„1:0 für den BMI!“ – Der Ludwigshafener Beirat für Migration und Integration veranstaltete das erste Internationale Jugendfußballturnier für 12-14-jährige auf dem Gelände des Südweststadions!
Gleich vorweg, es war ein völlig anderes – ja man könnte sogar sagen – freundschaftlicheres Fußballturnier, als alle Turniere, die unsere beiden Vorstände Alexander Höfer und Rainer Bender in ihrer Zeit als Fußballtrainer miterlebt haben. Allein schon die Rahmenbedingungen unterschieden sich vollständig von den offiziellen Turnieren. So durfte jede Mannschaft zwischen vier und maximal acht Spielern im Alter zwischen 12 und 14 Jahren melden.
Ziel des Turnieres war es dann aber nicht, dass die jeweiligen Teams gegeneinander antraten, sondern das Ziel war es, an diesem Tag, so viele Nationen wie möglich zu erreichen, die im Sinne der Integration miteinander um einen Pokal spielten. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden die Mannschaften vor Ort gemischt, sprich die Turnierleitung ermittelte in einem Zufallslosverfahren, wer mit wem zusammen in einer Mannschaft spielen sollte.
Ganz nach dem Motto: „Es ist völlig egal mit wem du zusammen spielst, es ist nur wichtig, dass du in einer Mannschaft spielst!“, teilten die Verantwortlichen der Turnierleitung Ibrahim Yetkin, Joannis Chorosis und Mehment Ali Atay die Kinder in acht gleichgroße Mannschaften mit den interessanten Namen „A, B, C, D, E, F, G und H“ ein. Um kein Kind auszuschließen – und das war eine weitere ganz große Besonderheit – gab es bei diesem Turnier KEINE Auswechselspieler (!) – Die Verantwortlichen machten also in diesem Punkt quasi genau das Gleiche, wie unsere beiden Vorstände seinerzeit als Fußballtrainer in den Freundschafts- und Vorbereitungsspielen. „Alle spielen, so hat kein Spieler das Gefühl nicht dazuzugehören!“
Erstmals seit Bestehen des ANIMUS KLUBS konnten auch wir eine kleine Mannschaft mit vier Spielern in dieser Altersstufe ins Rennen schicken, und warteten genauso wie die anderen 36 Kinder, ganz gespannt auf die Auslosung. Zwischenzeitlich begrüßte der Ludwigshafener Bürgermeister Herr Wolfgang van Vliet die Kinder und die Betreuer, und hob in seiner Rede hervor, dass bei der heutigen Veranstaltung sowohl im organisatorischen Bereich, als auch als Zuschauer sehr viel politische Präsenz anwesend sei.
Das Zufallslos entschied dann, dass unsere Jungs alle in einer anderen Mannschaft spielen mussten, und damit die große Chance hatten an diesem Nachmittag andere Kinder kennenzulernen. Gleich darauf eröffnete einer der vier offiziellen Schiedsrichter das Turnier mit der Partie A gegen B. Zehn Minuten lang spielten nun die völlig zusammengewürfelten Kinder miteinander in ihren neuen Mannschaften, und versuchten in dieser ungewohnten Konstellationen Tore zu erzielen.
Hierbei wurde schon nach ganz kurzer Zeit ein sehr schöner Nebeneffekt deutlich, nämlich dieser, dass bei den Spielen auch die weniger talentierten Kinder direkt zum Zuge kamen und problemlos mitspielen konnten.
Hier und da blitzte zwar mal der eine oder andere fußballerisch begabtere Spieler auf, aber dieser benötigte uneingeschränkt die Hilfe seiner vermeintlich schwächeren“ Mitspieler, um seine Qualitäten in Tore umsetzen zu können.
So war es teilweise sehr unterhaltsam und teilweise auch sehr entspannend den einzelnen Teams beim gemeinsamen Fußballspielen zuzuschauen, und es fielen dabei auch ein paar ganz tolle und spektakuläre Tore. Um die Zeit zwischen den Spielen zu überbrücken hatten unsere Vorstände mehrere Kartenspiele und ein Schachspiel mitgenommen. Auch hier zeigte sich die Idee neue Kinder über das Spiel kennenzulernen als erfolgreich, spielten doch wenig später mehrere Ludwigshafener Jungs mit den unsrigen im Schatten des sonnigen Fußballspielfeldes Schach.
Für das leibliche Wohl war ebenfalls bestens gesorgt. Hier gab es türkische Lahmacun, bei der es sich allerdings nicht, wie unser erster Vorsitzender humorvoll beschrieb, um eine Kulinarik aus Lamafleisch handelte, sondern um eine yufka-ähnliche Spezialität; eine Mischung aus Pizza und gerolltem Pfannkuchen. Essen und Getränke waren für alle Kinder und Betreuer kostenlos.
Am Ende gewann dann das Team A mit unserem Lukas das Turnier. Die anderen Animus-Klub-Kids belegten die Plätze Vier, Sechs und Acht. Erfolgreichster Animus-Klub-Torschütze war unser Ungar Ferenc Bótrágyi mit drei Treffern.
Aber, wie bereits schon erwähnt, um die Platzierung, oder um den Erfolg ging es bei diesem ehrenwerten Turnier wirklich nicht, sondern einzig und allein darum, neue Kinder kennenzulernen und gemeinsam mit ihnen zu spielen, sich zu achten und zu respektieren.
Und gerade hier, und darauf sind wir als Vorstände am Allermeisten stolz, habt ihr, genauso wie in den Wochen zuvor, einen vorbildlichen Eindruck hinterlassen. Aber nicht nur dieser vorbildliche Eindruck machte uns stolz, sondern auch die Gegebenheit, dass das Erste Internationale Fußballturnier des BMI auch das erste Fußballturnier unseres Lebens war, bei dem wir gleichzeitig Erster und Letzter wurden.
Wir bedanken uns ganz besonders bei den Verantwortlichen des BMI für dieses neue Gefühl und vor allem für diesen wunderschönen Nachmittag, den sie uns auf dem Gelände des Südweststadions bereitet haben.
Bilder: Alexander Höfer
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