ANIMUS KLUB interviewte in Kooperation mit der Bammentaler Elsenztalschule BLACK im Frankfurter Hof in Mainz und brachte ihm ein wundervolles Ständchen!
1987 machte er sich mit dem Titel „Wonderful Life“ unsterblich. Black aka Colin Vearncombe. Auch die beiden nachfolgenden Singles, das rockige „Everything’s Coming Up Roses“ und das soft-jazzige „The Sweetest Smile“ eroberten die Charts, genauso wie wenig später das Debüt-Album.
Ein neuer und vielversprechender Musiker, der mit seinem angenehmen und glasklaren Bariton die Zuhörer unweigerlich in seinen Bann zog, war geboren und wurde in den Medien über Monate hinweg gebührend gefeiert.
Das rein kommerzielle Musikbusiness, dessen Verantwortliche oftmals leider nur daran interessiert sind mit einem Künstler das schnelle Geld zu verdienen, anstatt den Hörern anspruchsvolle Musik zu bieten, ließ den jungen Black aber schon wenig später wieder fallen, obwohl er der Musikwelt mit seinem zweiten Album „Comedy“ 12 neue und sehr vielversprechende Songs präsentierte, die seinem Debüt-Album eigentlich in Nichts nachstanden.
Black veröffentlichte dann 1991 mit „Black“ und 1993 mit „Are You Having Fun Yet“ noch zwei weitere Alben, die ebenfalls durch die Bank weg hervorragende Songs enthielten, aber von der Musikwelt leider sehr wenig Beachtung fanden. In Vergessenheit, geriet der britische Sänger, der seit 1999 über seine Homepage und auf einem eigenen Plattenlabel entweder unter BLACK oder unter seinem richtigen Namen Colin Vearncombe in regelmäßigen Abständen neue Alben veröffentlicht, jedoch nie. So war es für uns eine ganz große Ehre auch diesen Ausnahmekünstler einmal persönlich kennenzulernen und interviewen zu dürfen.
Erstmals in Kooperation mit der wohl engagiertesten Gemeinschaftsschule des Rhein-Neckar-Kreises, bereitete unser Vorsitzender Alexander Höfer zusammen mit dem Leiter der dortigen Schulband Johannes Solf an einem Vormittag und zwei Nachmittagen an der Elsenztalschule die interessierten Jugendlichen auf diesen großen Moment vor.
Hier zeigten sich die Bammentaler Schüler sehr motiviert und machten unserem ersten Vorsitzenden sogar den genialen Vorschlag, in der Kürze der Zeit, neben den englischen Fragen, auch noch den Hit „Wonderful Life“ mit Gitarre und Cajon einzustudieren, um diesen dann beim Interview dem Sänger als kleines Ständchen vorzuspielen.
Ein ganz großes Dankeschön gebührt hier an dieser Stelle besonders dem hochengagierten Rektorenteam der Elsenztalschule Herrn Peter Fanta und Herrn Christian Klapp, das uns für dieses Unterfangen sämtliche Räumlichkeiten – Musiksaal, Beamerzimmer und Sprachlabor – zur sofortigen Verfügbarkeit gestellt hat. Zu schön, war auch für sie der Moment, dass wir einigen Schülern ihrer Schule die Chance gaben, bei diesem einmaligen Projekt dabei sein zu dürfen.
Nach drei Tagen intensiver Vorbereitung war es dann endlich soweit. Kurz nach 16.00 Uhr in Mainz im Frankfurter Hof angekommen, durften wir zuerst einmal beim Soundcheck eine große Kostprobe des musikalischen Könnens von Colin Vearncombe hautnah miterleben.
Zusammen mit seinem langjährigen Weggefährten und Gitarristen Calum MacColl, saß der aus Liverpool stammende und stimmgewaltige Brite alleine auf der Bühne, und gab einige seiner Songs in akustischen Gewand zum Testen für den Tontechniker zum Besten.
Bereits hier schon entfaltete die warme und absolut klare Stimme des Musikers ein Panorama der Gefühle, und fesselte die Jugendlichen einfach nur durch das Charisma seiner musikalischen Ausstrahlung.
„Der ist ja übelst gut!“, oder „Wau, wie stark ist das denn?“, waren die ersten Eindrücke der Schüler während des musikalischen Horsd œuvres des heutigen Abends.
Nach dem Soundcheck wurde die Aufregung immer größer, denn das geplante Interview mit dem großen Musiker rückte von Minute zu Minute näher. Dennoch mussten wir uns noch ein wenig gedulden, weil vor uns noch das Interviewteam des SWR3 Rheinland-Pfalz an der Reihe war.
Wenig später nahm Colin dann in Mitten der Jugendlichen Platz. Zu seiner großen Überraschung begannen wir das Interview nicht mit Fragen, sondern wir spielten ihm zuerst einmal als kleines Dankeschön unsere Version von „Wonderful Life“ vor. Diesen Moment, bzw. dieses Gefühl zusammen mit dem Originalsänger den größten Hit zu spielen, richtig zu beschreiben, fällt unheimlich schwer. Magisch, monumental und unvergesslich wären vielleicht drei ideale Bezeichnungen für einen Augenblick, an den sich nicht nur die Jugendlichen ein Leben lang zurückerinnern werden.
Im Interview selbst präsentierte sich Black dann ähnlich wie in seinen Liedern, nämlich als unterhaltsamer Geschichtenerzähler, und plauderte sehr viel aus seiner Kindheit und über seine Vorlieben. Dabei erfuhren wir, dass seine Eltern überhaupt nicht damit einverstanden waren, dass er Musiker werden wollte, obwohl bei ihm schon mit 9 Jahren sein großes musikalisches Talent erkennbar war. Colin erzählte uns, dass er sogar sein zu Hause verlassen musste, um seinen großen Traum, Musiker zu werden, verwirklichen zu können.
Besonders seine Heimatstadt Liverpool, die Stadt der Beatles, inspirierte ihn weiter an seinem Traum festzuhalten. Auch die Rockband Queen, die er mit 13 Jahren live miterleben durfte, beeinflusste seine musikalische Laufbahn nachhaltig, und er machte im weiteren Verlauf des Interviews auch deutlich, dass man absolut von sich überzeugt sein muss, bzw. eine gewisse Besessenheit benötigt, wenn man es im Musikbusiness wirklich schaffen möchte.
„Der Beruf des Musikers ist nicht für jeden der Richtige, genauso wie jeder andere Beruf auch nicht für jeden geeignet ist. Also findet einen Beruf, der euch richtig Spaß macht und ihr werdet keinen Tag arbeiten!“, so der Rat von Colin an die Jugendlichen.
Mehr von unserem interessanten Interview möchten wir euch jetzt aber nicht verraten. Das könnt ihr in ein paar Wochen in unserem Dokumentationsfilm hier auf unserer Webseite anschauen.
Das anschließende Konzert, bei dem BLACK dann überwiegend die Stücke seines neuen Albums „Blind Faith“ und den beiden ebenfalls recht aktuellen EP’s präsentierte, aber natürlich auch seine bekanntesten Lieder spielte, war dann quasi der Punkt auf dem berühmten i-Tüpfelchen, sprich aller erste Sahne.
Wie bereits schon beim Soundcheck miterlebt, brillierte der Sänger von Beginn an mit seiner charmanten Stimme, und verzauberte die Zuschauer mit wunderschönen Melodien und gekonnten akustischen Soloeinlagen.
Eine Stunde und 45 Minuten ließ Colin zusammen mit seinem musikalischen Partner Calum sehr viele Bilder in den Köpfen der Zuschauer entstehen, und verwandelte dadurch den Konzertsaal des Frankfurter Hofes stellenweise auch in eine cineastische Atmosphäre.
Gegen Ende des Konzertes gab er dann noch eine sehr eigenwillige Performance von seinem Hit „Wonderful Life“ zum Besten, denn er präsentierte den Song ohne jegliche Begleitinstrumente à cappella auf der Bühne.
Den großen Schlussapplaus des Konzertes noch in den Ohren, warteten wir voller Vorfreude auf die geplante Autogrammstunde, bei dem sich der Musiker dann sehr lange Zeit für seine Fans nahm, und sämtliche CD’s, Schallplatten, Bilder, ja sogar Handyhüllen signierte, und sich natürlich auch zum Posieren für unsere Mädchen bereit stellte.
Wir bedanken uns ganz besonders bei der Managerin Kerry Harvey-Piper, sowie bei Kirsten Czastrau und Suza Titzas von der Peter-Rieger-Konzertagentur, die uns dieses tolle Interview und den Konzertbesuch ermöglicht haben, und natürlich auch bei Colin und Calum für diesen wunderschönen Abend.
Last but not least gebührt ein weiterer ganz großer Dank Johannes Solf, der dieses Projekt mit großem Enthusiasmus unterstützte und zusammen mit den Kindern innerhalb ganz kurzer Zeit das Lied „Wonderful Life“ einstudierte, und Frank Bell, der uns beim Fahrdienst unterstützte, um die Schüler sicher nach Mainz und wieder nach Hause zu bringen.
Bilder: Michelle Kurz und Elijah Paul
Wonderful Life for Colin Vearncombe – (ETS-Version)
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ANIMUS KLUB
„Wenn eine Schule nicht daran interessiert ist ihren Schülern diese einmalige Chance zu bieten, einen renommierten Künstler wie BLACK oder eine weltbekannte Rockband wie EUROPE kennenzulernen, dann kannst du sie eigentlich schließen und die Lehrer in Rente schicken!“ – (Zitat: Frank Bell, Vater)
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