„28:7 = 13!“ – Oder, wenn der van de Graaff-Generator die Gedanken kreisen lässt! – TECHNOSEUM feierte seinen 25. Geburtstag mit hoher Prominenz, genialen Physikanten, Mathematikgenie Andy Häussler und Star-Treck-Experten Hubert Zitt!
Es war ein Festakt der ganz besonderen Art, denn das TECHNOSEUM hatte zu seinem 25.-jährigen Bestehen sämtliche Personen eingeladen, die das Museum bisher auf seinem Weg von 1990 bis heute begleitet haben. Dementsprechend freute sich der Leiter Herr Prof. Dr. Lüdtke nach einer fulminanten rhythmischen Eröffnung von der Samba-Truppe des Mannheimer Trommelpalastes auch ganz besonders darüber, dass alle Ehrengäste dieser Einladung gefolgt waren, um heute, gemeinsam mit allen Mitarbeitern und Besuchern dieses Jubiläum gebührend zu feiern.
In einem kurzen Rückblick machte der Professor noch einmal deutlich, dass der Weg bis zu dem Tag der Grundsteinlegung oft nicht einfach war, und dabei auch ein paar ganz schwierige Hürden aus dem Weg geräumt werden mussten, um den Traum eines Technikmuseums zu realisieren. So hat es gut 10 Jahre gedauert bis das Landesmuseum für Technik, wie es zu Anfang noch hieß, Wirklichkeit wurde. Mannheim war als Standort für ein Technikmuseum geradezu ideal, legte doch der Urvater des Automobils Carl Benz hier in der Quadratstadt die Basis für eine der größten Wirtschaftsbranchen der Welt.
Das Technoseum sieht sich vor allem als ein Museum, in dem Kinder experimentieren, oder über das Spiel etwas erlernen können. Hier stehen ihnen auch immer Mitarbeiter und Fachleute zur Seite, die ihnen die physikalischen und technischen Phänomene erklären und das dazugehörige Wissen vermitteln. Anders als in anderen Museen ist im TECHNOSEUM berühren ausdrücklich erlaubt, ganz nach dem Motto: „Anschauen ist zwar alles gut und schön, aber etwas wissen und wirklich richtig etwas können sind besser!“
Ähnlich argumentierte auch der stellvertretende Ministerpräsident Nils Schmid, der heute zusammen mit seiner Frau und Tochter ins TECHNOSEUM gekommen war. „Ich habe einfach meine Tochter mal kurz oben in der Kinderausstellung abgegeben, und hole sie dann später wieder ab!“ – Sehr unterhaltsam präsentierte der junge Minister seine Rede, und machte dem Museum Hoffnung, dass in naher Zukunft auch der zweite, von Anfang an geplante Bau realisiert werden wird.
Mannheims Oberbürgermeister Herr Dr. Peter Kurz überbrachte im Namen der Stadt und des Stadtrates ebenfalls die besten Glückwunsche für das Museum und seine Angestellten, und ließ noch einmal aus Sicht der Stadt Mannheim einige sehr wichtige historische Momente und Stationen Revue passieren.
Auf große Aufmerksamkeit stieß dann im Anschluss daran die Rede des Freundeskreisvorsitzenden Herrn Prof, Dr. Peter Frankenberg, der die Besucher mit den Worten begrüßte, dass am heutigen Tage wirklich nur ganz treue Freunde und Fans anwesend seien, da fast zeitgleich unter einem riesigen Polizeiaufgebot vis à vis der SV Waldhof Mannheim gegen Kickers Offenbach spielte.
Prof. Dr. Frankenberg machte in seiner ergreifenden Rede über die ersten 25 Jahre Technoseum den Besuchern durchweg großen Mut in den Freundeskreis des Museums beizutreten, um dadurch das Museum noch stärker unterstützen zu können.
Nach einem feierlichen Umtrunk mit Brezeln und Getränken betraten dann die Physikanten die Festbühne. Dieses geniale Comedy-Duo bereits im letzten Jahr mit einer völlig anderen Formation erlebt, präsentierte wieder ihre kongeniale Show aus physikalischen Phänomenen und optischen Tricks, bei der vor allem die Kinder wieder ein wichtiger Hauptbestandteil waren. Ja, es geht hier im Techno… Techno… wie heißt dieses Museum noch mal… Ja, es geht hier um Techno, und jetzt zeigen wir euch einmal wie wir das mit einem Kamm, einem Laserstrahl und einer einsaitigen Gitarre machen.
Und so setzte Dr. Liebermann zum Technobeat an, und produzierte mit der Unterbrechung des Lasers rhythmische Basslinien, die sein Pendent der Moderator gekonnten Hypes begleitete. „Oh jäh, give it to me babe!“
Kurz darauf drehten sich volle Wassergläser durch die Luft, ohne dass ein Tropfen Wasser zu Boden fiel – Fliehkraft – also die Zentrifugalkraft, und für alle Klugscheißer auch die Zentripetalkraft – wurden hier den Kindern eindrucksvoll vermittelt, und gleich darauf drehte sich auf dem Kopf eines Zuschauers hubschrauberähnlich Rotorblätter. Der berühmte Van-de-Graaff-Generator leitete den Strom über den Körper des von den beiden Experten schon humorvoll zum Tode geweihten Vaters in dessen Gehirnströme, was dann zur Folge hatte, dass sich die Blätter anfingen zu drehen.
In einer schlangenbeschwörungsähnlichen Zeremonie ließen die Physikgenies Styropor in Nichts auflösen, verliehen mit ebenfalls fast nichts bestimmten Dosen Flügel, leiteten Strom durch Kinder hindurch, und machten mit einfachen Tricks Wasser schwerer als es in Wirklichkeit ist.
Nach einer weiteren kurzen Pause, betrat der Mentalmagier Andy Häussler auf die Bühne, ein Mathematik-Genie, der nicht nur blitzschnell die schwierigsten 1×1-Aufgaben schneller ausrechnet als jeder Taschenrechner, sondern auch Gedanken lesen kann.
Mit einer verblüffenden neuen Rechentechnik erklärte Häussler dem Publikum und vor allem den Kindern, dass 28:7 = 13 ist, und machte sogar zur großen Erheiterung in der Addition und der Multiplikation die „richtige“ Gegenprobe.
Danach zeigte der Magier in einer gut 45-minütigen Show sein großes Können, denn er rechnete die von Zuschauern zugerufenen Potenzen 553 = 166.375 oder 694 = 22.667.121 und selbst sogar 914 = 68.574.961 tatsächlich schneller als das Publikum die Rechnung in den Taschenrechner eingeben konnte, und zog auch im Umkehrschluss Wurzeln schneller. Selbst Daten und Jahreszahlen waren für dieses Genie überhaupt kein Problem, denn er konnte jedem x-beliebigen Datum den richtigen Wochentag zuordnen.
Während der Show holte Häussler immer wieder Freiwillige zu Experimenten auf die Bühne. Bei einem verblüffenden Trick, überreichte er gleich fünf Personen, darunter auch unser zweiter Vorsitzender Rainer Bender, jeweils ein schwarzes Säckchen mit der Bitte einen Gegenstand von ihnen hineinzutun. Danach ließ er die Säckchen von einem Jungen aus dem Publikum einsammeln, und nach und nach eines herausziehen. Jetzt wollte der Magier herausfinden, wem der jeweilige Gegenstand gehörte, und bat die Anwesenden, wenn er ihnen gleich die Frage stellten würde, ob ihnen dieser Gegenstand gehörte, auf jeden Fall mit „Nein!“ zu antworten. Lügen war also erlaubt, und anhand der Gesichtszüge und Körperreaktionen wollte der Magier nun herauszufinden, wem die Sachen gehörten.
In einer unterhaltsamen Manier, also Erklärungen wie ein Pokerface funktioniert und wie man es enttarnt, ordnete Häussler am Ende alle fünf Gegenstände den richtigen Personen zu.
Zum Finale des Tages lud das TECHNOSEUM den Star-Treck-Experten Hubert Zitt ein, der uns einen hochinteressanten Vortrag über die Serie hielt, und die Tatsache, dass die Serie auf wissenschaftlichen Grundlagen und Erkenntnissen schon sehr viele technische Neuerungen integriert hatte, die es erst Jahre später tatsächlich gab. Die Macher ließen sich also inspirieren von den Ideen und Visionen der damaligen Wissenschaftlicher, und versuchten dann technische Geräte, die es aller Voraussicht nach in der Zukunft einmal geben wird oder könnte, in die Serie einzubauen.
Zitt nannte hier als erstes das Faxgerät. Dieses war 1964 das erste Mal in einer Folge zu sehen und 1979, also 15 Jahre später Wirklichkeit. 1985 eroberten dann die ersten Faxgeräte die Büros. Gleiches gilt übrigens für Mobilfunkgeräte, freisprechende Mikrofone, Bildtelefone, Flachbildschirme und vieles, vieles mehr. All diese genannten Dinge waren in den Sechzigern und Siebzigern bereits in den Folgen zu sehen, und wurden ca. 15 – 20 Jahre später Wirklichkeit.
Ob allerdings das Beamen, sprich die materielle Auflösung im Jetzt und Hier einerseits verbunden mit einem materiellen Wiederaufbau an einer anderen Stelle des Universums irgendwann möglich sein wird, bzw., ob es irgendwann einmal den genialen „Fötus-Transport“ von der Gebärmutter direkt in den Brutkasten geben wird, bleibt abzuwarten. Erleben werden wir das aber wahrscheinlich nicht mehr.
Wir bedanken uns noch ganz besonders bei Frau Marit Teerling von der Pressestelle des TECHNOSEUMS dafür, das sie uns einige Pressefotos für unseren Bericht zur Verfügung gestellt hat.
Bilder: Alexander Höfer
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