Demokratie, Respekt und Freiheit! – ANIMUS-KLUB erhielt Einladung zum Neujahresempfang der Stadt Mannheim und knüpfte neue Kontakte im Rahmen des diesjährigen Schwerpunktthemas „Stadt und Demokratie“!
Der Mannheimer Neujahresempfang 2016 war für uns eine ganz besondere Veranstaltung, denn zum ersten Mal seit dem Bestehen unseres Vereins erhielten wir von einer Stadt eine persönliche Einladung zu einem solchen Event. Aus diesem Grund möchten wir uns auch gleich zu Beginn unseres Artikels bei Herrn Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz ganz herzlich dafür bedanken.
Sehr häufig besuchten wir im letzten Jahr die Quadratstadt, die sich wirklich als DAS Kulturzentrum Baden-Württembergs rühmen darf, allein schon deshalb, weil in Mannheim derzeit 170 verschiedene Nationen zusammenleben. Keine andere Stadt in Baden-Württemberg bietet so viel Vielfalt und abwechslungsreiche Programmangebote für Kinder und Jugendliche wie Mannheim. So versteht es sich fast von selbst, dass wir als Verein, der seinen Kindern jede Woche etwas Anderes (Besonderes) anbieten möchte, regelmäßig Mannheim und seine Veranstaltungen besuchen. Mannheim zu besuchen, ist aber auch ein unabdingbares MUSS, wenn man sich das große Ziel gesetzt hat, Kinder und Jugendliche aus der urbanen Langweile eines unattraktiven und durchaus auch deprivierenden „Jedes-Jahr-immer-das-gleiche-Programm“, herausholen, und damit verhindern möchte, dass sie sich dadurch evtl. zu Individuen mit sehr wenigen persönlichen Interessen und Fähigkeiten entwickeln; Individuen, die augenscheinlich, ohne Handy und soziale Netzwerke nicht mehr leben, und auch nichts mehr mit sich und ihrer unmittelbaren Umgebung anfangen können, sprich immer stärker den Bezug zum eigentlichen Leben, und seiner sozialen Verantwortung verlieren.
Ein gutes, aber auch ein sehr schwieriges Jahr, mit vielen neuen Herausforderungen liegt hinter Mannheim, und das Jahr 2016 wird von den verantwortlichen Aufgaben, denen sich die Stadt zu stellen hat, sicherlich nicht einfacher. Vor allem in der Frage der Zuwanderung warten noch viele, nicht vorhergesehene Probleme und Schwierigkeiten auf uns, die es gilt gemeinsam zu meistern, um so eine Integration von neuen Mitbürgern besser ermöglichen zu können. Gerade bezüglich der Integration müssen wir uns eingestehen, dass sie in der Vergangenheit nicht wirklich gut funktioniert hat. Hier müssen wir vieles besser machen, damit sich die Menschen, die zu uns kommen, auch wirklich wohl- und sicherfühlen können. So, Dr. Peter Kurz in seiner rückblickenden und stellenweise auch selbstkritischen Empfangsrede, bei der er ebenfalls das Schwarz-Weiß-Denken anmahnte, und sich dabei unmittelbar an die Gruppierungen wendete, die entweder alles NUR positiv reden, bzw. an diejenigen, die alles nur NEGATIV und schlecht darstellen. Hier müsse man einen guten Konsens und Lösungen finden, auch hinsichtlich der Vorfälle von Köln und Hamburg in der Silvesternacht.
Innerhalb des Festaktes bot die Stadt Mannheim ebenfalls Extravagantes. Man will modern und innovativ bleiben, bzw. weltoffen für alle Menschen und Kulturen. So gab es zu der musikalischen Eröffnung des Neujahrsempfangs „Eine kleine Nachtmusik“ unter dem Motto „Mozart meets Streetdance at its best“. Begleitet vom Kurpfälzischen Kammerorchester tanzte der Welt- und Europameister Mr. Quick zu den bekannten Klängen der Streicherserenade und verblüffte die Zuschauer mit einer exzellenten und ungewöhnlichen Tanzchoreografie.
Der Film „Mannheim 2015 – Menschen, Bilder, Emotionen“ des Rhein-Neckar-Fernsehens, fasste noch einmal kurz die allerwichtigsten Geschehnisse des Jahres eindrucksvoll zusammen.
Ebenfalls absolut anders präsentierte sich wenig später das World Music Ensemble der Mannheimer Musikhochschule. Sie verschmolzen uns in dem Stück „Sweet 17“, R.A. Ramamani eine geniale Mischung aus afrikanischen und arabischen Rhythmen, kombiniert mit unterschiedlichen Gesangsstilen.
Ein weiterer ganz großer Höhepunkt war die Ehrung verehrte Bürger für ihr soziales Engagement. In diesem Rahmen wurde auch Frau Fouzia Hammoud geehrt, mit der wir im letzten Jahr das Willkommensfest für Flüchtlinge im Forum organisiert haben. An dieser Stelle auch noch einmal „Herzlichen Glückwunsch“ von unserer Seite, und wir freuen uns schon sehr auf weitere gemeinsame Aktivitäten im neuen Jahr.
Bereits in der Rede von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz hochangepriesen, komplementierte mit Herrn Prof. Dr. Heribert Prantl ein fulminanter Gastredner die Eröffnungsgala. Mit einer unglaublich unterhaltsamen, humorvollen, teils auch mit genialem Sprachwitz ausgestatteten Rede, machte der Ressortleiter für die Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung darauf aufmerksam, dass das Leben ungerecht ist. „Das Leben beginnt ungerecht und endet ungerecht – und dazwischen ist es nicht viel besser!“, so Prantl trocken, der besonders eindrucksvoll dafür warb, zukünftig mehr Geld in Bildung unserer Kinder zu investieren, anstatt diese später dann als Strafe in Hartz IV oder dem Bau für mehr Gefängnisse tun zu müssen. Es sei nicht gut für die Demokratie, wenn nur noch ein Teil ihre Rechte wahrnehmen würden, oder in einigen Stadtteilen nur noch 15% der Bevölkerung am Geburtstag der Demokratie zur Wahlurne gingen, wobei er auch die Bezeichnung Urne nicht als die Idealbezeichnung für diese Veranstaltung betrachtete.
Die Mannheimer Band DER WIELAND beendete mit ihrem alternativen Rock-Song „Kino“ einen gelungen Jahresauftakt, der große Vorfreude auf das neue Jahr 2016 machte.
Bleibt noch zu erwähnen, dass es neben dem Festakt noch ein Begleitprogramm gab, bei dem knapp 300 Mannheimer Vereine und Institutionen der Bereiche „Soziales, Familie & Jugend, Bildung, Gesundheit & Umwelt, Kultur, Senioren, Internationale Beziehungen & Migration etc.“ mit Ständen vertreten waren, an denen sich die Besucher über die Arbeit und Projekte informieren konnten.
Daneben gab es ein riesiges Begleitprogramm, das über die drei Etagen des Rosengartens verteilt waren, und bei dem es unzählige, aus unserer Sicht viel zu viele Shows, Präsentation und Fishbowls, zu sehen gab, sodass es für uns leider unmöglich war, ALLES anzuschauen, und wir die Programme, die auf der dritten Ebene stattfanden nicht mehr schafften.
Wir bedanken uns zum Schluss noch einmal ganz besonders für diese schöne Einladung und freuen uns schon auf die nächsten Programme in der Quadratstadt.
Bilder: Alexander Höfer
Diese Berichte könnten euch auch interessieren:
2015 | Luciafest | St. Sylvestre avec Floh | Carlos Graci |
Willkommensfest | Freundschaften | 6. Quilt-Triennale | The SCONES |
ANIMUS KLUB
Anerkennung, Dankbarkeit und Wertschätzung!
„Hat euch unser Bericht gefallen?“ – Wenn ja, dann würden wir uns über euer „Like“ und einen Kommentar auf Facebook sehr freuen. Vielen Dank