Berge aus Feuer! – Versteinerte Mächte! – Und die Ehre der Götter! – Reiss-Engelhorn-Museen entführten uns in den Reichtum Indonesiens, hin zur Wiege des Lebens!
Gold! – Seit jeher hat dieses Edelmetall überall auf der Erde und nahezu in allen Kulturen eine ganz besondere Bedeutung und Wertstellung. Gold steht für Reichtum, Macht und Ehre. Gold schenken wir aber auch als Zeichen unserer Liebe.
Der Glanz des Goldes, lässt viele Augen feurig funkeln. Gold ist etwas, das schon seit Tausenden von Jahren sehr viele Menschen in seinen Bann zieht.
Auch für die Herrscher Indonesiens hatte Gold diese enorm hohe Bedeutung, und dementsprechend stellt es auch einen unmittelbaren Zusammenhang mit der dortigen Götterwelt dar. Um sie zu ehren, formten die Menschen nicht nur ihre Götter als Ebenbilder in Gold, sondern auch Schmuck in extravaganten Formen.
Die aktuelle Sonderausstellung JAVAGOLD der Reiss-Engelhorn-Museen trägt hier unzählige Schätze zusammen, die überwiegend aus der Zeit des 7. bis 15. Jahrhunderts stammen.
Traumhaft schön, mit warmen türkisfarbenen Informationstafeln begleitet, präsentieren sich uns die handwerklich unheimlich beeindruckenden Werke, deren Glanz uns natürlich sofort magisch anzog.
Achtarmige Gottheiten und starke Kämpfer aber auch schlangenförmige Halsketten verbogen sich im Scheine des Goldes. Kaum zu glauben, dass diese Exponate teilweise schon mehr als 1.000 Jahre alt sind; so schön und detailgenau sind die Figuren gefertigt. Es müssen wahre Meister und Goldschmidekünstler gewesen sein, die diese Schönheiten in akribischer Handarbeit und Muße erschufen.
Java, die fruchtbare Insel. Das riesige und bildschöne Flora- und Fauna-Paradies Indonesiens. Diese Fruchtbarkeit und Schönheit werden repräsentiert von den vielen Ausstellungsstücken.
Tanzende Mandala-Figuren zelebrieren die Mythologie der hinduistisch-buddhistischen Kultur Javas. Eine außergewöhnliche Tigerkrallenkette, die wir in mehrfachem Kontext bewundern konnten, war eines der symbolträchtigen Exponate dieser Sonderausstellung.
Absolutes Highlight, insbesondere für die Kinder, waren die 3D-Stationen, bei denen wir die Exponate räumlich und in überdimensionaler Größe vor Augen geführt bekamen. Der Clou bei diesen Stationen war es, dass sich die Ausstellungsstücke auch unseren Pupillen und Kopfbewegungen anpassten. Also wenn wir die Pupillen nach links drehten, dann begleiteten uns die Werke nach links, und wenn wir den Kopf nach hinten richteten, dann rückten sie nach vorne.
Ein Großteil dieser 400 Werke umfassenden Ausstellung wird erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. So ist JAVAGOLD nicht nur für Goldliebhaber, sondern auch für Historiker ein absoluter kultureller Leckerbissen, und lässt insbesondere Frauenherzen höher schlagen.
Auch wir sind fasziniert von dieser glänzenden Pracht, die derzeit den ersten Stock des Zeughauses schmückt, und verweilten uns gut zwei Stunden in den Räumlichkeiten, um so diesen einmaligen Antlitz zu verinnerlichen und die gesehen Schätze als unvergessliches Andenken mit nach Hause zu nehmen.
Wir bedanken uns sehr bei den Verantwortlichen der Reiss-Engelhorn-Museen für diese tolle Lebensbereicherung, auch wenn das Gold für viele von uns auch weiterhin unbezahlbar bleiben wird.
Bilder: Pressefotos R.E.M.
Plakatmotiv
© Studio Mango, Foto: Mauro Magliani
Ritualglocke
Java, 7.–15. Jh.
1038 g, h: 156 mm
© Mauro Magliani
Tanzende Mandalafigur
Java, 7. bis 15. Jahrhundert n. Chr.
185 g, h: 95 mm
© Mauro Magliani
Tigerkrallenkette
Java, 7. bis 15. Jahrhundert n. Chr.
103,5 g, d: 330 mm
© Mauro Magliani
Ohrring mit mythologischen Wesen
Java, 14. bis 15. Jahrhundert n. Chr.
33,1 g, h: 38 mm, w: 33 mm
© Mauro Magliani
Halsketten
Verzierte Endstücke und Verschlüsse von Halsketten
Java, bis 15. Jahrhundert n. Chr.
© Mauro Magliani
Heilige Insignien eines Gottkönigs
Java, ca. 10. Jh
© rem, Foto: Maria Schumann
Herzförmiges Schmuckstück
Java, 7.–15. Jh.
195,3 g, h: 94 mm, w: 128 mm
© Mauro Magliani
Mythischer Löwe
Java, 7.–15. Jh.
170,8 g, h: 42 mm
© Mauro Magliani
Dämon
Java, 7.–15. Jh.
1235 g, h: 175 mm
© Mauro Magliani
Armreif mit mythischem Wesen
Java / Bali, 7.–15. Jh.
87,4 g, w: 77 mm
© Mauro Magliani
Dreibeiniger Ständer
Java, 7.–15. Jh.
1010 g, h: 134 mm, w: 175 mm
© Mauro Magliani
Buddha
Java, 7.–15. Jh.
107,5 g, h: 49 mm, w: 36 mm, t: 17 mm
© Mauro Magliani
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