„Wie spinnt man eine Autobrücke“ – und „Wie fährt der Hase Achterbahn?“ – bzw. „Wie steuert man eine Spur-I-Eisenbahn!“ – ANIMUS-KLUB-KIDS ließen im Mannheimer TECHNOSEUM ganz gehörig Dampf ab!
Es regnete in Strömen, als wir uns auf den Weg zum Dampftag ins Mannheimer TECHNOSEUM machten. Trotzdem war unser 1. Vorsitzender Alexander Höfer guter Dinge und absolut davon überzeugt, dass es wie immer aufhören würde zu regnen, sobald wir in Mannheim ankommen würden. Das TECHNOSEUM ist ja aufgrund seiner Attraktivität und seines ständig wechselnden Angebots mehrmals im Jahr ein ganz wichtiges Ausflugsziel innerhalb unseres abwechslungsreichen Programms, bei dem wir Kindern und Jugendlichen regelmäßig Wissenschaft & Technik näherbringen.
Dass es heute so stark regnete, wäre eigentlich kein größeres Problem gewesen, da das Technoseum ja kein Open-Air-Museum ist, sondern seine Ausstellungen in unglaublich schönen und hellen Räumen präsentiert, aber heute am Dampftag, sollten ja auch verschiedene Liebhaber ihre Dampfmaschinen und Dampfzüge vor dem Museum den interessierten Besuchern zur Schau stellen. So war es schon ungemein wichtig, dass der Regen bald nachließ, damit wir auch in den Genuss dieser tollen Fahrzeuge kommen konnten.
Auf dem Parkplatz des TECHNOSEUMS angekommen – und es ist wieder einmal fast unglaublich – tröpfelte es nur noch ganz leicht vom Himmel. „Ja, wenn der ANIMUS KLUB nach Mannheim kommt, dann regnet es nicht, oder dann regnet es nur kurzzeitig, so dass wir unser geplantes Programm dennoch durchführen können!“ – Unser mittlerweile zwei Jahre altes OMEN bestätigte sich auch heute wieder, und das natürlich zur ganz großen Freude der Dampfmaschinenliebhaber, die gerade dabei waren, die letzten Vorbereitungen für ihre Lokomotiven und Schienenverläufe zu treffen.
„Ich bin heute das 7. Mal im Technoseum!“, sagte unser Jannik stolz, als er die Treppen zum Museum emporstieg und sich riesig auf einen Tag freute, den wir bisher noch nicht live miterlebt haben.
Doch bevor es mit der Attraktion Dampf losging, besuchten wir zuerst einmal die neue und sensationelle Kinderausstellung „Schneckenkratzer & Wolkenhaus“ – eine interaktive Ausstellung des Grazer Museums zu dem Thema „Wie Mensch und Tiere bauen“.
„Bauen wir Menschen genauso wie die Tiere?“ – oder „Haben wir Menschen diesbezüglich vielleicht sogar etwas von den Tieren abgekuckt?“ – bzw. – „Sind die Tiere die eigentlichen Urheber für unsere Ideen?“ – Diese spannenden Themen und noch viele, viele mehr, bekamen wir am heutigen Tage in dem bildschön eingerichteten und märchenhaft warm beleuchteten Sonderausstellungsraum vor Augen geführt. Da die meisten Besucher ihren Rundgang im obersten Stockwerk beginnen und sich dann ganz langsam durch die verschiedenen Elementa-Ebenen nach unten arbeiten, waren wir die ersten, die heute diese Kinderausstellung betraten.
Große Bilder zeigten uns, um welches Tier es sich bei der jeweiligen Station drehte, und welche Dinge man hier erlernen und ausprobieren konnte. „Wie buddelt eigentlich der blinde Maulwurf ohne Schaufel seinen Tunnel?“ – „Wie spinnt die Spinne ohne Kleber ihr Netz?“ – bzw. „Was macht die Ameise eigentlich unter der Erde?“ – und „Aus welchem Grund sind Bienenwaben so stabil?“ – Auf Hunderte, nein wahrscheinlich auf Tausende Fragen, bekamen wir hier an den insgesamt 36 Mitmach- und Experimentierstationen die richtigen Antworten, und uns war sofort klar, dass wir, wenn wir diesen riesigen Parcours vollständig verinnerlichen wollten, mindestens drei Tage benötigen würden, wenn nicht sogar mehr.
Aus diesem Grund wollen wir auch hier in unserem Artikel nicht spoilen und euch nur ein paar dieser großartigen Stationen vorstellen, um euch Appetit auf diese tolle und lehrreiche Ausstellung zu machen. Als erstes rückte die Station der Spinne in unseren Interessenfokus. Hier mussten wir mehrere Brücken bauen. Dafür hatten uns die Verantwortlichen ein paar Straßen und bestimmte Materialen zum Bauen zur Verfügung gestellt. Die Aufgabe bestand nun darin die Straßen mit Brücken getreu den Vorbildern der Originalen zu verbinden. Um das ganze lernintensiver zu machen, wurden wir zusätzlich noch vor die große Herausforderung gestellt, unterschiedliche Brückenkonstruktionen zu errichten. Neben der normalen Brücke mit Pfeilern, gibt es ja auch noch Bogenbrücken, Schrägseilbrücken, Hängebrücken usw. Stabil mussten diese natürlich auch sein, und so mussten wir immer wieder aufs Neue testen, ob unsere Konstruktionen das Gewicht der Spielzeugautos tragen konnten.
Überall im Raum verteilt standen zusätzlich sehr viele Monitore, die ihre Motive veränderten, je nachdem von welchem Blickwinkel aus man auf den Bildschirm schaute. So konnten wir Rückschlüsse darauf ziehen, dass zum Beispiel ein Tierbau durchaus eine Verwandtschaft zu unserem Häuserbau aufwies.
Neben diesem interessanten Phänomen gab es an den einzelnen Stationen auch ein paar ganz verblüffende visuelle Spielereien zu bewundern und akustische Feinheiten zu belauschen. Neben Hörrohren oder Kopfhören durch die wir wichtige Informationen über das jeweilige Tier und dessen Lebenswelt erfuhren, durften wir uns auch von einer virtuellen Wand verzaubern lassen. Hier konnten wir nämlich mit – man höre und staune – unsichtbarer Farbe, die Wandfarbe verändern. Dieses Experiment hier richtig zu beschreiben fällt uns allerdings etwas schwer. Das müsst ihr schon selbst ausprobieren, genauso wie die geniale Station, an der wir eine selbstgemalte Tapete mehrfach duplizieren und an die Wand werfen konnten.
Handanlegen war ebenfalls angesagt, und um die Lebenswelt der Tiere besser nachempfinden zu können, durften wir an einigen Stationen auch in die jeweiligen Accessoires hineinkrabbeln, um bestimmte Teile darin anzubringen oder zu verändern. Drei Stunden verbrachten wir in diesem genialen Tierstationen-Lern-Parcours bevor wir uns ganz intensiv dem fulminanten Dampftag zuwendeten.
Wer heute zu Hause geblieben ist, weil er davon ausging, dass er das TECHNOSEUM ja schon in- und auswendig kannte, dem ging leider eine riesige Attraktion durch die Lappen, denn Zeit, um die herkömmliche Ausstellung zu besuchen, hatten wir keine.
Stattdessen verzauberten uns bildschöne Miniaturlokomotiven, sowohl auf Schienen, als auch auf Rädern am Fuße der Museumstreppe, und ein süßlicher Duft aus Kohle und Feuer lag in der Luft.
Rings herum zischte und tuckerte es lautstark, und aus den Schornsteinen der Lokomotiven qualmte weißgrauer Rauch gen Himmel, ähnlich wie man es von den alten Filmen des Fernsehens her kennt, oder wie es unsere Großeltern und Vorfahren vielleicht noch selbst miterlebt haben.
Dieses atemberaubende Flair aus Pfeif- und Zischgeräuschen, sowie der Wasserdampf, zog uns ganz fest in seinen Bann, und wir genossen es unglaublich in dieser antiken Atmosphäre nacheinander mit allen Dampfgefährt zu fahren, um so diese Nostalgie vollständig in uns aufnehmen zu können. „Was für eine großartige Lebensbereicherung bot das TECHNOSEUM heute wieder den anwesenden Kindern und ihren Eltern, sowie interessierten Erwachsenen?“
Ein weiterer Höhepunkt erwartete uns dann wenig später im Keller des Museums. Hier hatten viele Dampfmaschinenfreunde aber auch Eisenbahnliebhaber in mühevoller Arbeit das komplette Souterrain in eine dampfende Oase aus unzähligen hochglanzpolierten Maschinen verwandelt.
Auch hier zischte, klackerte und dampfte es an allen Ecken und Enden. Ganze Jahrmarktszenarien mit dampfbetriebenen Schaustellerbuden und Attraktionen, wie Riesenräder und Achterbahnen versetzten uns nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in eine wunderschöne Spielewelt mit vielen Anregungen für zu Hause. „Ja heute fuhr sogar der Hase im TECHNOSEUM Achterbahn!“
Nicht zu vergessen natürlich auch die großartige Gartenbahn-Anlage für Spur-I-Eisenbahnen und die riesige Anlage in Spur O, die ebenfalls teilweise mit Dampf und teilweise mechanisch betrieben wurden.
Hier bekamen wir nicht nur erklärt wie die Lokomotiven, die Weichen und die Signale funktionierten, sondern wir durften auch mittels einer Fernbedienung die Züge steuern, und den Hobbytüftlern dabei zuschauen wie sie von Zeit zu Zeit das Wasser nachfüllten und ihre Lokomotiven warteten. So vergingen die sieben Stunde im TECHNOSEUM wieder einmal wie im Fluge, und wir freuen uns heute schon riesig auf das nächste Wochenende und der großen 25-Jahrfeier mit den unschlagbaren Physikanten.
Wir bedanken uns zum Schluss nach ganz besonders bei den Gartenbahn-Freunden, dass wir an diesem Nachmittag diese bildschönen Modelle so lange selbständig steuern durften, und last but not least natürlich bei allen Mitarbeitern des TECHNOSEUMS dafür, dass sie uns wieder einmal ein so unvergessliches Erlebnis beschert haben.
Bilder: Alexander Höfer
Diese Berichte könnten euch auch interessieren:
GPS-unplugged | MINT-Tag | MINT-Nacht | Polizeibootfahren |
Paul | Lego-Workshop | Makerspace | BASF-Kids-Lab |
ANIMUS KLUB
Lieber sieben Stunden ein hochinteressantes Programm im TECHNOSEUM und dabei viele neue Freunde kennenlernen, als 12 Stunden Alltag in einer Förderschule oder die Teilnahme an einem pädagogischen Pflichtprogramm, das keinen Spaß macht!
„Hat euch unser Bericht gefallen?“ – Wenn ja, dann würden wir uns über euer „Like“ und einen Kommentar auf Facebook sehr freuen. Vielen Dank