Harry Potter und Schostakowitsch! – Anna-Karenina und STAR WARS! – Mannheimer Philharmoniker boten ein wunderschönes Familienkonzert im Kulturhaus Käfertal!
Zuerst Chormusik vom Feinsten, danach Rap und Marokkanischer Folklore-Pop, und jetzt zum Jahresende Filmklassiker von Mannheims jungen und internationalen Philharmonikern. Was wir im Dezember unseren Kindern und Familien an musikalischer Abwechslung geboten haben, sprengte wieder einmal sämtliche Genres. Ja, es gibt mehr als nur eine Musikrichtung auf dieser Welt, und bei uns im Animus Klub bekommen unsere Kinder über die Jahre verteilt alle Musikrichtung geboten.
Musik ist ein wichtiger Lebensimpuls, denn sie prägt unweigerlich unser Bewusstsein und unseren Charakter. Musik vermag es, wie kein zweites Kunstgenre, sämtliche Gefühle auszudrücken, und uns tief im Innern zu berühren. Musik ist aber auch ein wichtiges Bindeglied um Brücken zu bauen, oder Vorurteile abzubauen. Musik braucht vor allem keine Worte, um sich auszudrücken. Sie kann durch die Nuancen von laut und leise, schnell und langsam, hart und weich, freudig und melancholisch alle Empfindungen ausdrücken, und somit das Leben als Ganzes repräsentieren. Das Leben ist nicht immer schön und freudig. Das Leben ist oft auch trist und traurig. So kann man Musik durchaus auch als universelles oder gar therapeutisches Heilmittel bezeichnen, denn sie reinigt und befreit unsere Seele, zumindest in der Zeit des Hörens.
Erstmals bei den Mannheimer Philharmonikern bei ihrer Vorabprämiere ihres Neujahreskonzerts zu Gast im Kulturhaus Käfertal, waren wir natürlich sehr gespannt darauf, was uns die Musiker rund um den jungen und sehr sympathischen Dirigenten Boian Videnoff für das heutige Familienkonzert präsentieren würden.
Nach dem berühmten Universal 20th-CENTURY-FOX-Kinointro überraschte uns das große Ensemble, das heute platzmäßig gut die Hälfte des großen Saales einnahm, zunächst einmal mit dem „Hedwigs Theme“ aus Harry Potter von John Williams, der ja neben Hans Zimmer, zu bedeutendsten Filmmusikproduzenten der letzten 50 Jahre zählt. Großartig inszeniert, versetzte uns bereits schon die zauberhafte Melodie des Intros, die ja, wie wir im Anschluss von Boian Videnoff erfuhren, aus einem Celesta entlockt wurde, sofort ins Träumen oder besser gesagt ins Genießen.
Der Abend sollte aber für die Kinder weit mehr bereithalten, als nur Musik. So standen nicht nur das Erkennen der gespielten Werke, und das Näherbringen der jeweiligen Komponisten im Mittelpunkt des Konzertes, sondern auch die Präsentation der Musiker und ihrer Instrumente. Das gerade erwähnte Celesta – ein klavierähnliches Instrument mit einem spieluhrähnlichen Klang – kannte bisher keines der Kinder. Die Pauken und Trompeten allerdings schon. Und auch die Geige und das Cello wurden ohne Probleme erkannt.
Weiter ging es nun mit dem Walzer No. 2 „Eyes Wide Shut“ von Dimitri Schostakowitsch, das uns unweigerlich zum sofortigen Tanzen einlud. Wieder bekamen die Kinder im Anschluss der Darbietung ein paar neue Instrumente erklärt. Hierbei standen dann eher orchesteruntypische Instrumente, wie zum Beispiel das Saxophon oder auch das Akkordeon im Mittelpunkt.
Die ebenfalls sehr tänzerische Anna-Karenina-Ouvertüre von Dario Marianellials nächstes auf der Setliste, und lud abermals unsere Augen und Ohren zum Tanzen ein. Es war für unsere Kiddies faszinierend dieses Ensemble live und so hautnah aus der ersten Reihe miterleben zu dürfen.
Nun bekamen wir erklärt, dass es in einem Orchester sowohl eine erste als auch eine zweite Geige gibt. Die erste Geige spielt wird aber nicht nur von einer Person gespielt, sondern gleich von einem guten Duzend Musiker. Genauso die zweite Geige, die ebenfalls mit einer vergleichbar großen Gruppe aufwartet. Die erste Geige hat allerdings einen Chef. Ihn nennt man Konzertmeister. An diesem Abend war das kein Geringer als Stefan Tarara. Und dieser durfte gleich beim nächsten Stück „Schindler’s List Theme“ sein ganz großes und außergewöhnliches Talent in einem fantastischen Solo zum Besten geben. Mit unglaublicher Liebe und Leidenschaft entlockte er diesem doch sehr traurigen und ernsten Stück so sinnliche und emotional tief berührende Klänge aus seiner Geige, dass wir uns seinem virtuosen Spiel nicht entziehen konnten.
Gleich darauf wurde es außerirdisch. Es folgte das „E.T. Flying Theme“, von John Williams. Das Stück brauchte auch keinerlei Erklärungen, denn diese Melodie ist bei allen Altersklassen weltbekannt, genauso wie das im Anschluss daran folgende „Gladiator-Theme“ von Hans Zimmer. Es sind Melodien, die sich bereits beim ersten Hören so tief verinnerlichen, dass man sie niemals mehr vergisst. Genauso wie der unsterbliche „Star Wars Main Titletrack“, mit dem das Ensemble das Finale des Konzertes einläutete.
Wir bedanken uns noch einmal ganz herzlich bei den Mannheimer Philharmonikern, dass wir an diesem Abend die Chance hatten diese Vorabpremiere im Kulturhaus Käfertal miterleben zu dürfen, und möchten, für alle, die leider an diesem Abend nicht live mit dabei sein konnten, hier den Facebook-Link des Neujahreskonzertes posten und euch gute Unterhaltung beim Anschauen wünschen.
Bilder: Alexander Höfer
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