Alles POP, oder auf den Spuren Andy Warhols, Roy Lichtensteins und Werner Berges – POP-UP-Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum inspirierte ANIMUS-KLUB-KIDS zu unglaublich farbenfroher Kreativität!
Knallbunt und total abgefahren ist sie, die neue Ausstellung POP-UP im Wilhelm-Hack-Museum, in der sich derzeit die ganz großen POP-Künstler der Sechziger und Siebziger Jahre auf eine ganz andere Art präsentieren.
ANDY WARHOL, war hier sicherlich eine der bedeutendsten Künstler-Ikonen dieser schillernden Zeit; eine Zeit, die besonders durch das „neue“ Lebensmotto: „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“ bestimmt war. So gibt es in der Ausstellung sogar die Beatles als LSD-Akt-Foto zu bewundern. Unvergessen sind ebenfalls WARHOLS Bilder von Marylin Monroe, die er, in Gott weiß wie vielen unterschiedlichen Farbanstrichen verzierte. Mal mit einem türkiesen Hintergrund, mal mit rosa Haaren oder einem gelben Gesicht. WARHOL sprengte in dieser Hinsicht schon einige Grenzen. Nicht selten auch die des guten Geschmacks, und fabrizierte eine Kunst, die nicht bei jedem Anklang fand oder auf Bewunderung stieß. WARHOL polarisierte, und das nicht zu knapp. Aus diesem Grund meinen viele ja auch, dass er mit seiner Kunst Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger Jahre ebenfalls den Grundstein für die total ausgeflippten Klamotten und Frisuren der New-Wave-Pop-Musiker legte. So hängen in der POP-UP-Ausstellung natürlich auch einige seiner – farblich verrückten – Werke.
Die beiden Bilder „Flowers“ waren die erste Station, zu der uns die Museumspädagogin Anja Guntrum heute führte. Die beiden Bilder, die sich vis à vis hängend „anschauen“, sehen zwar ähnlich aus, sind aber doch unterschiedlich, und das nicht nur in der Farbe.
Durch spezielle Fragen ließ Anja die Kinder sich WARHOLS Kunst selbständig erarbeiten. „Welche farblichen Unterschiede erkennt ihr?“ – „Wie viele Siebe benötigte er wohl, um die unterschiedlichen Farbtöne zu erstellen?“ – „Und in welchen Proportionen stehen die beiden Bilder eigentlich zueinander?“ – Kunst ist eine schöne Entdeckungsreise für die Fantasie, der ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt sind.
Weiter ging es mit diesem Künstler, der ja in den Sechzigern für Amerikas bekannteste Suppenfirma Campbell’s eine geniale Werbung erstellt hat. Für die 32 unterschiedlichen Geschmacksrichtungen entwickelte WARHOL genauso viele, fast gleichaussehende, aber in kleinen Nuancen veränderte Grafiken. Erstmals wurden seine Werke auf Einkaufstaschen gedruckt. So konnte bald jeder Supermarktkunde einen WARHOL mit nach Hause nehmen und regelmäßig beim Einkaufen mit sich herumtragen.
Mit Lichtenstein, stand uns nun ein Künstler bevor, der mit einer speziellen Punkttechnik ganz große Effekte erzeugte. Aus der Nähe konnten die Kinder zwar noch die vielen Punkte, der „Vikie-Werke“ ganz deutlich erkennen, doch je weiter sie sich von den Bildern entfernten, desto stärker fügten sich die vielen Pixel, wie durch Zauberei, zu einem gestochen scharfen Bild zusammen.
Ähnlich, aber doch wieder ein wenig anders, erkannten die Kinder auch beim intensiveren Betrachten der Werke „Kopf“ und „Ziemlich gelb“ von Werner Berges das versteckte ETWAS, das sich urplötzlich in den Vordergrund schob.
Die Führung durch die Ausstellung endete bei WARHOLS berühmter Grafik „LOVE“. Das Besondere an diesem Bild ist, dass der Buchstabe „O“ gedreht wurde. So entstand ein richtig spannender Effekt, der dieses Bild erst richtig wirken lässt. Ebenfalls interessant ist der Gesichtspunkt, dass in allen vier Buchstaben alle drei Farben – Blau, Grün und Rot – vertreten sind.
Anja Guntrum ließ das Bild noch ein wenig auf die Kinder wirken, bevor es dann wie immer ins Atelier ging, um aus den gewonnen Eindrücken eigene Kunstwerke zu erstellen.
Hier hatte die Museumspädagogin wie immer unglaublich viele verschiedene Anregungen für die Kinder vorbereitet. Angefangen von der Erstellung eines „Love-Bildes“, bis hin zu schwierigeren Dingen, wie das Formen von poppigen Figuren aus Pappmaschee und modernen Comicstrips. Ja selbst sogar einen Gummibär konnten die Kinder anfertigen. Es war also wieder mal für jeden und alle Altersklassen etwas dabei.
Dementsprechend machten sich alle Teilnehmer gleich ans Werk, um ihre Gedanken und gewonnen Impressionen aus der Ausstellung zu Papier zu bringen oder in Pappmaschee-Figuren zu verwandeln.
Wussten unsere Kids am Anfang des Workshops noch nicht wirklich, was sie zeichnen sollten, fügten sich die Eindrücke der Ausstellung schon bald in besondere Kunstwerke zusammen.
Während Daniella heute mal mit Acrylfarben arbeite und versuchte Warhols Stil dreifarbig anzuwenden, zeichnete unser Schwarz-Weiß-Fan Jannik zunächst einmal, wie gewohnt mit Bleistift, ließ aber wenig später dann doch ein wenig farbiges Pop-Flair in seine Zeichnung einfließen.
Wie jedes Mal kamen innerhalb des 90-minütigen Workshops ein paar ganz erstaunliche und bildschöne Kunstwerke und Figuren zustande, und „SORRY“, das Bild von Jannik, war so genial, dass man es eigentlich gleich in der POP-UP-Vernissage ausstellen hätte können. Es ist sehr schön wie sich unser Programm immer wieder aufs Neue verfärbt und welche neuen Impulse unsere Kinder und Jugendlichen aus solchen Veranstaltungen mit nach Hause nehmen können. Deshalb freuen wir uns schon sehr auf das nächste Jahr im Atelier der freien Künste.
Bildbearbeitung: Jannik Jansen
Diese Berichte könnten euch auch interessieren:
Zusammen klappt’s (1) | Zusammen klappt’s (2) | I Like To Move It | Der Duft von Curry |
Tag der Museen 2016 | Hip(p)-Workshop | Fotogramm-Workshop | Allez, les Bleus |
ANIMUS KLUB
Wir malen uns die Welt, wie sie uns gefällt!
„Hat euch unser Bericht gefallen?“ – Wenn ja, dann würden wir uns über euer „Like“ und einen Kommentar auf Facebook sehr freuen. Vielen Dank