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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(554) 19. Internationales Straßentheater (3)

Peregrinus! – Keulen-Striptease! – und Guiness-Buch-Weltrekordhalter Chris Böhm! – ANIMUS-KLUB-KIDS erlebten 30 fantastische Stunden ein OPUS FURORE auf dem Straßentheater in Ludwigshafen! 

Mit unseren Kindern eine Veranstaltung zu besuchen, egal wo, macht richtig viel Spaß, denn sie kennen sich mittlerweile fast überall in der Metropolregion bestens aus, und so können wir seit einigen Wochen auch Treffpunkte direkt vor Ort ausmachen. Vor ein paar Wochen bei der Fotorallye die Ludwigshafener Innenstadt bestens kennengelernt, wissen unsere Kiddies natürlich, wo sich sämtliche Anlaufstellen des Straßentheaters befinden. Angefangen vom Pfalzbau, über das Hackmuseum und den Hans-Klüber-Platz bis hin zum Knödelbrunnen und dem Lichttor, dem Spielort unseres ersten Programmpunkt am dritten Tage des Straßentheaters.

 

13. KTO Theatre – Peregrinus

Das polnische KTO Theatre stand mit ihrer Performance „Peregrinus“, zu Deutsch der Fremde am Lichttor bevor. Bereits schon von den anderen Besuchern erfahren, dass das eine ganz tolle Nummer sein soll, waren wir gespannt darauf, was für ein Theater sich uns nun gleich darbieten würde. Wie all die Jahre zuvor bedient das Straßentheater sämtliche Genres, und macht auch nicht davor halt, den Besuchern die düstere Seite des Lebens eindrucksvoll, und durchaus auch schmerzhaft vor Augen zu führen. Unterhaltung muss nicht immer lustig sein oder Spaß machen, sondern sie sollt auch zum Nachdenken über das Leben, über den Sinn bestimmter Prozesse, und über Regeln und Vorschriften anregen.

Das KTO Theatre bot hier eine Eins-zu-Eins-Kopie unserer oftmals einsamen Arbeitswelt, in der jeder angepasst agieren muss, dabei jede Individualität und Kreativität verliert, und gleichzeitig zu einem unterwürfigen Sklaven mutiert, der einerseits „duckmäusert“ und „arschkriecht“, aber andererseits auch Konkurrenten geschickt aus dem Weg räumt, um in eine bestimmte Gunst zu kommen.

      

Eindrucksvoll verwandeln sich die unterschiedlichen Menschen sich gleich zu Beginn mit Krawatte und Markenanzügen zu spießig-schönen Vorzeigepüppchen und transformieren sich gleich darauf mit dem Tragen einer besorgniserregenden Maske unisono zu pflichterfüllenden Zombies, die mit der begeisterten Menschenmenge durch die Ludwigshafener Innenstadt hetzten.

 

14. Theatergroep Hendrik & Co – Car O Chienno

Als nächstes erwarteten uns mit der belgischen Theatergroep Hendrik & Co mit ihrer Präsentation „Car O Chienno“, etwas das man vielleicht am besten als Dick und Doof und noch Doofer bezeichnen könnte. Mit Verlaub die Väter der Klamotte wären sicherlich vor Neid erblasst, was diese drei Vollpfosten hier veranstalteten, um eine Tasse heißen Kaffee zu kochen. Ein extra dafür konstruiertes Kaffeemaschinen-Auto der absoluten Luxusklasse fuhr vor, und mit „viel italienische Temperamente, Musicà Harmonicà und großer Attenzione“ wurde fortan eine „Spectacelo der Kaffeeproduzione“ vorgeführt, die selbst die Espresso-Stärke in den Schatten stellte.

Großmaul Patrone mit Napoleon-Hut wies dabei seinen Ober-Trottel an bestimmt Dinge zu tun, oder nicht zu tun, wobei dieser tun und nicht tun sehr häufig verwechselte, während der Dritte im Bunde italienische Gassenhauer der Fünfziger Jahre mit seinem Akkordeon quietschte. „Attenzione, wir machen nun die Cafè speziale italiana! – Ja und du mache nun schnell Fuoco, weil Wasser kalt!“

      

Da der Ober-Doofi leider kein Feuerzeug hatte, kam er auf die glorreiche Idee kurz mal den Motor mit einem extrem lauten Knall explodieren zu lassen. „Keine Problemo liebe Zuschauer. Keine Problemo. Das sind nix Terroriste, keine Angste, keine Porblemo!“, rief der Patrone zur Beruhigung, während ihm sein Kompagnon mit brennendem Daumen das gewünschte Feuer brachte. 

 

15. Vamos Theatre – Midwives on call 

Nach einem so großen Angriff auf die Lachmuskeln, benötigten wir unbeding medizinische Versorgung. Hier hatten wir Glück, denn das Vamos Theatre aus England hatte seine zwei total durchgeknallten Hebammen auf die Bevölkerung losgelassen. Die beiden verstehen aber nicht nur ihr eigentliches Handwerk Kinder zu entbinden, was sie uns eindrucksvoll demonstrierten, sondern sie sehen auch sofort, ob es einem gut oder schlecht geht. Und wehe es geht dir schlecht, dann leisten die beiden sofort Erste Hilfe und du bekommst eine Behandlung, die du dein ganzes Leben niemals vergessen wirst. So verarzteten die beiden, sich teils feucht-fröhlich bewegenden Schwestern, die sich ab und zu auch aus ihrem versteckten Flachmann einen kräftigen Schluck gönnten, jede Menge vorbeilaufende Passanten.

      

Da wurde intensiv Fieber und Blutdruck gemessen; geschlossene Wunden festgestellt, und wenn möglich sofort geheilt, oder den Kranken Tabletten verteilt, bzw. riesige Spritzen kamen zum Einsatz. Auch „Faulitis“ wurde diagnostiziert. Besonders bei den Kindern. Durch die Verabreichung eines Wunder-Lollis konnte bei den Kindern allerdings sofort eine Spontanheilung hinsichtlich Aktivität erzielt werden. Ein verliebtes Pärchen wurde gleich darauf so fest miteinander verbunden, dass Wunden erst gar nicht entstehen konnten. Daneben turtelten die beiden Heil-Ammen ziemlich „bedippelt“ durch die Gegend, und trieben ihren Jux sogar soweit, dass sie irgendwann anfingen wie wild zu herumzutanzen und dabei den Gangnam Style zum Besten gaben. Mehr Infos über diese tolle Gruppe findet ihr unter diesem Link: Vamos Theatre

 

16. Re:Soulution – The Vibes – (Welt-Uraufführung)

Als nächstes durften wir die Welt-Uraufführung des Tanzstücks „The Vibes“ von der Hip-Hop-Combo RE:SOULUTION live miterleben. Ein junges Sextett hatte hier mit der Treppe zwischen dem Hackmuseum und dem Hans-Klüber-Platz einen idealen Platz für ihre schweißtreibende Tanzpräsentation gefunden, und rockte, bzw. hip-hoppte gleich darauf die Bühne, dass es grad so krachte.

In einer genialen Choreografie bekamen wir quasi alle Formen und Stellungen zu sehen, die es gibt, und jegliche Schwierigkeitsgrade. Angefangen von B-Boying, Top-Rockings, Footwork, Freezes und Power-Moves wurden zu Haufe und in Kombination bedient, und exzellent zu der Beat-lastigen Musik präsentiert. Dabei erzählten die sechs Tänzer eine schöne Geschichte, in der jeder seine Akzente in Solo-Einlagen setzen konnte.

Lockings mit Schirm, Scharm und Melone gab es ebenfalls zu bewundern, genauso wie den berühmten Electric Boogie, roboterähnliche Bewegungen, die sich genial ineinander vereinten. Besonders Begeisternd waren die langen Power-Moves der Akteure, insbesondere die enorm langen Headspins. Aber die Combo brachte es auch fertig, ganz neue Moves einzuführen, nämlich die „Treppings“, oder besser gesagt die „Double-Treppings“, einem Move, bei dem der Tänzer in horizontaler Position liegend, rücklings zwei Treppenstufen auf einmal hinunterhüpfte.

      

Damit noch nicht genug, gab es ebenfalls auf der Treppe noch eine Synchronchoreografie, bei denen sich alles sechs Tänzer mäandernd die Stufen nach oben surften. Hier wurde ganz großes modernes Theater geboten, das nicht nur Genrefreunden gefiel, sondern auch Laien mit der Zunge schnalzen ließ. Dass die Performance dann im weiteren Verlauf noch jede Menge Windmills, Backspins und Airtwist enthielt, das war klar, denn die gehörten zu einer professionellen Break-Dance-Show einfach dazu, wie die gute Pizza im italienischen Restaurant. Damit ihr einen kleinen Eindruck davon bekommt, was wir erlebt haben; hier ein kleines Video von der großartigen Show.

 

 

 

17. Opus Furore – Roaring Clubsters Comedy Strip  

Das clownesque Jonglier-Duo Opus Furore war der fünfte Programmpunkt des Tages. Modisch angezogen wie vor hundert Jahren präsentierten sie uns ihre rasante Show „Roaring Clubsters Comedy Strip“, mit „ain wänig britische Äccent!“ – Keulen Jonglieren können ja viele, aber mit sechs oder sieben Keulen gleichzeitig jonglieren schon wesentlich weniger, und auch der Unterschied zwischen Staunen und Stöhnen wurde uns von den beiden Unterhaltern dabei bestens deutlich gemacht.

Innerhalb ihrer Show jonglierten dann die beiden ihre Keulen, minutenlang so elegant um den Kopf einer mutigen Freiwilligen herum, dass einem fast schwindelig wurde. Dabei machten sie irre Kommentargags. „Das ist immer noch das Warming-Up, und wenn etwas schiefgeht, dann machen wir weiter als wäre nichts passiert!“ – oder „Ruhig, ganz ruhig. Uns kann bei der Nummer nichts passieren!“ – und „Du darfst jetzt fast alles machen, dich nur nicht nach dem Applaus verbeugen!“

      

Zum Schluss ihrer Show tauschten die beiden während der Jonglage ihre Kleider. Dafür benötigten sie im Dauerapplaus des Publikums gerade Mal fünf Minuten, und wir kamen das erste Mal in den Genuss eines Keulen-Striptease. So machte das Duo ihrem Namen „Opus Furore“ wirklich alle Ehre.

 

18. Chris Böhm & Mark Pipper – BMtriX Show         

Das große Finale des dritten Tages gehörten dem mehrfachen BMX-Freestyle-Weltmeister und Guinness-Buch-Welt-Rekordhalter Chris Böhm zusammen mit dem deutschen Meister im Tricking Mark Pipper, deren Hammer-Show wir aufgrund der großartigen Programmplanung unserer Betreuer gleich zwei Mal live miterleben durften. Chris Böhm, der sich ähnlich wie sein Freestyle Pendant Andrew Henderson derzeit auf großer Welt-Tournee befindet, war auch schon zu Gast in ganz großen TV-Shows, darunter „Das Supertalent“, oder „Die 2 – Jauch & Gottschalk gegen alle“. 2013 hat er dieses BMX-Showpaket kreiert, und hält seit 2017 den Weltrekord mit 32 Gerator-Spins in 30 Sekunden.

Chris Böhm ist aber viel mehr als nur einer der abgefahrensten BMX-Biker der Welt, er ist vor allem auch eine wandelnde „Gut-Laune-Juke-Box“ und ein Top-Unterhalter, der uns zusammen mit seinem kongenialen Partner Mark Piper nach einem kurzen Warm-Up eine spektakuläre Show bot, die selbst sogar die letzte „Ludwigsburger“ Schlafmütze – äh pardon – natürlich Ludwigshafener Schlafmütze – vor Hocker riss. Beide Akteure in ihren Disziplinen auf Weltklasse-Niveau, verschmolzen sie die genialsten und spektakulärsten Sprünge, Spins und Moves miteinander, wobei sie sich abwechselnd den Mittelpunkt der Show teilten.

      

Auch hier kam unsere Daniella in den Genuss bei der ersten Show zu Chris und Mark nach vorne zu kommen, um einen Handstand vorzuführen. Was dann innerhalb der Show wirklich abging ist quasi unbeschreiblich. Deshalb haben wir für euch hier ein Präsentationvideo als Appetitanreger hochgeladen. Wir persönlich können es kaum abwarten, und freuen uns bereits heute schon riesig auf 20.-jährige Jubiläum im nächsten Jahr.

Bilder: Alexander Höfer

 

 

 

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