Mit dem Kuckucksbähnel durch das Nonnental! – Faszination pur beim 2. Historischen Umzug der Waldarbeiter und Arbeitspferde in Elmstein!
Es war wieder einmal ein Ausflug in der Kategorie „Oftmals kommt es anders als geplant!“ – Zwar stand die Fahrt mit dem historischen Kuckucksbähnel auf unserem Programm, doch von dem sensationellen 2. Historischen Umzug der Waldarbeiter und Arbeitspferde wussten wir vor Beginn unseres Ausflugs noch nichts, sondern wir hatten eigentlich vor nach der Fahrt und dem Besuch des Elmsteiner Waldarbeitermuseums und der traditionellen Wappenschmiede den Familientag im Neustädter Eisenbahnmuseum zu besuchen.
Erst in Lambrecht angekommen, erfuhren wir von diesem besonderen Highlight, das am heutigen Tag in Elmstein stattfinden sollten, und so ließen wir es vor Antritt der Fahrt noch offen, ob wir uns diesen Umzug anschauen, oder, wie geplant ins Museum gehen würden.
Allzulange mussten wir in Lambrecht nicht warten, bis das Kuckucksbähnchen, umhüllt von großen weißen und schnaubenden Dampfwolken herantuckerte, und gleich darauf den alten-nostalgischen Geruch über den kleinen Bahnhof legte. Unglaublich voll war der Zug, was wahrscheinlich auch an der Festlichkeit lag, dass die knapp 2.500-Einwohner-große Gemeinde Elmstein veranstaltete. So bekamen wir leider keine Sitzplätze mehr, oder glücklicher Weise keine mehr, denn das Fahrterlebnis ist fast schöner, wenn man draußen zwischen den Wagen auf den Plattformen stehen, und dabei die Landschaft hautnah langsam an sich vorbeirauschen sehen kann.
Vorsichtig setzte sich das Bähnchen nun in Bewegung, und fuhr gleich darauf mit einer Spitzengeschwindigkeit von ca. 20 km/h Richtung Elmstein, und das Abenteuer „Dampfeisenbahn“ begann.
Vorbei an kleinen Pfälzer Dörfern mit lustigen Namen und auch durch längere Waldstücke, die Appetit darauf machten, sie irgendwann einmal mit einer längeren Wanderung zu erkunden, schob sich die kleine „Tante-Emma-Lok“ immer weiter in die Pfälzer Provinz hinein.
Das lautstarke urige Pfeifen, beim Nähern eines Bahnübergangs oder eines Bahnhofes, verbunden mit den kräftigen Dampfschwaden, die hin und wieder wie Teppiche zwischen den Bäumen hingen oder die Landschaft ringsum in atemberaubende Monumente verwandelten, waren großartige Fotomotive, von denen unser Slawa hier einige für immer festgehalten hat.
Traditionelle Schaffner teilten Fahrkarten aus, die in den Fünfzigern ausgeteilt wurden, und erweckten damit besonders bei den älteren Fahrgästen eine Nostalgie, die bei ihnen immer noch in einer besonderen Erinnerung schwebte.
In Elmstein angekommen, nahmen wir erst einmal die Lokomotive unter die Lupe, bevor wir uns ganz gespannt zusammen mit den vielen anderen Menschen zu dieser Feierlichkeit von „Anno dazumal“ aufmachten.
Graue Wolken standen über dem kleinen Städtchen, das sich heute richtig schön herausgeputzt hat. „Hoffentlich regnet es nicht!“, so der Wunsch einiger Besucher, was uns wie immer ein wenig ins Schmunzeln versetzte; wissen wir doch, dass es mit ganz großer Wahrscheinlichkeit nicht regnet, wenn wir eine Outdoor-Veranstaltung besuchen. Bereits auf dem Weg in die Stadtmitte begegneten uns Pferdefuhrwerke, und das klappernde Geräusch der Pferdehufe, machte Vorfreude auf das, was uns hier später noch erwarten würde.
Doch bis zum Umzug hatten wir noch gut eine Stunde Zeit. Zeit genug, um in aller Ruhe etwas zu essen, und der Musik zu lauschen, die heute über das Tal wehte. Hier spielte zu unserer großen Überraschung die TC Big Band aus Haßloch, die wir ja in den vergangen zwei Jahren jeweils vor der Ludwigshafener Cafédrale erleben durften, und worüber wir auch ausführlich berichtet haben. Angereist war die Band heute mit der Sängerin Kiki Seuttert, die sich ähnlich wie Angelika Rothert mächtig ins Zeug legte.
So erklangen die Songs der TC Big Band gewohnt fetzig, und die Musiker unter der Leitung von Paul Schütt, spielten souverän große Hits von Glenn Miller und Bert Kaempfert, aber auch neue und großartige Blues-Kracher.
Pünktlich um 13.00 Uhr endete die Musik, und wir machten uns auf den Weg zum Umzug. Viele Menschen waren heute in das kleine Elmstein gekommen, und es waren bestimmt doppelt so viele Besucher anwesend wie Einwohner. Alle warteten voller Spannung auf die Waldarbeiter und Arbeitspferde.
Mit einer Verspätung von knapp einer halben Stunde läuteten dann ein Feuerwehrauto und ein historischer Traktor die Ankunft des Umzuges ein. Gleich darauf bogen die ersten Fuhrwerke um die Ecke und die Parade begann. Den Anfang machte ein traditionelles Pferdefuhrwerk mit zwei Pferden. Dieses kennt man aus den alten Filmen der Fünfziger und Sechziger Jahre und natürlich auch aus den berühmten amerikanischen Westernfilmen.
Als nächstes wurde es ziemlich lustig, denn die Rodenbacher Zughundestaffel präsentierte sich als zweite Formation. Früher wurden ja auch große und kräftige Hunde in der Waldarbeit eingesetzt, um Leiterwagen zu ziehen oder Baumstämme aus dem Wald zu transportieren. Der Star der Truppe war am heutigen Tage aber mit ganz großem Abstand der kleine Mops, der ganz nach dem Motto „Früh übt sich, wer später mal ein ganz großer werden will“, dieses Rudel zwischen seinen großen Artgenossen bereicherte.
Die ersten bildschönen langhaarigen Pferde trabten langsam begleitet vom Elmsteiner Musikzug und einer Jagdhornbläsergruppe an uns vorbei. Damit alle Besucher die prachtvollen Pferde hautnah bewundern konnten, blieb der Zug regelmäßig ein paar Minuten stehen. Bei dieser Gelegenheit schoss unser Slawa wieder ein paar ganz großartige Fotos, die wir euch nicht vorenthalten möchten.
Bei den präsentierten Pferden handelte es sich überwiegend um Kaltblüter. Viele unterschiedliche Arten aus aller Herren Länder nahmen an dem Umzug teil. Neben den Niederländischen Kaltblütern, gab es auch Süddeutsche Kaltblüter, Rhein-Deutsche Kaltblüter aber auch Luxemburgische Ardenner.
Traditionell umrahmt wurde der Zug von einheimischen Gruppen, wie zum Beispiel der Kindergartengruppe Zwergenland, und Vereinen aus den angrenzenden Gemeinden.
Hier durften wir die Appenthaler Waldmädle und Buwe in Trachten, sowie die lustige Fußgruppe „Die Hasselbacher“ aber auch die schwerbeladene Iggelbacher Dorfbühne bestaunen, ganz nach dem Motto: „Wonn die Iggelbacher Mischt ausfohre…!“
Mit dem tollen Gefühl heute mal wieder etwas ganz Besonderes erlebt zu haben, traten wir sieben Stunden später wieder die Heimreise mit dem niedlichen Kuckuckusbähnel an.
Bilder: Alexander Höfer
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