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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(653) Stickereien zaubern

ANIMUS-KLUB-KIDS bekamen im Ideenw3rk Ludwigshafen eine Einführung in die Techniken der Stickerei und machten sich mit den modernen Maschinen vertraut!

 

Die Stickerei. Ein von den Chinesen, aber auch von den Indern und Ägyptern bekanntes Brauchtum, erfreute sich insbesondere im Mittelalter ganz großer Beliebtheit. Sehr viel Liebe und Muße steckten die Menschen damals in ihre Ornamente, die sie fein säuberlich von Hand, Stich für Stich, setzen mussten. So entstanden im Laufe der Jahre nicht nur verschiedene Stile, sondern auch viele verschiedene Techniken.

Die Buntstickerei, die Weißstickerei und die Haarstickerei, sind die drei bekanntesten Stiele. Die Buntstickerei wurde überwiegend auf Leinwänden, Tüchern, Seide aber auch Leder ausgeführt. Später, im 15. Jahrhundert, gesellte sich hier auch noch die Goldstickerei hinzu, mit der fortan prunkvolle Gewänder veredelt werden konnten. Die Weißstickerei verziert oder signiert weiße Wäsche, Bettlaken und Tischdecken, die wir auch heute noch bei unseren Großmüttern finden können. Der dritte Stil, die Haarstickerei ist etwas ganz besonderes. Mit dieser Form werden tatsächlich Haare – aufgrund der Dicke, meist Frauenhaare – zum Sticken von Formen und Ornamenten verwendet. Aufgrund der glänzenden Glätte des Haares kann man daraus besonders schöne Stickereien erstellen. Leider können wir euch aufgrund der DSVGO, sowie dem eindringlichen Wunsch der Workshop-Leiterin dieses Mal nur bedingt zeigen, mit welcher großen Freude und Faszination unsere Kinder an diesem Kurs teilgenommen haben, da wir euch die schönsten und aussagekräftigsten Bilder nicht präsentieren dürfen, wofür wir uns in aller Form bei euch und unseren Lesern entschuldigen möchten. Wer etwas Schönes anbietet, der sollte am Ende auch zeigen, was er angeboten hat!“ – (Prof. Dr. Harro Schreiner, 1996, zu dem Thema – Gute Jugendarbeit muss sichtbar sein!)

Techniken gibt es in der Stickerei ebenfalls en Masse. Vom gewöhnlichen Kreuzstich, über für uns absolut unbekannten Formen, wie zum Beispiel Bargello, Kelim, Richelieu und Sashiko, bis hin zu der wieder bekannten Gobellin-Stickerei. Kurzum, wir beschäftigten uns mal wieder mit einem ganz neuen handwerklichen Genres, das in den letzten 20 Jahren ebenfalls einen großen technischen Fortschritt erlebte.

Hier zeigte uns die Workshop-Leiterin zunächst einmal ein paar einfache Stickereien und Ideen, die wir heute entweder genauso, oder ähnlich erstellen konnten. Neben Namenssignaturen, zeigte sie uns auch ein paar kleine Tiermotive und natürlich Herzchen. Diese Formen waren natürlich auch eine ganz tolle Idee für den bevorstehenden Muttertag.

Natürlich kann man auch selbständig Motive entwerfen. Das wäre allerdings sehr zeitaufwendig. Aus diesem Grund gibt es die Möglichkeit, sich spezielle Formen und Ornamente im Internet für einen Euro als Datei herunterzuladen. Das Motiv muss dann nur noch in die Maschine via USB-Stick eingelesen werden, und schon kann es gedruckt werden.

Als nächstes führte uns die Leiterin tiefer in die Welt der Stickerei ein, und erklärte uns, welches Garn man dazu verwendet. Das Stickgarn ist ein bisschen stärker als das Nähgarn. Es muss auch ein bisschen stabiler sein, weil die Maschine später mit einer sehr hohen Stoßzahl das Garn in den Stoff stanzt.

Jetzt zeigte uns die Workshop-Leiterin wie man den Stoff richtig einspannt. Dafür gibt es einen Rahmen. Als erstes wird ein Stück Fließ als Schutz auf den Rahmen gelegt. Erst danach kommt der Stoff. Beides wird nun ganz fest zusammengeschraubt, so dass keine Wellen auf dem Stoff mehr zu erkennen sind, also die Oberfläche absolut glatt ist. 

Nun wurde es interessant, denn wir bekamen die Stickmaschine und ihre Funktionen ganz genau erklärt. Die Maschine selbst funktioniert ein bisschen wie ein Handy. Über ein Display kann man das gewünschte Symbol oder die gewünschte Schrift anwählen. Danach hat man die Möglichkeit in einem Vorabfenster die Größe und die Position zu bestimmen. Um sicher zu gehen, dass der Druck weder zu klein, noch zu groß ist, kann man sich über eine Option die Vorabbewegung der Maschine erst einmal ganz genau anschauen. Hat man das Symbol und seine Schrift eingestellt, muss man nur noch das Garn einlegen, und schon kann es losgehen.

Und das machen unsere Kinder dann auch, und sie legten los sich zunächst einmal Gedanken darüber zu machen, was sie denn eigentlich sticken wollten. Wünsche gab es zu Haufe, aber nicht alle Wünsche waren heute realisierbar. Ein Mehrfarbendruck war aus Zeitgründen nicht möglich und eigene Motive konnten ebenfalls aufgrund fehlender Erfahrung nicht verwirklicht werden. Aber es gab immer noch eine Reihe von Möglichkeiten heute etwas wirklich sehr schönes zu erstellen. Besonders das strukturierte Herz hat es unseren Kindern angetan, genauso wie die Namenssignaturen.

So wollte Liam eine Tasche mit seinem Namen erstellen. Dazu musste der Stoff erst einmal aufgetrennt werden, ansonsten würde die Maschine beide Taschenseiten zusammensticken. Da die Tasche aufgrund ihrer Größe nur vertikal in den Rahmen gespannt werden konnte, musste die Signatur natürlich auch vertikal programmiert werden. Während Liam die Maschine programmierte überlegten sich unsere beiden Mädchen welchen Stoff und welche Garnfarbe sie für ihre Herzchen verwenden wollten.

Hier entschied sich Daniella für ein schönes Mittelblau und Viktoria für ein kräftiges Rot. Auch die beiden Garnfarben mit Pink und einem etwas dunkleren Türkis waren exzellent ausgewählt, und harmonierten unheimlich gut mit den Basisfarben der Stoffe. Nun mussten auch sie ihren Stoff einspannen, das Garn einlegen, die Maschine programmieren, und wenig später waren die besonderen Geschenke zum Muttertag fertig.

Auch wenn die gewohnte bildliche Begleitschönheit unserer Berichte dieses Mal ziemlich stark verblich, möchten wir uns dennoch bei dem Team des Ideenw3rks für diesen einmaligen (!) und sehr lehrreichen Workshop bedanken, und zwar mit dem Folgezitat: „Wer nicht zeigen kann, oder nicht zeigen darf, was er angeboten oder gemacht hat, der wird früher oder später nicht mehr zeigen können, was er gerne machen würde, weil niemand mehr da ist, mit dem er etwas zeigen könnte!“ – Und dass dieses Zitat seine Berechtigung hat, das bestätigt die Tatsache, dass der tolle Stickerei-Workshop in der letzten Woche nicht hätte stattfinden können, wenn wir nicht mit unseren Kindern daran teilgenommen hätten, weil außer uns, nur noch ein Erwachsener Interesse hatte die Geheimnisse der Stickerei zu erwerben. Und ein Erwachsener in einer Stadt von 160.000 Einwohnern, ist halt ziemlich wenig für einen Kurs. 

Bilder: Alexander Höfer

 

 

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