Die Weiße Flotte und die Deutsch-Schwedische Gesellschaft feierten die Ankunft von Königin Silvia mit traditioneller Schiffstaufe und einer traumhaften Jungfernfahrt!
Vor Wochen schon von der Ersten Vorsitzenden der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft Margret Dotter zu diesem besonderen Moment eingeladen, fuhren wir mit riesiger Vorfreude zu dieser großen Schweden-Party nach Heidelberg. Und wir möchten das Wort Schweden dieses Mal besonders betonen und hervorheben, weil nicht allen deutschen Besuchern dieser Veranstaltung wirklich klar war, dass die Weiße Flotte am heutigen Tag Zuwachs eines neuen Schiffes bekam, das im Rahmen einer würdevollen Zeremonie auf den Namen der Schwedischen Königin Silvia getauft werden sollte. Auch wehende Schwedische Fahnen, sowie blau-gelbe Schwedische Mützen, die das Schwedische Kreuz zierten, und die vielen blau-gelben Luftballons, die ringsum die Anlegestelle der Stadthalle über den Köpfen der Kinder hin- und her wehten, konnten nicht verhindern, dass wir am heutigen Tage noch zusätzlich in den Genuss einer ganz außergewöhnlichen Kabarettunterhaltung kamen.
„Oh schaut mal, die Norweger feiern da eine große Party!“, sage eine Frau zu ihren Kindern und Enkeln, worauf sich unser erster Vorsitzender völlig überrascht umdrehte, um den Fauxpas der Frau schnellstmöglich zu korrigieren, und sie darüber aufzuklären, dass hier gerade ein Schwedisches Fest stattfindet.
„Ach ja stimmt, Sie haben Recht, da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Deshalb auch überall die blau-gelben Ballons. Und was wird gefeiert?“
„Die Schiffstaufe von Königin Silvia!“, antwortete unser Vorsitzender.
„Woher kommt das Schiff?“, fragte die Frau.
„Aus Schweden? – Und wie haben die denn das Schiff von Schweden nach Heidelberg gebracht?“, fragte die Frau.
„Mit dem Auto!“, antwortete ihr Sohn oder Schwiegersohn.
„Nein, nicht ganz. Es gibt auch Wasserstraßen!“, so unser erster Vorsitzender.
„Man kann doch nicht von Schweden nach Heidelberg übers Wasser fahren, da ist doch ein Meer dazwischen!“, so der überraschende Gedankengang des Sohnes.
„Doch, doch das kann man“, so die Mutter. „Die fahren dann durch den Ärmelkanal!“
„Richtig“, bestätigte unser erster Vorsitzender. „Und wissen Sie was der Vorteil ist? … Wenn das Schiff durch den Ärmelkanal fährt, dann muss es gar nicht auf dem Wasser fahren, dann kann es sogar das Tunnel benutzen!“
…
„Wie heißt eigentlich die Schwedische Königin?“
„Maria“
…
Aber nun zu dem tollen Spektakel, das wir an diesem Tag am Heidelberger Neckarufer erlebt haben. Pünktlich um 12.00 Uhr lief, oder besser gesagt, schlich das 60 Meter lange Schiff fast unhörbar in Heidelberg ein. Begleitet von Wasserfontänen und einem kleinen Begrüßungsfeuerwerk, hob der Heidelberger Zwerg PERKEO würdevoll seinen Weinkelch an Bord des Schiffes. Badische und Schwedische Fahnen zieren die Masten des riesigen Schiffes, das gerade so in die hiesigen Schleusen passt, und aufgrund seines versenkbaren Steuerhauses auch die Ladenburger Brücke passieren kann.
500 PS ist das Schiff stark, und es kann bis zu 35 Kilometer/h schnell fahren, wobei diese Geschwindigkeit auf dem Neckar nicht wirklich ratsam ist.
Königin Silvia bietet Platz für 600 Passagiere und allein schon aufgrund seiner Stille und der klimatisierten Räumlichkeiten im Unterdeck einen wohnzimmerähnlichen Komfort und eine unbeschreiblich schöne häusliche Wohlfühlatmosphäre.
Gleich nachdem das Schiff, begleitet zu den duften Rock’n‘Roll-Rhythmen der unverwüstlichen Heidelberg STARFIGHTERS angedockt war, begann auch schon die einmalige Zeremonie der Schiffstaufe, die heute ganz traditionell mit Sektflasche durchgeführt wurde. Viele Grußworte, darunter die des Kapitäns Karl Hofstätter, Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und der Taufpatin Margret Dotter von der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft erfüllten das Kai rund um die Stadthalle.
Leider kamen wir aufgrund des großen Medieninteresses, und der Anwesenheit vieler Journalisten und Kamerateams dieses Mal nicht ganz so nahe an die Redner heran wie sonst, sodass wir nur ein Bild des Heidelberger Oberbürgermeisters Dr. Eckart Würzner machen konnten.
Neben den Rednern sorgten, wie schon erwähnt, die Heidelberg STARFIGHTERS für exzellente musikalische Unterhaltung, und unser Jüngster hatte zwischenzeitlich sogar die große Ehre die legendäre Oldie-Band beim Spielen der großen Hits der Rolling Stones und der Manfred-Manns-Earthband mit dem Tambourine auf der Bühne zu begleiten.
Dann war der große Moment da, und Margret Dotter taufte das Schiff mit Gottes Segen auf den Namen „Königin Silvia“ und im Jubel der vielen Zuschauer, steigen nach dem Zerschellen der Sektflasche, Hunderte blau-gelber Luftballons gen Himmel empor, und verließen Heidelberg in Richtung eines unbekannten Zieles.
Gleich darauf ging es los, die erste Fahrt, die Jungfernfahrt, mit „Königin Silvia“ nach Nackarsteinach, konnte beginnen. Allein schon das Betreten des Schiffes war ein ganz toller Moment, handelt es sich doch bei „Königin Silivia“ um einen „Fünf-Sterne-Luxusdampfer“ der besonderen Art.
Hier stießen wir dann auch wieder auf die Familie, die uns schon vorhin bestens mit ihrer beschlagenen Allgemeinbildung unterhielt.
„Du Oma, was kostet denn eine Reise?“, fragte das Enkelchen.
„Das weiß ich nicht, da musst du mal den Schaffner oder den Fahrer fragen!“
…
Den Schaffner, bzw. den Fahrer haben wir nicht gefragt, was eine Reise mit der „Königin Silvia“ kostet, zumal heute nicht nur die Fahrt, sondern auch alles andere an Bord – die Getränke, das Eis und kleine Snacks – für die Gäste kostenlos war.
Stattdessen ließen wir uns von dem stellvertretenden Kapitän Tim Wetzig die Bordinstrumente ganz genau erklären, und erfuhren, dass die Gradmesser an seinem Steuerbord nichts mit der Temperatur zu tun haben, sondern die Stellung der Schiffsruder anzeigen.
Wir bedanken uns zum Schluss noch einmal ganz herzlich bei Margret Dotter für die Einladung zu diesem tollen Fest, und wir sind ziemlich sicher, dass wir schon bald wieder Gast auf diesem tollen und superleisen Schiff sein werden.
Bilder: Alexander Höfer
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