Musikalischer Abwechslungsreichtum und eine unglaublich gemütliche Wohnzimmeratmosphäre begleiteten den 4. Mannheimer Band-Support!
Der Mannheimer Band-Support ist eine relativ junge Plattform für Nachwuchskünstler im Alter von 14 bis 25 Jahren sich und ihre Musik einem kleinen Publikum in einer besonderen Atmosphäre zu präsentieren.
Organisiert von Beril Yilmam der Beauftragten für Musik und Popkultur des Mannheimer Kulturamtes, sowie Eva Rathsfeld von der Jugendförderung, aber auch unterstützt und begleitet von einigen Absolventen der Popakademie in den Bereichen Songwriting, Performance, Recording, Sounddesign und Medienkompetenz, können die Musiker nun bei dieser Veranstaltung jeweils zwei ihrer eigenen Songs vorstellen, und im Anschluss daran auch mit den anwesenden Kollegen und Besuchern in einer lockeren Runde über die Entstehungsgeschichte ihrer Band, sowie ihre weiteren beruflichen Pläne plaudern.
Sechs Nachwuchsgruppen, die unterschiedlicher nicht sein konnten, standen heute Abend auf dem Programmplan. Musikalische Vielfalt und großer Abwechslungsreichtum sind den beiden Verantwortlichen sehr wichtig. Damit treffen sie natürlich auch unweigerlich eines unserer Vereinsmottos. Was die Stadt Mannheim hier den jungen Gruppen in Kooperation mit den drei Jugendhäusern Herzogenried, Vogelstang und dem FORUM anbietet ist quasi ein Startschuss, oder zumindest eine ganz große Starthilfe für eine mögliche musikalische Profikarriere.
1) SOUND INK
Den Anfang des heutigen Supports machte die Band SOUND INK, zu Deutsch Klang-Tinte. Der Name ist dann auch wirklich Programm des Mannheimer Quartetts, das den Zuschauern gleich darauf eine musikalische Tinte aus unterschiedlichen Musikgenres präsentierte. So mischten Malte Appel (Gesang und Gitarre), Björn Eckard (ebenfalls Gitarre), Timo Hartkorn (Bass) und Marvin Gauglitz (Schlagzeug) sowohl harte metallastige Riffs mit ruhigeren und psychedelischen Parts zusammen, und erinnerten mit dieser interessanten Mischung nicht nur unweigerlich an die alternativen Bands Incubus, Limp Bizkit und System of a Down aus den Neunzigern, sondern auch ein wenig an die Anfangsphase von Pink Floyd mit Syd Barett. Aber auch Parts aus denen man unverkennbar Metallica und Linkin Park heraushören konnte, ließen die vier vom Stapel. So kamen bereits bei der Eröffnung des Abends alle Fans der härteren und alternativen Rockmusik voll und ganz auf ihre Kosten.
Die Band befindet sich derzeit gerade in der berühmten Kreativphase, hat in den letzten Monaten jede Menge Songs geschrieben und nimmt gerade ihre erste EP auf. Mehr Informationen über die Band findet ihr auf ihrer Facebookseite: SOUND INK.
2) DIE SCHON WIEDER
Als nächstes betraten Paul Gerlinger und Philip Valentin die pfundgemütliche Wohnzimmerbühne und stimmten nach diesem ziemlich rockigen Beginn etwas ruhigere Töne an. Ausgestattet mit einer Akustikgitarre und einem Cajon, aber nicht weniger facettenreich, gaben uns die beiden Nachwuchsmusiker, sowohl einen recht melancholischen, und im Kontrast dazu, einen ziemlich fröhlichen Songs zum Besten. Ohne die anderen Bands des Abends jetzt schmälern zu wollen, passte das Wohnzimmerambiente und die romantischen Stehlampen, die ständig ihre Farben wechselten zu ihrer Musik am besten.
Obwohl die Stimmen unterschiedlicher nicht sein konnten, harmonierten die beiden Sänger prima miteinander, und aus Gründen der Gleichberechtigung teilten sie sich in diesen zwei Songs auch jeweils die Lead-Vocals. Kennengelernt haben sich die zwei Musiker am Karl-Friedrich-Gymnasium bei Konzerten und Schulchoraufführungen. Seit einigen Jahren machen sie schon gemeinsam Musik. Die Entstehung des lustigen Bandnamens „DIE SCHON WIEDER“, verdanken sie Pauls Mutter, die bei den ständigen Besuchen Philips zum Proben immer wieder die Bemerkung machte: „Oh, der schon wieder!“
Sowohl Paul als auch Philip fingen schon sehr früh an, sich für Musik zu interessieren. Während Paul quasi als Sänger zur Welt kam, und seinen Eltern schon in ganz jungen Jahren die Ohren vollträllerte, engagierte sich Philip schon mit fünf Jahren an der Mannheimer Freilichtbühne als Schauspieler und Sänger, und entwickelte später am Gymnasium neben der Musik auch ein gesteigertes Interesse für das Tanzen.
Leben können die beiden allerdings noch nicht von ihrer Kunst. So arbeitet Paul im Logistikbereich und Philip im Öffentlichen Dienst. Ihre große Leidenschaft gehört aber weiter uneingeschränkt der Musik, und sie freuen sich natürlich immer über ein Booking. Mehr über die beiden erfahrt ihr auf ihrer Homepage: Die schon wieder.
3) ASTRA VAN NELLE & DER LORBEERSTORCH
Als Drittes präsentierte sich das Alternativ-Punk-Duo Astra Van Nelle & der Lorbeerstorch. Die Band mit dem lustigen Namen, bot uns eine Mukke à la „Ärzte-goes-Safri-Duo unplugged“. Während der Gitarrist und Sänger Astra van Nelle unglaublich witzige Gesangstexte mit eingängigen Refrains anstimmte und parallel dazu einfach geniale Punk-Riffs auf der Akustikgitarre rauf und runterspielte, malträtierte der Lorbeerstorch hin und wieder sein Cajon bis zum Exzess. Selbst in ganz ruhigen Passagen bretterte er in einem völlig unerwarteten Moment eine Salve schneller sambaähnlicher Rhythmusgewitter aus dem Gerät hervor, sodass man sich ein Schmunzeln vor Erheiterung kaum verkneifen konnte. Cool und frech, wie Punk-Musik halt so ist, bezogen die beiden Unterhalter auch das Publikum mit ein, und boten in diesem kleinen Rahmen eine Show, die man vielleicht auch einmal sehr gut als musikalischen Act im bekannten Ludwigshafener Straßentheater einbauen könnte.
Selbstverständlich kamen dann im anschließenden Talk seitens des Publikums auch die beiden Fragen an den Lorbeerstorch, wie viele Cajons er denn schon in seiner bisherigen musikalischen Laufbahn zertrümmert habe, und ob er sich irgendwann beim Draufschlagen auch einmal verletzte, bzw. die Finger brach. Außer ein paar kleineren Blessuren blieb bei dem Storch Gott sei Dank alles heil, und auch das Cojon nahm heute Abend keinerlei Schaden, trotz der minutenlangen Dauerfrequentierung. Wer mehr über diese coole Band erfahren möchte, der kann sie gerne auf ihrer Facebookseite: Astra van Nelle & der Lorbeerstorch besuchen.
4) GOOD FRIDAY
Nach diesem fulminanten und lustigen, alternativen Deutschrock, betrat das Trio GOOD FRIDAY die Rundbühne des Wohnzimmers, und der Sänger Dennis Keil informierte die Zuschauer zuerst einmal davon, dass sie heute leider aufgrund Erkrankung ihres Schlagzeugers Johannes Niklas nur zu zweit auftreten könnten. Als Ersatz hätten sie aber ihren Dieter mitgebracht. Der Dieter ist vergleichbar mit Oli Roths Japanern, die ja bei Soloauftritten elektronisch für den Rhythmus sorgen.
Das machte auch der coole Dieter, und gab gleich darauf den Takt vor, an den sich von nun an Dennis Keil an der Gitarre und Simon Fischer am Bass anpassen mussten. Improvisieren stand also im Mittelpunkt des Sets. Hier merkte man den beiden Musikern unweigerlich an, dass sie schon mehrere Jahre zusammen Musik machten, weil sie die Herausforderung mit der Improvisation glänzend meisterten, und perfekt aufeinander abgestimmt agierten.
Die Musiker, die eigentlich von Blues, alternativen Musikrichtungen und R’n’B-Beats beeinflusst sind, präsentierten uns allerdings eine völlig andere Stilrichtung, nämlich eine sehr angenehm-hörbare Symbiose aus Rock, Pop und ein bisschen Mainstream.
Auf ihren Bandnamen „GOOD FRIDAY“, was ja zu Deutsch Karfreitag heißt, kamen die Neustädter Jungs in der Karwoche. Auf der zweifelhaften Suche nach einem Namen, schauten sie aus Neugierde einmal nach, was Karfreitag eigentlich auf Englisch heißt. Da ihnen die Übersetzung „GOOD FRIDAY“ besonders aufgrund ihrer Klangkombination sehr gut gefiel, wählten sie ihn auch als ihren Bandnamen. Mehr über die Pfälzer findet ihr auf ihrer auf ihrer Facebookseite: Good Friday.
5) JOHN BURY ME
Nach diesem etwas ruhigeren Intermezzo, ließen es gleich darauf die vier Jungs von JOHN BURY ME wieder richtig krachen. Kompromisslos und in guter Lautstäke knallten uns Johnny an der Gitarre und dem Gesang, Simeon ebenfalls an der Gitarre, Bastian am Bass und Mino am Schlagzeug einen energiegeladenen Alternativ-Rock vor den Latz, der sich überhaupt nicht vor den bekannten Gruppen dieses Genres verstecken muss. Im Gegenteil, was die Heidelberger Band hier in ihrem Set präsentierte hatte Hand und Fuß, und machte für Rockbegeisterte Appetit auf mehr.
Leider war die Pizza um diese Uhrzeit schon alle, dafür aber noch viele Fragen vorhanden. Eine der lustigsten war natürlich, ob die Band mit Kopfhören und Ohrschützern proben würde, was der Sänger Johnny sofort bejahte. Die Frage, ob denn Nachbarn schon einmal die Polizei gerufen hätten, blieb leider aus, was vielleicht auch daran lag, dass Band in Heidelberg regelmäßig in der „schallgeschützten“ Alten Feuerwache probt, obwohl drei Mitglieder eigentlich waschechte „Monnema sinn“. Ähnlich wie die erste Band SOUND INK befindet sich die Gruppe gerade im Studio, um ihr erstes Album aufzunehmen.
Um stetig besser zu werden und sich weiterzuentwickeln, lassen sie auch keine Gelegenheit aus, um sich live zu präsentieren. Wer also eine gute Newcomer-Band für ein alternatives Rockfestival sucht, der kann sich gerne bei ihnen melden. Mehr Informationen findet ihr hier auf der Facebookseite: John Bury Me.
6) PUNCHCREAM
Zum Finale des heutigen Band-Support spielte Punchcream aus Ludwigshafen. Das Quintett rund um den jüngsten Sänger des Abends, den 16-jährigen De Luggas, konnte im letzten Jahr schon zwei Preise auf Nachwuchsfestivals und Wettbewerben der Region gewinnen, darunter den Band-Contest der Gimme Music, sowie den 1. Platz beim Spring-Ever-Festival – Young Talents.
Die Band selbst spielt Indi-Pop-Musik, es sind aber auch Elemente des Boogie-Rocks enthalten. So erinnert der Gitarrenriff und auch der Groove des ersten Titels Recognition ein wenig an den Riesenhit „Long Train Running“ von den Doobie Brothers, aber gleichzeitig ein bisschen an Jamiroqaui, allerdings, und man verzeihe uns die Bemerkung, mit wesentlich angenehmeren und nicht so nervigen Vocals.
Was die fünf Ludwigshafener, Sänger De Luggas, Gitarrist Simon Hase, Bassist Robin Walch, Keyboarder Simon Röder und Schlagzeuger Cedric Mohr hier in ihren zwei Songs präsentierten, war in der Tat allererste Sahne, oder besser gesagt eine leckere musikalische Punschcream, die diesen gemütlichen Abend versüßend ausklingen ließ. Wer mehr von dieser Band hören oder sehen möchte, der kann dies auf ihrer Facebookseite: Punchcream machen.
Bilder: Alexander Höfer
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