EUROPEAN BATNIGHT – ANIMUS-KLUB-KIDS erlebten bei der Mannheimer NABU die knisternde Spannung auf der Suche nach Fledermäusen in der Nacht!
Fledermäuse mal aus nächster Nähe sehen, erfahren wie sie leben, was sie fressen und wo sie hausen, und das auch noch bei Nacht (!) – Das war im Rahmen des Agenda-Diploms das spannende Programmangebot der Mannheimer NABU. Schon etwas früher an den berühmten Karlstern des Käfertaler Waldes angereist, konnten sich unsere Kids zunächst einmal auf dem großartigen Waldspielplatz, den wir in naher Zukunft auf jeden Fall des Öftern besuchen werden, noch ein wenig austoben, bevor es mit der Präsentation der Fledermäuse losging.
Gut 30 interessierte Kinder konnten die Verantwortlichen Dr. Arnold, Klaus Mengel und Paul Hennze in der bereits sich schimmernden Abenddämmerung vor dem Karlstern begrüßen. Fledermäuse sind ja nachtaktive Tiere. Aus diesem Grund fand die Führung auch am späten Abend statt, und deshalb waren am heute ebenfalls sehr viele Eltern anwesend, um die Exkursion durch den Wald zu begleiten.
Zunächst einmal bekamen wir von Herrn Mengel den Corpus der Fledermaus erklärt. Hier erfuhren wir sehr viele Sachen, die wir noch gar nicht wussten, nämlich dass die Fledermäuse unter ihrer Flankenhaut, so nennt man die Haut der Flügel, genauso wie wir Menschen fünf Finger haben. Die Fledermaus hat ebenfalls einen Daumen und vier weitere Finger, die über einen Mittelhandknochen miteinander verbunden sind.
Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Fledermäusen. 15 davon, darunter die Breitflügelfledermaus und auch Fledermäuse mit sehr lustigen Namen, wie zum Beispiel das Mausohr, das braune und das graue Langohr, sowie die Fransen- und die Zwergfledermaus, leben hier im Käfertaler Wald.
Wie wir vor einigen Wochen im Wildpark Rheingönnheim bereits erfahren haben, sind Fledermäuse fast blind und verfügen deshalb über ein großartiges Gehör, das ähnlich, wie ein ultraschallgesteuertes Frühwarnsystem funktioniert. Radar ermöglicht der Fledermaus zielgenau ihre Beute anzufliegen und sie dann mit ihren Händen zu packen.
Fledermäuse ernähren sich unterschiedlich, und haben dadurch keinerlei Rivalitätskämpfe auszutragen. Meist fressen sie Insekten, Spinnen und Gliedtiere wie zum Beispiel Käfer.
Nun bekamen wir von dem Fledermausexperten Herrn Dr. Arnold eine kleine Fledermaus gezeigt. Das war natürlich eine ganz tolle Sache, denn diese Tiere sieht man ja nicht jeden Tag.
Von Dr. Arnold erfuhren wir auch, dass die Fledermäuse zu den ältesten Säugetieren der Welt gehören, und sie schon seit über 50 Millionen Jahre durch die Nächte fliegen. Natürlich war auch der Vampir, oder besser gesagt die Vampirfledermaus kurz Thema des hochinteressanten Vortrages; es wurde uns aber dann doch ganz schnell deutlich, dass die Vampire, oder Leinwandhelden wie Batman sehr wenig mit den realen Flattertieren gemein hatten, und dass es auch keine direkte Verwandtschaft zu den Mäusen gab.
Jetzt wurde es allerdings richtig spannend, denn Dr. Arnold ergriff sich eine Leiter und machte sich gleich darauf zusammen mit uns auf die Suche nach Fledermäusen. Wir durften also nun also gleich sehen, wo im Käfertaler Wald diese Tiere leben, und mal kurz in ihr Wohnzimmer hineinschauen.
Nach einem etwas längeren Marsch durch den bereits relativ dunklen Käfertaler Wald blieb Dr. Arnold an einem größeren Baum stehen und lehnte die Leiter an den Stamm. Oben, unter der Baumkrone, befand sich ein kleines Häuschen. „Darin wohnen Fledermäuse“, sagte Dr. Arnold und stieg mit den Worten. „Dieses Häuschen hole ich euch jetzt einmal herunter, und dann schauen wir mal, was sich darin verbirgt“, die Leiter empor.
Fledermäuse bekommen, im Gegensatz zu ihren Namensvettern, den Mäusen, sehr wenig Nachwuchs. Paarungszeit ist meist der Spätsommer, sodass im Frühjahr, für gewöhnlich im Mai, die Jungen zur Welt kommen. Je nach Fledermausart werden sie zwischen drei und dreißig Jahre alt. Die Fledermaus wird knapp 30 Gramm schwer, bei einer Flügelspannweite von durchschnittlich 30 Zentimetern.
Gleich nachdem Dr. Arnold das Häuschen geöffnet hatte ertönte ein ganz hohes, fast nicht mehr hörbares, aber deutlich spürbares schnelles Ticken – „Tick, Tick, Tick, Tick“. Gleichzeitig ertönten laute Kratzgeräusche aus einem funkgerätähnlichen Apparates, den Herr Mengel in der Hand hielt. „Das hier ist ein Fledermausdetektor“, so Herr Mendel. „Damit kann ich die Geräusche der Fledermäuse einfangen, sprich orten“, fuhr er weiter fort. Wieder kratzte es ziemlich schnell und lautstark aus dem Äther des Gerätes. Es waren die Rufe der Fledermaus, die sich in dem Häuschen befand.
Mittlerweile nur noch mit Taschenlampe sichtbar, piepte die Fledermaus ziemlich lautstark in den Händen Dr. Arnolds. Gespenstisch ertönte erneut das gänsehautverursachende Kratzen aus dem Detektor.
Unser nächtliches Abenteuer endete auf einer großen Lichtung,auf der sich zu dieser Zeit ziemlich viele Fledermäuse aufhalten. Durch die verstärkten Geräusche des Detektors konnten wir nun gespannt lauschen, wo sich die Tiere gerade befanden, und schwupps, da flog uns auch schon eine Fledermaus über unsere Köpfe. Die Dunkelheit erschwerte natürlich ein wenig die Sicht, aber nahm uns nicht das atemberaubende Erlebnis im Käfertaler Wald mit den „Vampiren“ der Nacht, und so schob sich als gespenstiger Höhepunkt auch noch Vollmond ganz bedrohlich hinter den Bäumen hervor, als wir kurz nach 22.00 Uhr den Wald wieder verließen.
Bilder: Alexander Höfer
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