186:2 oder 4:1 – Das 1. Mannheimer Promenadenfest am Rhein! – Eine kulturelle Errungenschaft auf einer neuen Rheinwelle mit vielen Impressionen und Improvisationen!
Der Besuch des 1. Mannheimer Promenadenfestes war das 186. Outdoor-Programm, das wir bisher als ANIMUS KLUB durchgeführt haben. Das Interessanteste und Besondere daran ist aber nicht die große Menge von 186 Programmen, sondern es ist die Tatsache, dass von diesen vielen Aktionen nur eine einzige Veranstaltung – das Ballonleuchten im Luisenpark – vor knapp drei Jahren wegen starken Regens ausfallen musste, und wir seit dieser Zeit, immer wieder von Regen oder Unwetter verschont geblieben sind, selbst auch dann, wenn der Wetterbericht „Land unter“ vorausgesagt hatte.
Doch am letzten Wochenende hat es leider auch uns, zumindest teilweise erwischt, denn die Unwetter der letzten Tage und Wochen waren doch zu stark, um nicht zu sagen, es war an diesem Tag eigentlich so gut wie unvermeidlich nicht nass zu werden. Schade war es vor allem für die Veranstalter, die sich im Vorfeld unglaublich viel Mühe gegeben hatten, um den Besuchern mal wieder ein ganz anderes Fest zu präsentieren; ein Fest, das aber alle kulturellen Mannheimer und teilweise auch Ludwigshafener Stärken in sich vereinte.
So gab es als Eröffnungszeremonie zunächst einmal einen Gospel-Gottesdienst mit einer ganz tollen Musikgruppe, und fantastischen Sängerinnen zu belauschen. Leider setzte gegen Ende der Regen ein, und so mussten wir das erste Mal gen Jugendherberge fliehen. Hier waren auch schon unsere Freunde von der rumänischen Folkloreband PROMOROACA am Improvisieren, denn die kostbaren Instrumente durften auf gar keinen Fall nass werden. Der geplante Auftritt auf oder neben der LKW-Bühne schien gefährdet.
Kurz vor dem Auftritt brach dann die Sonne durch die dunklen Wolken hindurch, und es sah so aus, als könne die Band ihr Konzert doch wie geplant aufführen. So stand die Formation bereits in den Startlöchern, als die Verantwortlichen ihre Reden und Danksagungen hielten. Doch bereits bei der ersten Rede, verschlechterte sich das Wetter drastisch, und der drehende Wind blies dunkle Wolken von Ludwigshafen über den Rhein. Dass es gleich anfangen würde zu schütten wie aus Kübeln war abzusehen. Das bemerkten auch die Zuschauer und machten sich vorsorglich schon auf den Weg in Richtung Jugendherberge. Gleich darauf öffnete der Himmel seine Schleusen und ein 45-minütiger Dauerregen prasselte auf das Festgelände hernieder.
Improvisieren war nun für Ionel Chiriţǎ und seine PROMOROACA-Gruppe angesagt, und so verwandelten die Verantwortlichen kurzum einen Aufenthaltsraum der Jugendherberge in einen kleinen aber pfundsgemütlichen Konzertsaal. Stühle wurden gestellt, Tische wurden bei Seite geschoben, und gleich darauf konnte die Band mit ihrem geplanten Konzert loslegen.
Das Besondere der rumänischen Folkloreband ist die Gegebenheit, dass sie fast jedes Mal in einer anderen Besetzung auftritt. Heute war die Formation mal mit ihren jüngsten Musikern anwesend. So waren neben dem 11-jährigen Dumitru Chiriţǎ auch seine 8-jährige Schwester Maria, sowie die 12-jährige Vanessa Patti und der 6-jährige und Mircea Câmpeanu mit von der Partie, und gaben die tollen tänzerischen Folkloretitel dem Publikum zum Besten.
Die Improvisation, aus einem leeren Raum in aller Schnelle einen Konzertsaal zu gestalten, hat sich mehr als gelohnt, denn akustische Musik kommt in einem Raum immer besser zur Geltung als unter freiem Himmel. So konnte uns PROMOROACA eine gute Stunde lang mit ihren eingängigen Melodien beglücken, und damit gleichzeitig den enormen Dauerregen überbrücken.
Im Anschluss an dieses tolle Konzert gab es eine ganz besondere Prämiere. Die Bäckerei Döringer‘s Backhaus, die auch mit einer kleinen Filiale hier in Nußloch im Marktkauf präsent ist, stellte ihre neuste Köstlichkeit – DIE RHEINWELLE – vor. Die Rheinwelle ist eine neue gefüllt Teigtasche in Wellenform, die, ähnlich wie die ungarische Lángos, entweder süß oder salzig genossen werden kann. Voller Stolz präsentierte das Team rund um den Chef Helmut Döringer ihre neue Kreation der Mannheimer Umweltbürgermeisterin Felicitas Kubala. Die Frage nach den Zutaten beantworteten die beiden Meister nur im Groben. Ganz bestimmte Bestandteile blieben ein gut gehütetes Familiengeheimnis bestehen, wobei der Gaumen, des einen oder anderen Besuchers, schon ein wenig herausschmecken oder erahnen konnte, was da außer Mehl, Eier und Zucker noch so alles drin sein könnte.
Frisch gestärkt ging es vorbei an den interessanten Informationsständen wie zum Beispiel dem Verein für politische Bildung und dem Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum. Hier machten die Verantwortlichen und allen voran der Direktor René Zechlin auf die Aktion „Erna soll bleiben“ aufmerksam. Das wertvolle „Erna-Bild“, das zu den wichtigsten Gemälden Rheinland-Pfalz gehört, steht kurz vor der Rückgabe an die in Großbritannien lebende Erbin. Mit einer Spendenaktion versucht das Museum gerade das notwendige Geld zusammenzubekommen, um Erna in Ludwigshafen für die Nachwelt erhalten zu können. Wer das Museum bei seiner Aktion helfen möchte, oder spenden, findet ausführliche Informationen unter dem Link: Kirchner-Ludwigshafen
Wenig später wurde es ein bisschen sportlicher. Der Mannheimer Ruder-Club bot den Besuchern in Kooperation mit Tretroller Schriesheim einen Ruderbiathlon an. Dafür mussten die Teilnehmer als Erstes eine Strecke von 300 Meter an einem Fitnessgerät rudern, und danach, wie bei einer Biathlonstation fünf Mal schießen. Hier ließ es sich unser Vorsitzender Alexander Höfer nicht nehmen mitzumachen, und glänzte zur Überraschung der Verantwortlichen nicht nur mit einer ganz starken Zeit im Rudern, sondern auch im Schießen, denn er traf vier von fünf Schüsse ins Schwarze.
Zu guter Letzt, oder besser gesagt, kurz vor dem ganz großen „Untergang“, konnten wir noch beim KANU-KLUB an einem großartigen Trommelworkshop partizipieren, und ein wenig hinter die Kulissen der Kreativwerkstatt Hofatelier 17 von Alexander Bergmann schauen, und uns noch mit einigen Verantwortlichen von KuturQuer QuerKultur Rhein-Neckar e.V. austauschen.
Eines konnte der Regen jedoch nicht verhindern, nämlich, dass wir auch an diesem Nachmittag nicht nur mit sehr vielen neuen Eindrücken und einer großen kulturellen Bereicherung wieder nach Hause fuhren, sondern auch mit dem guten Gefühl, dass sowohl 186:2 zwischen Sonne und Regen, als auch 4:1 beim Schießen Ergebnisse darstellen, die sich durchaus sehen lassen können.
Bilder: Alexander Höfer
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Selbst bei Regen, immer ein Erlebnis reicher!
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