Orientalisches Rambazamba und lautstark etwas auf die Ohren! – Das Arabische Haus feierte eine Marokkanische Party mit traditioneller Live-Musik und tollem Essen!
Wir freuen uns immer sehr, wenn wir Einladungen von unseren Kooperationspartnern für sehr außergewöhnliche Feierlichkeiten bekommen, und diese Feierlichkeit war in der Tat etwas ganz Außergewöhnliches. Dass es bei dieser Party sicherlich etwas richtig gutes zu Essen geben würde, das war uns von vorneherein schon klar, richtete doch die Vorsitzende Fouzia Hammoud zusammen mit ihren Töchtern und Mitgliedern des Arabischen Hauses in Kooperation mit dem Libanesischen Grillhaus wieder ihre traditionell-farbenfrohen Speisen an, die nicht nur Augen, sondern auch den Gaumen verzauberten. So gab es wie immer unheimlich leckere Süßspeisen, ja sogar einen Kuchen mit marokkanischer Flagge garniert, und fantastische Salzspeisen – gefüllte Teigtaschen oder Crêpes mit Spinat, sowie Reisgerichte mit Safran- oder Zimt verfeinert.
Eines war uns allerdings neu, und das haben wir gleich beim Betreten der Jungbuschhalle bemerkt. Marokkanische Partys sind sehr laut, und sie gehören vom Beschallungspegel sicherlich zu den drei lautesten Folklore-Partys der Welt. Der erste Eindruck unseres Vorsitzenden war daher empfindungsgemäß „Metallica trifft Ofra Haza“ und auch die vier Musiker von Manowar, der lautesten Heavy-Metal-Band der Welt, wären sicherlich absolut beeindruckt gewesen, welche brachiale Lautstärke die drei Musiker bereits schon beim Soundcheck aus den Boxen hauten.
Gerade die hohen Töne der gerade hardrockenden Geigerin zischte einem die Gehörgänge direkt Richtung Ausgang, und die Keyboardbeats bohrten sich so tief in den Boden hinein, dass die Stühle so stark anfingen zu vibrieren, dass man beim Sitzen durchaus das Gefühl hatte, ein neue und moderne orientalische Massage zu erhalten.
„Alter Schlappe! – Hier geht aber der Punk ab!“, so unser Vorsitzender zu Fouzia Hammoud, die ihm gleich darauf offerierte, dass es auf Marokkanischen Partys immer so laut wäre.
Während sich unser Vorsitzender erst einmal stärkte, füllte sich die Jungbuschhalle nach und nach mit den Besuchern. Auch draußen im Foyer war die Musik omnipräsent. Aber dort man konnte sich noch problemlos unterhalten. Bildschöne handgearbeitete Kleider und traditionelle Gewänder waren heute käuflich erwerblich, und während sich Fouzia Hammoud noch umzog, konnten sich die Kinder an einem Stand Henna-Tattoos auf ihre Hände malen lassen.
Mittlerweile war auch der regional bekannte Sänger Mounir Mayor dabei sich einzusingen. Spätestens jetzt war eine Unterhaltung überhaupt nicht mehr möglich, denn sein Gesang musste ja die Musiker übertönen, damit die Besucher ihn verstehen konnten. Und hier kamen wir in den Genuss einer weiteren Besonderheit Marokkanischer Partys, nämlich, wir erfuhren, dass selbst sogar Arabische Dozenten und Lehrer nicht verstehen konnten, was der Sänger da sang, und dass er wahrscheinlich die Worte, die er gerade zum Besten gab, noch nicht einmal selbst versteht. „Hammer – eine Polygrumpf-Party!“
Gleich darauf ging es auch schon los, und Fouzia Hammoud begrüßte zusammen mit ihrer Kollegin Aicha Berth die Gäste abwechselnd auf Arabisch und Deutsch. Hier bedankten sich die beiden Verantwortlichen zunächst einmal bei dem Frankfurter Konsul Mohamed Achgalou, sowie der marokkanischen „Banque Populaire“, für die Unterstützung des Festes, das ja heute zum Andenken des Grünen Marsches von 1975 stattfand.
Beide Frauen freuten sich sehr, dass es gelungen war mit Gruppe von Mounir Mayor und der Geigerin und Sängerin Fayza Atlas heute gleich zwei namhafte Künstler aus ihrer Heimat präsentieren zu können, und informierten nun die Besucher über die Arbeit des Vereines und der Arabischen Schule Assalam. Hier machte die Pädagogin Samir Kosmalla die Gäste darauf aufmerksam, dass die Schule neben den Arabisch-Sprachkursen auch seit neustem einen Dolmetscherbegleitservice für Behördengänge anbietet.
Danach hieß es das erste Mal Bühne frei für die Musik-Combo, die gleich darauf mit den berühmten orientalischen Vibes die Gäste zum Tanzen animierte. Treibende Beats und Rhythmen bohrten sich durch den Raum und gleich darauf fingen auch schon die ersten, von diesem mäandernden Hype gefangenen Frauen, ganz kräftig dahinschmelzend an das Tanzbein zu schwingen, während der Sänger bahnbrechende und, wie bereits schon erwähnt, absolut unverständliche Worte voller Inbrunst aus seinem Mirko pulsierte.
Das lautstarke Ambiente zog wenig später auch die Kinder ganz tief in ihren Bann, und sie fingen ihrerseits an, sich im Sound der Musik zu bewegen und wie wild herum zu hüpfen, oder tanzten sogar vor Freude auf den Tischen.
Nach der ersten Tanzrunde und einer kleinen Pause gab der Komödiant Abdelfettah Jaouadi sein Können zum Besten. Mit teils kritischen, teils humorvoll angehauchten Sketchen unterhielt er die Zuschauer mit gesellschaftlichen Themen, und trug am Ende noch alte marokkanische Lieder vor.
Wir sagen vielen lieben Dank für die Einladung zu dieser wunderschönen, wenn auch sehr lauten Party; eine Party, die allerdings beispielhaft zeigte, dass man auch ohne Alkohol richtig ausgelassen und wunderschön gemeinsam feiern und tanzen kann.
Bilder: Alexander Höfer
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