Die grünen Müllschlucker vom Dienst boten eine exquisite Unterhaltung für Kinder und eine gesunde Nahrung für die Lachmuskeln!
Ein überdimensionaler schwarzer Mülleimer zierte die Bühne der Karlsruher Marotte. Plötzlich schob sich im Dunkel der Nacht ein ekelhaft schleimiges grünes Etwas unter dem Deckel des Eimers hervor. Gleich darauf erschien die Puppenspielerin Friederike Krahl auf der Bühne, die uns als Frau Dr. Brausewein-Semmel erklärte, dass es sich hierbei um Olchischleim handle, und dass es deshalb auch so übel riechen würde. Olchis ernähren sich ja, wie jeder weiß, ausschließlich von Müll, und lieben den Gestank über alles. Deshalb wohnen sie auch in einem Mülleimer. Außerdem erfuhren wir von der Frau Doktor, dass Olchis „Dreihörhörner“ sind, also drei Ohren besitzen, und dass gesundes Essen und Sauberkeit für sie absolut giftig wären.
Was sich allerdings nach diesem Hors-d’œuvre dann alles auf der Bühne, oder besser gesagt in dem Mülleimer abspielte, ist kaum in Worte zu fassen, und sollte man auf alle Fälle gesehen haben.
Unglaublich lustige Geschichten über Müll und Gestank prägten das gut 45-minütige Handpuppentheater, bei dem die Puppenspielerin meist mit zwei Puppen gleichzeitig agierte, und auf engstem Raum eine urkomische häusliche Atmosphäre schuf. Allerlei Turbulenzen und Streitigkeiten rund um stinkende Schuhe, rumpelnden Sperrmüll oder kaputte Technikteile bereiteten dem Publikum sichtlich Freude, und gerade die Kleinsten konnten sich hin und wieder kaum einkriegen vor Lachen.
„Kannst du mir mal bei dem Bau meines Teufelfurzmufflers helfen“, fragte Opa Olchi seinen Enkel, während Oma Olchi ihren 865. Geburtstag vorbereitete. Wenig später beglückte Olchi Mama ihren „Sperrmüll-lesenden“ Gatten mit einer Modeschau, bei der sie so stolz ihre Hutkollektion aus verschimmelten Handtaschen, durchlöchtern Plastiktüten, grünverfaulter Stuwwel-Peter-Perücken und hängelampenähnlichen Accessoires präsentierte, als wolle sie dem skurrilen französischen Modeschöpfer Jean-Paul Gaultier fortan mit genialen neuen Einfällen Konkurrenz machen.
Auch Baby Olchi stellte die häusliche Welt des Mülleimers von Zeit zu Zeit auf den Kopf, indem es in einer verfaulten Handtasche nach Hunger schreiend durch die Gegend rutschte, und gleich darauf von den Olchi Großeltern über einen Riesentrichter mit verrosteten Schrauben und Stinkerbrühe gestillt wurde. Dieser Schoppen kräftigte das Baby offensichtlich so stark, dass es wenig später in einem alten Abluftschlauch nicht nur wie eine Ziehharmonika über den Eimerrand krabbelte, sondern auch anfing zu tanzen.
Nicht zu vergessen der Drache Feuerstuhl mit dem die ganze Familie in Urlaub folg, was sich am Ende allerdings als riesiges Desaster entpuppte, da ein blauer Sauberkeits-Olchi in dieser Zeit das schmutzige Wohnchaos entdeckte, und sofort damit begann, die Riesensauerei aufzuräumen, und sogar noch den kompletten Mülleimer zu desinfizieren.
Eine Buttermilchlichterkette, ließ dann zum großen Finale die komplette Olchi-Familie in einem ganz magischen Licht erleuchten, und auch der Drache Feuerstuhl durfte sich genauso wie Baby-Olchi von den Kindern und Besuchern verabschieden.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Puppenspielhaus Marotte für die zur Verfügung gestellten Pressefotos, sowie den tollen Einblick in eine wunderschöne Schauspielkunst, die vor allem ein Muss für alle Fans der Augsburger Puppenkiste ist, und freuen uns natürlich schon riesig auf das nächste Mal.
Bilder: Alexander Höfer
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Manche Menschen (wiederholen) das Jahr 50 Mal und nennen das ein Leben. Wir haben die Marotte immer etwas Anderes zu machen und nennen das lebenswerter!
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