ANIMUS-KLUB führte zu Ehren Gerhard Höfers einen Modelleisenbahn-Workshop durch! – Musik der Shadows begleiteten die Lokomotiven auf ihrer letzten Reise!
Die Modelleisenbahn war das größte Hobby von Gerhard Höfer. Bis zu seinem Tod war er fasziniert, vor allem von den alten und prachtvollen Dampflokomotiven, die einst auch sein Vater noch als Lokführer durch das Elsenztal fahren durfte. Auch seinem Sohn, unserem Vorsitzenden, schenkte er in der Kindheit eine Reihe von Lokomotiven und sehr viele Waggons in Spur N, die nun allerdings aufgrund der extrem prekären finanziellen Situation zum Verkauf angeboten werden müssen.
Doch bevor sie den Besitzer wechseln können, mussten die Lokomotiven zunächst einmal getestet werden, ob diese nach gut 30 Jahren Stillstand überhaupt noch funktionierten, oder ob sie nicht vielleicht auch so verharzt sind, dass sie speziell gereinigt werden müssen.
So lud unser Vorsitzender Alexander Höfer am letzten Wochenende zu einem Modelleisenbahn-Workshop in dem neuen und bildschön renovierten Wohnzimmer seines gerade verstorbenen Vaters ein.
Ihm zu Ehren, wollten wir einen ganzen Nachmittag nicht nur die kleinen Lokomotiven nacheinander ausprobieren, sondern diese auch zu der Lieblingsmusik von Gerhard fahren lassen. Ein wenig Nostalgie.
Dafür mussten wir zunächst einmal eine Teststrecke aufbauen. Jede Menge Lokomotiven, Waggons, Schienen und Weichen hatte uns unser Vorsitzender uns hierfür zur Verfügung gestellt. Da wir bisher noch niemals mit Modelleisenbahnen in Berührung gekommen waren, benötigten wir schon eine Weile bis wir eine Strecke erstellt hatten.
Doch bevor die Lokomotiven fahren konnten, mussten wir noch die Schienen mit einem speziellen Mittel säubern, und auch den Trafo anschließen. Gut eine halbe Stunde steckten wir Schienen zu einem Oval zusammen und putzten mit feinen Mikrofasertüchern den Staub herunter.
Danach war es Zeit für den großen Moment. „Würden die Lokomotiven nach so langer Zeit noch fahren?“ – Die ersten Lokomotiven, die wir ausprobierten, waren die E-Loks und Diesel-Loks. Allesamt Lokomotiven, die wir schon einmal in der Realität irgendwo gesehen hatten. Da waren die beiden berühmten Intercity-Lokomotiven der Baureihen 103 und 120, sowie die Güterzugslokomotiven der Baureihen 150 und 151, die sich nach einem leichten Anstupser in Bewegung setzten, und gleich darauf nacheinander unsere Teststrecke durchlaufen mussten.
Spätestens jetzt, als die kleinen und niedlichen Modelle sich in Bewegung gesetzt hatten, ergriff der Workshop auf das Interesse unserer beiden Mädchen, die es fortan gar nicht abwarten konnten, die weitaus empfindlicheren Dampflokomotiven fahren zu sehen.
Nachdem wir festgestellt hatten, dass alle E-Loks und Diesel-Loks funktionierten und auch der berühmte „Rote Elch“ und der „Entenmörder“ fehlerlos durch unser Areal sausten, stellten wir die ersten Dampflokomotiven auf das Testgleis.
Und auch hier hatten wir anfangs Glück. Die ersten Maschinen – die traditionellen Baureihen 01, 51, 53, und 91 von Fleischmann funktionierten alle einwandfrei. Und Prachtexemplare und Augenweiden wie zum Beispiel die Baureihe 54 und 96 von Arnold ließen sofort Kinderaugen aufleuchten.
„Das ist voll die geile Maschine, mit diesem Doppelgestänge“, so unser Slawa, der ganz genau verfolgte, wie sich die Kolben dieser interessanten und außergewöhnlichen Lokomotive bewegten.
Während sich die Maschinen zu der instrumentalen Musik der Shadows weiter fleißig im Kreis drehten, versüßte uns unser 1. Vorsitzender Alexander Höfer diese interessante, aber auch geduldsfördernde Spielewelt mit einer großen Box Gummibärchen.
Ja, Geduld und vorsichtiges Hantieren ist hier gefragt. Die Modelleisenbahn ist nicht wirklich ein Spielzeug. Es ist filigran und man muss unheimlich vorsichtig sein, sowohl beim Herausholen der Maschinen aus den Schachteln, als auch beim anschließenden Spielen.
Nach und nach stießen wir dann allerdings doch auf ein paar Lokomotiven, deren Räder sich aufgrund Verharzung nicht mehr richtig drehten, und die in der nächsten Zeit gereinigt werden müssen, bevor sie verkauft werden können.
Es war ein ruhiges und andächtiges, aber wir immer sehr lehrreiches Programm, das wir in dieser, für unseren Vorsitzenden unheimlich schwierigen Zeit durchgeführt haben. Aber wir haben das sehr gerne gemacht, denn miteinander leben und füreinander da sein, ist nicht nur eines unserer Animus-Klub-Mottos, sondern es sind auch die wichtigsten Selbstverständlichkeiten einer Freundschaft!
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