Luftgewehr – Luftpistole – und Recurvebogen! – ANIMUS KLUB erzielte beim traditionellen Jedermannschießen der Schützengilde Heidelberg 89 Ringe!
„Schießen“, waren wir bisher als ANIMUS KLUB noch nie, was aber nicht daran lag, dass unser Vorsitzender ein ganz großer Gegner von Waffen ist, sondern vielmehr daran, dass wir aufgrund unserer vielen Aktionen bisher noch nicht wirklich die Gelegenheit dazu hatten, schießen zu gehen.
In diesem Jahr war es aufgrund von Prüfungen und familiären Festlichkeiten dennoch das erste Mal möglich in einem ganz kleinen Rahmen das traditionelle Jedermannschießen der Schützengilde Heidelberg am 01. Mai zu besuchen.
Zwei größere Hallen, eine zum Luftgewehr- und Pistolenschießen, sowie eine zum Bogenschießen, warteten in einer sehr ruhigen und freundlichen Atmosphäre auf uns.
Früh angekommen, hatten wir dann alle Zeit der Welt uns von den Verantwortlichen in diese neue und unbekannte Welt einweisen zu lassen. „Schießen“ mit den berühmten Platzpatronenpistolen, und „Schießen“, wie man es aus dem Fernsehen und vor allem aus den berühmten Hollywoodfilmen her kennt, und „Richtig Schießen“, sind nämlich himmelweite Unterschiede. So kamen für uns am heutigen Tag auch nur das Gewehr und der Bogen in Frage, nicht aber die Pistole, denn das ist eine Kunst, die weit schwieriger zu erlernen ist, als man das regelmäßig in Cowboy- und Indianerfilmen oder berühmten Action-Blockbustern vor Augen geführt bekommt. Winnetou und Old Shatterhand, James Bond 007, oder Jack Bauer haben es da wesentlich einfacher. Die treffen sogar auch dann, wenn sie nicht richtig zielen.
Genaues Zielen, das „schwere“ Gewehr absolut ruhig halten und im richtigen Moment den Abzug betätigen, diese Abläufe müssen wirklich gelernt sein, allein schon deshalb, weil sich das Ziel 10-Meter weit entfernt befindet, und die Zielscheibe nicht viel größer ist, wie gerade mal eine herkömmliche CD. Lernen stand also auch heute wieder im Mittelpunkt unseres Programms. Lernen, wie man ein so kleines Ziel möglichst in der Mitte trifft.
„Also die 15-Meter-lange Wand dort hinten treffe ich auf jeden Fall problemlos!“, sagte unser Vorsitzender Alexander Höfer völlig überzeugt von seinen bescheidenen Fähigkeiten zu einer Gruppe junger Mitzwanziger, die gerade ziemlich erfolgreich das Schießen beendetet hatte. „Aber ob ich diese kleine Zielscheibe hier treffe, das ist noch eine ganz andere Frage!“
So ließ er unserem Slawa zunächst einmal den Vorrang, der fortan unter der Anleitung von einem Sportschützen mit einem 4,5-Kaliber Jugendluftgewehr sein Glück versuchen durfte. Und das machte der Teenager fürs erste Mal gar nicht schlecht. Nach einer längeren Testschussphase, bei dem er sogar zwei Mal voll ins Schwarze traf, ging es dann ans Eingemachte. Zehn Schuss mussten nun auf die Zielscheibe abgegeben werden. Die Zielscheibe selbst (siehe Bild), war noch einmal unterteilt in fünf einzelne Zielscheiben, auf die jeweils zwei Schüsse abgegeben werden mussten. Keine kleine Herausforderung, die es hier zu bewerkstelligen gab.
Am Ende erzielte Slawa stolze 37 Ringe und erhielt von den Verantwortlichen einen sehr schönen Multifunktionskugelschreiber als Preis überreicht.
Unser erster Vorsitzender, der bisher noch nie wirklich richtig geschossen hatte, sah sich zunächst einmal mit einem kleineren Problem konfrontiert. Er konnte, bzw. er kann nämlich sein linkes Auge nicht zukneifen, was als Rechtshänder unbedingt notwendig ist, um mit dem rechten Auge über Kimme und Korn das Ziel genau anzuvisieren. Eine Testzielscheibe, die horizontal angebracht und mit der Base-Cap stabilisiert wurde, genügte als recht unkonventionelle Methode, um dieses Problem zu lösen, und das linke Auge zu verdecken.
Dass unser Vorsitzender noch nie geschossen hatte, bemerkte auch der Sportschütze sehr schnell, denn der erste Schuss löste sich bereits schon als er das Gewehr nur in den Anschlag legte. Der Abzug eines Luftgewehrs reagiert unglaublich sensibel. Schon ein leichtes Antippen genügt, um den Schuss auszulösen. Das sollte deutliche machen, dass es sich bei einem Luftgewehr um kein Spielzeug handelt, mit dem Kinder mal so nebenbei spielen können. Sicherheit ist gefragt, und deshalb darf auch niemand den abgesperrten Bereich zwischen dem Schützen und der Zielscheibe betreten.
Auch unser erster Vorsitzender machte seine Sache recht gut fürs erste Mal und erzielte mit 62 Ringen ein für ihn doch recht überraschendes Ergebnis.
In der zweiten Disziplin des Tages, dem Bogenschießen, hielt er sich dann allerdings zurück, und überließ unserem Slawa die komplette Ehre, diese alte und traditionelle Kunst in vollen Zügen genießen zu können. Beim Bogenschießen muss der Schütze zunächst einmal einige Schutzkleider anziehen. Handschuhe und Schoner, damit der Bogen nicht die Unterarme verletzt, sind absolut Pflicht. Auf den Brustschutz konnte heute verzichtet werden, weil nur mit den einfachen Recurvebögen geschossen wurde. Dennoch mussten die Teilnehmer vorsichtig sein. Auch beim Bogenschießen gilt die Regel: „Während geschossen wird, darf niemand den Bereich zwischen dem Schützen und dem Ziel betreten!“
Welche Durchschlagkraft zum Beispiel so ein Turnierpfeil hat, demonstrierte uns ein Schütze des Vereins, der drei Pfeile mit seinem Compoundbogen auf ein Ziel abfeuerte, das gut 40 Zentimeter stark war. Die Wucht und Geschwindigkeit des Pfeils durchdrang diese Stärke wie Butter, was bedeutet, dass der Pfeil, wenn er auf einen Menschen trifft, problemlos durch diesen hindurchfliegen würde.
Beim ersten Mal erzielte Slawa 24 Ringe und beim zweiten Mal 18 Ringe, also insgesamt 42 Ringe mit 10 Pfeilen, ein ebenfalls sehr respektables Ergebnis, wofür er nicht nur einer Medaille, sondern auch noch einen genialen Multifunktionsschraubenzieher von den Verantwortlichen überreicht bekam.
Fazit: Unser erstes Schießen war sehr Erfahrungsreich und relaxt. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.
Bilder: Slawa Kostin
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Wir schießen nicht über das Ziel hinaus!
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