„Wenn einer EINE Reise tut, dann kann er was erleben!“ – Eröffnungsfeier zu der neuen Sonderausstellung des Kurpfälzischen Museums machte große REISELUST!
„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben!“ – So heißt ein berühmtes deutsches Sprichwort. Und genau aus diesem Grund bieten wir unseren Kindern, Jugendlichen und Familien regelmäßig eine Reise nach Mannheim, Ludwigshafen oder zur Abwechslung auch mal nach Heidelberg an. Heidelberg ist ja die kurpfälzische Stadt, die sehr häufig als die schönste Stadt Deutschlands bezeichnet wird. So ist die Stadt, in der einst die Amerikaner ihr Herz verloren haben, für Touristen jedes Jahr ein ganz großer Anziehungsmagnet. Jedes Mal, wenn wir auf Reisen gehen, dann erleben wir Dinge, die neu sind, und anders sind. Aber wir erleben auch sehr viele Dinge, die wir niemals erlebt hätten, wenn wir zu Hause geblieben wären. Reisen bildet, Reisen erweitert den Horizont, und Reisen schärft den Blick auf Neues und Unbekanntes, baut Vorurteile ab.
Um die Zuschauer musikalisch auf die neue Sonderausstellung des Kurpfälzischen Museums REISELUST einzustimmen, nahm das Horus-Piano-Duo mit den beiden Klavierspielern Nóra Emődy und Ahmed Abou-Zahra die Gäste ebenfalls mit auf eine Reise durch verschiedenste Europäische Länder. Als Horsd’œuvre servierten sie den Besuchern zunächst einmal von Antonin Dvořak zwei Slawische Tänze vierhändig auf dem historischen Mand-Olbrich-Flügel des Museums.
Prof. Dr. Frieder Hepp, der Direktor des Kurpfälzischen Museums hielt im Anschluss daran eine sehr unterhaltsame Eröffnungsrede zu dem Thema Reisen, und wie wichtig den Deutschen das Reisen ist. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts reisten die Deutschen ja fast ausschließlich nur innerhalb von Deutschland herum. Heute jedoch reisen die Deutschen durch die ganze Welt, und lernen dabei viele andere Kulturen, Sitten und Bräuche kennen.
Bereits Ende der Fünfziger entwickelte sich der neue Trend, hin zu dem Urlaub ins Ausland. Begehrteste Reiseziele waren in den Sechzigern und Siebzigern vor allem Italien, Frankreich und Österreich, später dann aber auch Spanien, Griechenland, das ehemalige Jugoslawien und natürlich auch Ungarn. Heutzutage ist quasi die ganze Welt das Reiseziel der Deutschen, und der technische Fortschritt macht es möglich, dass sie überall hinkommen, und das auch ziemlich schnell.
Auch Frau Kirsten Baumbusch betonte wie wichtig das Reisen und die Erlebnisse für die Horizonterweiterung ist. Die Journalistin, die lange Zeit in Südamerika lebte, erzählte sehr viele interessante Erlebnisse aus ihrem dortigen Leben, und welche neuen Erfahrungen sie von ihrer Reise mit nach Hause nehmen konnte.
In diesem Zusammenhang machte sie auch auf eine ganz große Besonderheit des Reisens aufmerksam, nämlich über das Phänomen, dass man nach Rückkunft nicht mehr der oder die Gleiche ist, und viele Dinge neu, bzw. mit anderen Augen – differenzierter betrachtet und bewertet – als noch vor der Reise.
Nun nahm uns das großartige vierhändige Klavier-Duo Horus mit auf eine französische Schiffsreise, denn es gab von Claude Debussy das traumhaft-schöne „En bateau“ zu hören. Ja, der Charme der Franzosen, begleitete uns auch noch im zweiten Stück des großen Komponisten, der einst sagte, dass die Musik dort beginnt, wo das Wort unfähig ist, sich auszudrücken. So hüpfte das fröhliche „Ballet“ noch durch die bis auf den letzten Platz gefüllte Ausstellungshalle des Kurpfälzischen Museums.
Frau Dr. Karin Tebbe, die Kuratorin der Ausstellung, führte die Besucher wieder zurück in das wunderschöne Heidelberg, das ja schon seit jeher eine Anlaufstelle für sehr viele Touristen war und nach wie vor immer noch ist. So spiegelt das Thema der Sonderausstellung REISELUST auch indirekt die Bedeutung des Reisens für die Stadt Heidelberg wieder.
Das Kurpfälzische Museum möchte mit dieser Ausstellung die Aspekte der Geschichte des „touristischen“ Reisens aufzeigen, so die Kuratorin, und gab den Besuchern schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf das, was sie im Anschluss an die Eröffnungsfeier in den Ausstellungsräumen erwarten werden. Hier ein kleiner Einblick:
Viele verschiedene Themen haben die Verantwortlichen hier aufgegriffen, und noch nie gezeigte Exponate aus eigenen Beständen, aber auch sehr kostbare Leihgaben von Heidelberger Hotels, historischen Reiseführern, sowie Souvenirs, Spiele, wertvolles Porzellan und sogar alte Touristikplakate gibt es zu bewundern.
Nun hatte Heidelbergs Bürgermeister Dr. Joachim Gerner das Vergnügen die Ausstellung offiziell zu eröffnen. Hierbei machte der Bürgermeister darauf aufmerksam, dass das 19. Jahrhundert eines der ereignisreichsten Epochen in der Geschichte des Tourismus war. Neue Verkehrsmittel, besonders das Flugzeug, revolutionierten das Reisen der Menschen und führten zu einer Entwicklung der touristischen Infrastruktur. Die jährliche Urlaubsreise ist für viele fast nicht mehr wegzudenken. Dadurch ist diese Branche auch zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor herangewachsen.
In der neuen Sonderausstellung haben die Besucher jetzt die Möglichkeit die „Kunst des Reisens“ neu zu erleben, und auch auf eine Entdeckungsreise durch die Vergangenheit zu gehen, und in den Andenken unserer Großväter und Großmütter zu schwelgen.
Zum Finale der Eröffnungsfeier präsentierten uns das Horus-Piano-Duo noch zwei feurige Ungarische Tänze von Brahms. Zur großen Überraschung der Zuschauer betraten bei dem zweiten Stück, dem bekannten Ungarische Tanz die beiden Kinder des Ehepaars – Amira (10 Jahre) und Mariam (7 Jahre) – das Rampenlicht, und spielten mit der Geige diese berühmte fetzige Melodie mit richtig feurig-ungarischem Herzblut. Damit war die Sonderausstellung REISELUST mit einem riesigen Beifallssturm der Zuschauer freigegeben.
Wir bedanken uns zum Schluss noch ganz herzlich bei Frau Ulrike Pecht des Kurpfälzischen Museums, die uns die Pressefotos der Ausstellung für unseren Bericht zur Verfügung gestellt hat.
Bilder: Alexander Höfer
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„Wenn einer KEINE Reise tut, dann kann er auch etwas erleben, nämlich NICHTS!“
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