“ – „Oana geht noch, oana geht noch noi!“ zum „Besten“ gaben.

„Mein Gott ist das peinlich, um nicht zu sagen abstoßend!“ – Während auf der einen Seite das Technoseum im Rahmen der MINT-Nacht für Kinder und Familien ein hochinteressantes und lehrreiches Programm aus Mechanik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik anbot, besaufen sich gegenüber hunderte Menschen kollektiv in einem eigens dafür bereitgestellten Zelt zu dem Takt einer primitiven „08/15-Gugge-Musik“.

Robocup 02„Oh Gott, bloß weg von diesem abgestumpften und exzessiv feiernden Primitiv-Volk und rein ins Technoseum!“, dachte unser 1. Vorsitzender nur noch, als die Oktoberfestkapelle ebenfalls den Uralt-Stimmungs-Song – „Oh, wie ist das schön!“ anstimmte.

Wirklich schön und wesentlich leiser, war es dann erst in der Vorhalle des Technoseums, denn hier hatten Studenten der Dualen Hochschule Baden-Württemberg einen Small-Size-Robocup-Tisch aufgebaut. Im Gegensatz zu den Tischen, des gegenüberliegenden Oktoberfestzeltes, war dieser Tisch nicht mit unzähligen Maßkrügen übersät, sondern es spielten darauf fünf Roboter miteinander oder gegeneinander Fußball, und das Schönste war; wir durften diese Roboter mittels Fernsteuerung lenken. Ein Heidenspaß war also gleich zu Beginn der MINT-Nacht vorprogrammiert, und warf unweigerlich ihre Schatten voraus, die uns in den nächsten vier Stunden noch erwarten sollten.

  Kugelmatik 1  

Als nächstes verblüffte uns die Kugelmatik des beruflichen Gymnasiums der Karl-Kübel-Schule von Bensheim. Dieser Art „Regenmacher“, der mit Schrittmotoren 900 Kugeln unterschiedliche Rechtecke im Rahmen, Wellen im Rahmen, oder auch Sinuskurven tanzten ließ, bzw. sogar in der Lage war, mathematische Funktionsgleichungen, wie zum Beispiel die Formel „f(x, y) = cos (x + y) +1“ darzustellen, wurde von den Schülern der 13. Klasse mit Unterstützung von Physiklehrern entwickelt und in Java programmiert. „Was man nicht alles Interessantes sehen und erleben kann, vorausgesetzt man besucht die richtige Veranstaltung!“ 

SegwayGerade ein wenig versunken in die sich sehr beruhigend auf- und ab-bewegenden Kugeln, sauste plötzlich ein Segway (Personal Transporter) an uns vorbei, auf dem der Fahrer einige Werbeflyer hin- und herschwenkte, und darauf hinwies, dass jetzt gleich eine Drohne 2Video-Drohnen-Präsentation stattfinden würde. Die Video-Drohne, das derzeitige Highlight für Hobbyfilmer, ist ein ferngesteuertes, Ufo-ähnliches Fluggerät, das exzellente bewegende Aufnahmen aus der Luft machen kann. Allerdings ist die Bedienung nicht ganz so einfach, und es gehört schon eine gehörige Portion Geduld und Fingerspitzengefühl dazu, um zu erreichen, dass die Drohne ruhig in der Luft stehen bleibt. Vier Rotoren, an jeder Seite einen, trieben die Drohne an, und ein leichtes Surren ertönte plötzlich durch die große Halle. Danach erhob sich die Drohne wie ein Helikopter senkrecht in die Höhe, und schwebte gleich darauf über die Köpfe der Zuschauer hinweg, wie einst Prof. Simon Wright (das fliegende Gehirn) in der Zeichentrickserie Captain Future. …

Experimentieren, Experimente bestaunen und hochinteressante Sachen ausprobieren, durften wir natürlich auch. Heute Nacht stand wirklich alles unter unserem Vereinsmotto: „Wir machen alles, WAS wir wollen, WANN, wir wollen, WO wir wollen und WEIL wir es wollen!“

So stellte sich auch unser 1. Vorsitzender Alexander Höfer der großen Herausforderung, an einem PC seine Mathematikfähigkeiten zu prüfen. Hier gab es drei Schwierigkeitslevel – schwer, sehr schwer und nur für Mathematiker – die jeweils zehn Aufgaben aus den Bereichen der Mathematik und der Physik der Oberstufe enthielten. Hier entschied sich unser 1. Vorsitzender für die Stufe 2also sehr schwer – und löste zu unserer großen Überraschung fünf Aufgaben, und lag damit auch weit über dem Durchschnitt, der zu diesem Zeitpunkt bei max. 2-3 Aufgaben lag.

Dr. FöhrenbachDas Interessanteste war für uns allerdings das Zusammenbauen eines Automotors. Was die Dozenten Prof. Dr. Föhrenbach und Prof. Joachim Schmidt eigentlich nur  den Studenten im Grundstudium anbieten, durften wir heute Abend machen. Während also nebenan im Oktoberfestzelt die Besucher lernten wie man fünf Maß Bier in 45 Minuten trinkt, lernten wir in der gleichen Zeit, wie man die fünf Grundlager eines Audi A80-Vierzylinder-Motors richtig anschraubt, und auch alle anderen Teile richtig zusammenbaut. Wir überlassen es wie immer dem Leser darüber zu entscheiden, ob das „Erleben“ eines Oktoberfestes oder das Zusammensetzen eines Automotors die wichtigere und lehrreichere Erfahrung im Leben ist.

Dementsprechend konnte sich unser 1. Vorsitzender, nachdem er verstanden hatte, warum sich Coriolis Strahlen bei der Rotation krümmen, auch nicht die Bemerkung verkneifen, dass sich dieses Prinzip wahrscheinlich auch auf einen Oktoberfestbesucher anwenden lässt, der nach dem zehnten Maß versucht in einer gleichgewichtsschwankenden Drehbewegung an einen Baum zu pinkeln. Hierfür müsste allerdings die derzeit allgemeine Formel zur Berechnung der Corioliskraft „FC = 2m ω v sinφ = 2 m ω vnormleicht geändert werden in „FC = 2m M² ω v sinφ = 2 m ω vnorm, wobei der neu hinzugekommene Variable M für die Anzahl der getrunkenen Maß steht.

Bilder: Alexander Höfer



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