Du willst auch mitmachen?

Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!

(334) Gewaltfreie Kommunikation

Migrationsbeirat der Stadt Mannheim veranstaltete im Rahmen der Bündnisaktionstage „Vielfalt im Quadrat“ einen Vortrag und Workshop für Gewaltfreie Kommunikation und einen respektvollen Umgang miteinander!

dsc_0630  dsc_0643  dsc_0635  dsc_0662

Gewaltfreie Kommunikation! – „Was genau ist das?“ – „Und was genau, ist eigentlich rechtsextreme Gewalt?“ – „Welche Straftaten gehören hier dazu?“ – „Und wie unterscheiden sich rechtsradikale Straftaten von anderen Gewaltstraftaten?“ – „Und lässt sich hier im Vorfeld deeskalieren?“

img_5919Mit diesen interessanten Fragen und Themengebieten beschäftigten sich der Vortrag-, bzw. der Workshop des Mannheimer Migrationsbeirates im Rahmen der Bündnisaktionstage „Vielfalt im Quadrat“. Neben dem brisanten und leider topaktuellen Alltagsthema „Rechtsextreme Gewalt“ hatten die Verantwortlichen aber auch ein kleines, abwechslungsreiches musikalisches Intermezzo, bzw. Prelude img_5926organisiert. So eröffnete das syrische Duo Amjad Sukar und Abou Kassem Ahmad den Abend, passend mit syrischer Folkloremusik. Knapp 15 Minuten verwöhnten uns die beiden Musiker mit orientalischen Klängen aus Oud und Jembe. Anfangs noch sehr langsam und nachdenklich, wenig später dann ein wenig schneller, bewegter und tänzerischer, spielten sich die beiden durch die Landschaften ihre Heimat. Das Finalstück ihrer Aufführung erinnerte dann sogar ein wenig an die spanischen Gipsy Kings, wofür die beiden dankbaren Applaus des Publikums erhielten.   

dsc_0680Danach machte der Vorsitzende des Migartionsbeirates Herr Miguel Angel Herce in einer kurzen Begrüßung die Besucher auf die traurige Entwicklung aufmerksam, dass die rechtsextremen Straftaten in Deutschland und auch in Baden-Württemberg im letzten Jahr drastisch angestiegen sind, und dass die heutige Veranstaltung daher sehr wichtig wäre, um dieser traurigen Gewalt vielleicht mit neuen Methoden zu begegnen.

img_5944Gleich darauf übergab Miguel Angel Herce das Wort an Carmen Karr, die heutige Gastrednerin und freie Mitarbeiterin der Landeszentrale für politische Bildung Baden Württemberg. In einem gut vierzig minütigen Vortrag, erklärte uns die Fachfrau, was rechtsextreme Gewalt eigentlich ist, und welche Delikte und Straftaten darunter fallen. Diese Straftaten wurden 2001 unter dem Begriff „Politisch motivierte Straftaten“ genau definiert und zusammengefasst.

dsc_0704Demnach sind rechtsextreme Straftaten, dann vorhanden, wenn die Umstände der Tat, oder die Einstellung des Täters darauf schließen lassen, dass sie sich gegen eine Person aufgrund ihrer politischen Einstellung, Nationalität, Volkszugehörigkeit, Rasse, Hautfarbe, Religion, Weltanschauung, Herkunft, sexuellen Orientierung, Behinderung, oder ihres äußeren Erscheinungsbildes, bzw. ihres gesellschaftlichen Status richtet. (Bundesamt für Verfassungsschutz)

dsc_0707Die Zahl der rechtsextremen Straftaten hat sich in den letzten beiden Jahren drastisch erhöht. Frau Carmen Karr machte deutlich, dass das ein ernstzunehmendes Problem sei, und dass hier vor allem die Politik ganz stark gefragt ist, Lösungen zu finden, damit sich die Lage wieder verbessern kann und nicht weiter zuspitzt.

img_5950Nach diesem lehrreichen Vortrag wurde die Veranstaltung etwas „jungendlicher“, denn mit Tobias Schirneck war der Leiter der ersten Rap-Schule Deutschlands anwesend, und präsentierte in seiner gewohnt unterhaltsamen Manier, spannend und interessant die Entwicklung seine Arbeit. Derzeit produziert der Who-Am-I-Rap-Workshop mit unbegleiteten Flüchtlingen ein Rap-Album auf dem mittlerweile 12 verschiedene Sprachen ein gemeinsames zu Hause gefunden haben.

img_5955Entstanden ist die Idee aus dem gemeinsamen Projekt „Sprachen, die verbinden“ mit dem Kulturhaus Käfertal. Hier versuchten die Rapagogen im letzten Jahr mit Flüchtlingskindern Texte zu verfassen und zu rappen. Da sich dies jedoch schon nach kurzer Zeit als sehr schwierig herausstellte – einerseits mussten viele Kinder wenig später Mannheim wieder verlassen, andererseits waren bei den Kindern, je nach Herkunft und ihrem sozialem Stand, auch die img_5948Grundvoraussetzungen einen Text zu schreiben und ihn dann auch noch zu rappen – nicht immer vorhanden. Das neue Album erscheint im Dezember. Wer also noch kein Weihnachtsgeschenk hat, dem sei dieses Werk schon einmal wärmstens ans Herz gelegt, denn es ist ein ganz anderes, vielleicht auch besonderes Geschenk.

Um den Besuchern ein bisschen Appetit auf das Album zu machen, dsc_0750präsentierte Tobias Schirneck den Song: „Mannheim, gib ihm Liebe“, und rappte dabei in den Sprachen – Deutsch, Englisch und Französisch“.

Zum Ende seiner Präsentation führte der Rapagoge noch den großartigen Videoclip „Younity“ von den Rapfugees vor, der im Frühjahr entstanden ist, und bekam hierfür sehr großen Applaus seitens des Publikums. 

dsc_0757Mit Spannung erwarteten nun die Besucher den Interaktiven Workshop „Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit“ mit dem Untertitel „Wie kann ich auf Anfeindungen reagieren?“ von Ulrike Häußler und Georg Endler. Im Zentrum dieses Workshops standen die Ansätze von dem Psychologen Dr. Marschall Rosenberg, der die Gewaltfreie Kommunikation als eine Methode zum bessern – gesünderen – Zusammenleben und Miteinander betrachtet.

img_5971Die Didaktiken, die uns die beiden Referenten nun präsentierten, waren für unseren 1. Vorsitzenden nicht wirklich neu, im Gegenteil sie erinnerten ihn an die Pädagogik-, bzw. Sozialpsychologievorlesungen, die er vor zwanzig Jahren an der Evangelischen Fachhochschule für Sozialwesen im Grundstudium miterleben durfte. Rosenbergs Gewaltfreie Kommunikation basiert sehr stark auf den Ansätzen von Carl Rodgers, aber auch von den Erkenntnissen, die wir bei Schulz von Thun aus seiner Reihe „Miteinander Reden“ und von Deborah Tannes Werk „Du dsc_0762kannst mich einfach nicht verstehen“ her kennen. Das gesagte richtig verstehen – richtig zuhören, ist für viele Menschen eine große Schwierigkeit, da sie häufig in ihrem Denkmuster gefangen sind, oder von ihren Überzeugungen gelenkt. Hartnäckig werden hier Standpunkte verteidigt, selbst auch dann, wenn sie nicht richtig sind, oder es Alternativen gibt.

Das Nichtverurteilen einer anderen Meinung zum Beispiel durch Spiegelkommunikation, die wir auch bei der Thomas-Gordon-Methode wiederfinden, wurde in diesem Workshop ebenfalls angeschnitten.

Alles in Allem bekamen alle Besucher einen sehr guten neuen Input ab Morgen vielleicht etwas genauer hinzuhören und nicht sofort die „verbale Keule“ zu schwingen, bzw. bestimmte Botschaften ernster zu nehmen, und kritischer zu hinterfragen.

Zum Schluss möchten wir uns noch ganz besonders bei dem Migrationsbeirat Danyel Atalay bedanken, der uns ein paar tolle Fotos für unseren Bericht zur Verfügung stellte.

Bilder: Alexander Höfer

 

Diese Berichte könnten euch auch interessieren:

YOUNITY Willkommensfest Das kulturelle Problem Rapfugees
IMG_1094 IMG_5268 IMG_1704 13906642_1344874102207781_1915666959771627242_n

 

Mein Isl@m EröffnungsJam Int. Fußballturnier Rappen mit Flüchtlingen
IMG_9293 IMG_9660 img_5066

 

 

 

ANIMUS KLUB

Alle Gewalt ist Unrecht! – (Deutsches Sprichtwort)

img_5926  img_5943  img_5935  img_5954

„Hat euch unser Bericht gefallen?“ – Wenn ja, dann würden wir uns über euer „Like“ und einen Kommentar auf Facebook sehr freuen. Vielen Dank