ANIMUS-KLUB-KIDS in der Rudolf-Scharpf-Galerie des Wilhelm-Hack-Museums auf den Spuren der vielen außergewöhnlichen Zeichen von Maria Tackmann!
In unserem Jubiläumsreport möchten wir euch die junge Künstlerin Maria Tackmann vorstellen. Erstmals waren wir in der Rudolf-Scharpf-Galerie des Wilhelm-Hack-Museums zu Gast, und konnten die dort ausgestellte Kunst in allen Lagen erleben und verinnerlichen. Erstmals war aber auch die Künstlerin selbst anwesend und begleitete sowohl die Führung durch die Ausstellung, als auch den anschließenden Workshop.
Die in der Schweiz geborene und Karlsruhe lebende Künstlerin präsentierte uns in ihrer Ausstellung „Zeichen“ in der Tat ganz besondere Zeichen, oder anders ausgedrückt; sie setzte uns mit ihrer Kunst sehr viele unterschiedliche Zeichen. Vor allem stellte sie uns mit ihren Werken vor die Frage, wie, also mit welchen Techniken und Materialien sie ihre Kunstwerke erstellte. Anfangs noch ein bisschen verwundert über die verschiedenen Exponate, die sowohl in Bild als auch in Form von Gegenstände und auf Quarzsand ausgestellt waren, ließen wir diese Vernissage erst einmal ein bisschen auf uns wirken, um dann mit der Hilfe der Künstlerin und der Museumspädagogin Anja Guntram unmittelbaren Zugang zu bekommen.
„On Site“ oder der „Long-Island-Beach“, wie ihn unser Vorsitzender Alexander Höfer spontan benannte, stellte Zeichenhefte auf Quarzsand aus, und machte dem Namen „Durchscheinen und Leuchten“ alle Ehre, denn die Bilder spiegelten sich gold-gelb in der Galerie, und erweckten in uns eine gewisse Faszination. Allein schon der Anblick in des warmen goldenen Scheins regte unsere Gedanken und Fantasien an.
Sehr erdig und naturverbunden präsentierten sich auch die anderen Ausstellungsstücke von Maria Tackmann. Sowohl bei den Bildern, als auch bei den dreidimensionalen Objekten, die auf dem Boden ausgestellt waren, konnten wir überall erkennen, dass die Künstlerin natürliche Materialien und Gegenstände verwendet hatte. Durch den Pfad, der um die Ausstellungsstücke führte, konnten wir die Kunstwerke auch von verschiedenen Positionen und Blickwinkeln betrachten. Bei der Veränderung des Fokus veränderte sich gleichzeitig auch das Exponat selbst. Der Anblick von der Vogelperspektive, war ein völlig anderer als in der Froschperspektive oder von der Seite. So schärften die Positionsveränderungen, mal im Stehen, mal im Knien und mal im Liegen unseren Blick für die Ausstellung, und wir sahen und erkannten plötzlich, was uns die Künstlerin damit sagen wollte.
„Dafür, dass ihr am Anfang gesagt habt, ihr würdet diese Kunst nicht verstehen, habt ihr aber unheimlich viele Ideen und stellt sehr viele Fragen?“ – (Zitat Maria Tackmann während ihrer Führung zu unseren vier Kids.)
Durch die Möglichkeit die Ausstellungsstücke mehrdimensional zu brachten, schaffte die Künstlerin natürlich Raum für einen Dialog. Gedanken unmittelbar austauschen, rätseln, aber auch erkennen, welche unterschiedlichen Materialen sie für die Erstellung eines Objektes verwendet hatte, sowie Fachsimpeln und dabei der Fantasie freien Lauf lassen. Diese Dinge waren plötzlich unheimlich spannend.
Fortan sprudelten unsere Kids nur so vor Ideen, und ließen sich dann auch in der Bildergalerie im zweiten Stock inspirieren von den unterschiedlichen Farben, Formen und Materialien, die Maria Tackmann für ihre Werke verwendete.
Pastellfarben, Tusche, aber auch Graphit, Ölkreide und Sand dienten der Künstlerin als Grundlage für die Erstellung ihrer verschiedenen Bilder. Dabei entstanden unheimlich geniale Schattierungen und Effekte, die teilweise auch räumlich wirkten. „Ist das ein Gitter? – Oder vielleicht ein Stück eines Zaunes?“ – Maria Tackmann verwendet in ihrer Kunst oft Fundstücke, die sie zufällig bei Spaziergängen in der Natur findet und dann in ein Kunstwerk einarbeitet.
Genau das durften wir nun auch machen. Raus in die Natur, und auf dem angrenzenden Spielplatz nach Utensilien suchen, die wir im Anschluss daran im Workshop als Kunstwerk zusammenstellen und in Gips gießen durften. Ausgestattet mit Schuhkartondeckeln begann eine spannende Suche, und unsere Kids fanden in den Hecken und Gebüschen des Spielplatzes unheimlich geniale Sachen. Neben wunderschönen Blättern, die kräftige Strukturen aufwiesen, sammelten sie auch jede Menge Gebrauchsgegenstände, wie zum Beispiel Flaschendeckel, Eislöffel, Feuerzeuge, sowie eine zusammengerollte Baumrinde, die einem Kaleidoskop ähnelte.
Daraus kann man bestimmt richtig gute Sachen gießen, so unser Vorsitzender auf dem Rückweg zur Galerie. Dort angekommen, begannen die Kinder gleich damit ihre gefundenen Gegenstände anzuordnen. „Welche Sachen sollten im Gips verschwinden, um dann ihr Zeichen, ihre Spur später beim Herausnehmen zu hinterlassen, und welche Gegenstände sollten im Anschluss daran als Muster in den Gips gelegt werden?“ – Diesen Herausforderungen galt es sich nun zu stellen, während die Museumspädagogin Anja Guntram zusammen mit einer Praktikantin den Gips vorbereitete.
Nach und nach konnten nun die Kinder zu Anja kommen, ihren Deckel mit Gips füllen, und dann mit der Verzierung ihres Kunstwerkes beginnen. Dabei bekamen sie auch Anleitung von Maria Tackmann.
So entstanden in den nächsten 45 Minuten auch bedingt durch die vielen unterschiedlichen Materialien sehr unterschiedliche, aber äußerst kreative Werke, die die Kinder wie immer im Anschluss an den Workshop mit nach Hause nehmen konnten.
Wir sagen wie immer vielen und lieben Dank für diesen erfahrungsreichen Samstagnachmittag und freuen uns natürlich schon auf das nächste Mal, wenn es wieder heißt „Zusammen klappt’s“.
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