Bigos, Pierogi, Kamel-Ragout und Krokodilsteaks! – Polnisches Sommerfest im Hack-museumsgARTen und Afrikanisches Brückenfest in Walldorf präsentierten ihren Besuchern nicht nur kulinarische Gaumenfreuden!
Festlich, in bildschönen Trachten gekleidet, erwartete uns die Tanzgruppe der Mannheimer Deutsch-Polnischen Gesellschaft im Ludwigshafener Hackgarten. „Lato czeka“, zu Deutsch „Der Sommer wartet oder steht vor der Tür“, hieß das Motto des heutigen Abends, bei dem polnische Lieder, traditionelle Folkloretänze und zusätzlich Spezialitäten, wie Bigos (Sauerkraut), Flaki (Kuttelsuppe) und Pierogi (Maultaschen) die Besucher erfreuten.
Das ganze Ambiente des Hackgartens und rund um die Festlichkeit war sehr schön angerichtet. Großes Bangen hatten die Verantwortlichen im Vorfeld nur bezüglich des unbeständigen Wetters. Es sah nämlich wieder einmal ziemlich stark nach Regen aus. Aber auch unsere Freunde des Hackgartens kennen mittlerweile den Animus-Klub-Wettergott, und das damit verbundene Omen, dass es eben nicht regnet, wenn wir kommen. Dementsprechend verzogen sich auch heute kurz vor Beginn der Veranstaltung die schon seit längerer Zeit über dem Garten stehenden düsteren Regenwolken ausnahmsweise mal schön brav in Richtung Mannheim, und es erwartete uns fortan ein wunderschönes und sonniges Abendwetter.
Nach den Begrüßungsreden von der Ersten Vorsitzenden Gisela Medzeg und einem Vertreter der Stadt Ludwigshafen, begann das sehr anspruchsvolle kulturelle Bühnenprogramm mit dem lyrischen Gedicht „Die Lokomotive“ von Julian Tuwim. Das Gedicht ist in Deutschland durchaus bekannt. Doch nur sehr wenige Menschen kennen den Autor Julian Tuwim. Das wunderschöne Gedicht, das den schwierigen Lebensalltag einer Dampflokomotive beschreibt, ist sehr gut ins Deutsche übersetzt worden, was ja bei Lyrik nicht immer so einfach ist. Ein besonders schönes Beispiel ist der folgende Vortrag von Manfred Mack.
Danach gab es polnische Folkloremusik. Katarzyna Wal und Gabrysia Ulatowski präsentierten wunderschöne, und teils sehr feierliche schlesische Melodien mit Geige und Keyboard. Parallel dazu konnten wir im Garten wie immer allerlei tolle Sachen entdecken. Da gab es zum Beispiel ein Memory-Spiel, bei dem wir die polnischen Tiernamen „Kaczka, Kot, Motyl, Niedźwiedź, Pies, Żaba…“ finden mussten, sowie natürlich den berühmten Riesenblumentopf zum Klettern und Herunterspringen, aber auch einen Stand, der über die KZ-Denkstätte Sandhofen informierte und selbstverständlich auch ein Polnisches Büffet, an dem heute, wie bereits schon erwähnt, Bigos, Flaki und Pierogi zu Essen gereicht wurde, und die Erwachsenen auch polnisches Bier trinken konnten.
Wenig später durften wir Polnische Folkloretänze bewundern, die musiklalisch wunderschön von Gabrysia Ulatowski an der Geige und Czesław Zając am Akorden hintermalt wurden. Dass hier natürlich auch eine Polonaise nicht fehlen durfte war klar, wobei sich dieser Tanz ziemlich stark von der uns bekannten Karneval-Polonaise unterscheidet.
Die Situation, dass wir leider doch nicht, wie geplant, beim Erstellen der Pierogis mithelfen durften, und es auch sonst nicht gerade viel Angebote für die doch zahlreich erschienen Kinder gab, lies uns erstmals ein bisschen früher und ein kleines bisschen enttäuschter nach Hause fahren als sonst. Aber liebe Hackgarten-Freunde, wir kommen auf jeden Fall wieder, denn es gibt in diesem Kunstgarten der außergewöhnlichen Blumenbeete noch einige Highlights in diesem Jahr, bei denen wir auch gar keinen Fall fehlen möchten. Mehr Bilder findet ihr unter Museumsgarten Donnerhuf.
Tags darauf besuchten wir dann in Walldorf das Deutsch-Afrikanische- Brückenfest, um an einem „Trommel-Workshop“ mitzuwirken. Dieser war aber um 12.00 Uhr noch nicht vor Ort, sodass wir uns erst einmal von den farbenfrohen Ständen inspirieren ließen. Das Deutsch-Afrikanische-Brückenfest, organisiert vom Verein African Culture Rhein-Neckar e. V. findet bereits das dritte Mal in Walldorf statt, und viele Aussteller, Künstler und Vereine beteiligen sich mittlerweile an diesem großen Event, das sich über den gesamten Astor-Park erstreckte.
Mit einer gesunden Mischung aus Handarbeit, hoher Malkunst, traditioneller Musik aber auch Kitsch bot der Markt eigentlich für jeden Geschmack etwas. Besonders gut haben uns die Bilder des Kunstmalers und Zeichners J. Calakuta gefallen, der mit richtigem Namen eigentlich Neba John Shu heißt, und überwiegend farbenfrohe Bilder in Öl malt.
Das Deutsch-Afrikanische-Brückenfest ist aber mittlerweile auch bekannt für seine außergewöhnlichen Speisen, denn hier gibt es mal etwas völlig anderes als die berühmte Bratwurst, die Heiße Wurst oder das Grillsteak zu essen; hier kann man stattdessen Kamel-Ragout, Känguru- und Zebraspieße, ja sogar Krokodilsteaks, genießen.
Mit diesen genialen Spezialitäten hatten wir im Vorfeld allerdings nicht gerechnet, und so waren wir auch völlig aus dem Häuschen, dass wir diese, für uns bis Dato völlig unbekannten Speisen, heute das erste Mal probieren konnten.
In aller Gemütsruhe kosteten wir in der nächsten Stunde sowohl das Kamel-Ragout als auch das Krokodilsteak (siehe Bild links), und waren überrascht wie gut diese Sachen schmeckten. „Anders gewürzt als die deutsche Küche, aber doch mit einer ziemlich schmackhaften Pfefferschärfe, kombiniert mit einer leckeren Gewürz- und Kräutermarinade, hätten wir sehr gerne auch noch von den Känguru- und Zebraspießen probiert, aber nach zwei Hauptmalzeiten waren wir wirklich „babbsatt“.
An dem geplanten Trommelworkshop konnten wir dann leider doch nicht mehr teilnehmen, da dieser aufgrund einer Verzögerung erst gegen späten Nachmittag stattfinden konnte, und wir an diesem Tag noch einen anderen, und ganz wichtigen Termin hatten. Aber nächstes Jahr, ist ja auch noch ein Jahr, und wir kommen ganz bestimmt wieder, allein schon deshalb, weil wir unbedingt mal die Känguru- und Zebraspieße probieren möchten.
Wir bedanken uns ganz besonders bei Ilona Schäfer vom Hackmuseumsgarten, die uns wieder einmal ein paar ganz tolle Fotos für unseren Bericht zur Verfügung stellte.
Bilder: Alexander Höfer
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