Fingerstyle-Gitarrenspieler Markus Neeb spielte im Hack-MuseumsgARTen beruhigende akustische Perlen zum Klang des plätschernden Wasserrades!
Was für eine ereignisreiche und tolle Zeit liegt wieder hinter uns. Nach den fantastischen Interviews mit den Musikgrößen Udo Dirkschneider und Hartmut Engler, sowie den tollen Erlebnissen auf dem 21. BASF-Bauernmarkt, bzw. dem diesjährigen Internationalen Museumstag, und nicht zu vergessen auch unseren Besuchen beim WHO-AM-I-Rapworkshop, und der SOUNDKARATE im Rahmen des Agenda-Diploms im Jugendtreff Lindenhof, war nun mal wieder als Kontrast ein bisschen Ruhe angesagt. Und was könnte da schöner und entspannender sein, als an einem Freitagabend ein Akustikkonzert im Hackmuseumsgarten live mitzuerleben?
Der urbane Hackgarten, der längst schon angefangen hat, in großer Farbenpracht zu blühen und seine Kreativität zu offerieren, präsentierte sich, trotz des Eröffnungsspiels der Fußball-EM überraschend gut besucht, und so konnte der Verantwortliche Ralf Battistin voller Freude den heutigen Gastmusiker – den Fingerstyle-Gitarristen Markus Neeb – ansagen.
Das Fingerstyle-Gitarrenspiel ist eine besondere Gitarrenspieltechnik, bei der die Saiten der Gitarre nicht gestrichen, sondern geschlagen werden. Dabei verwendet der Gitarrist zumeist Zeige-, Mittel- und Ringfinger gleichzeitig, um die jeweilige Saite oder die jeweiligen Saiten anzuschlagen. Eine weitere Besonderheit dieses Spieles besteht darin, dass die Bass-Saiten der Gitarre mit dem Handballen abgedämpft werden, oder die tiefste Saite mit dem Daumen gespielt wird. Auch das harte Zupfen mit den Fingerkuppen oder Nägeln des Zeige- bzw. Mittelfingers – das sogenannte Finger-Picking – ist möglich. So entsteht eine Musik mit einem ganz besonderen Klang. Obwohl sich das Fingerstyle überwiegend auf die drei Musikrichtungen Folk, Jazz und Blues konzentriert und diese dann im rein akustischen Gewand und instrumental repräsentiert, sehen viele Musikexperten diese Art zu spielen als eine eigene Musikrichtung an.
Finger-Pickings und besonders Tappings, gehören heute zum Standard eines jeden Rockgitarristen. Während das Picking seinen Ursprung bereits in den Zwanzigerjahren hatte, und erst in den Fünfzigern seinen großen Durchbruch erlebte, war der Genesis-Gitarrist Steve Hackett der erste, der in den Siebzigern das Finger-Tapping auf seiner Gitarre praktizierte. Markus Neeb, selbst auch Gitarrenlehrer, verwendet in seinem Spiel primär das Picking, lässt aber ab und zu auch das Tapping in seine Kunst einfließen.
Da das Finger-Picking ausschließlich auf akustischen Gitarren zum Besten gegeben wird, stand uns also, wie bereits schon erwähnt, ein ziemlich ruhiges und entspannendes Konzert bevor. Neben drei Gitarren, hatte Markus Neeb auch eine Loop-Station mitgebracht, um Akkorde oder Rhythmen live zu programmieren und danach in einer Schleife wiedergeben zu können; eine Technik, die ja auch unser Freund Olli Roth mit seiner „Japanischen Begleitband“ auf der Bühne zum Besten gibt.
Den treuen ANIMUS-KLUB-Wettergott mal wieder auf unserer Seite wissend, begann der virtuose Gitarrist dann mit dem ersten Teil seines Sets, und beglückte die Zuschauer hier zunächst einmal mit Songs ganz großer Protagonisten aus diesem Genre, wie zum Beispiel dem Kanadier Don Ross – Brooke’s Waltz – oder von Doug Young den – Blues For Big Mo.
Ruhe und Stille kehrte in den Garten ein, und die melodiös angeschlagenen Töne erzeugten nicht nur in der angenehm warmen Dämmerung eine wunderschöne Romantik, sondern versetzten die Zuschauer gleich zu Beginn des Konzertes in eine andere Welt; eine Welt voller Frieden und Wohlbefinden. Gleich darauf machte Markus Neeb darauf aufmerksam, dass er auch eigene Songs geschrieben hat, darunter eine Natur-Quadrologie, also Songs, die sich auf die vier Naturelemente – Feuer, Wasser Luft und Erde – beziehen. Diese Quadrologie stand dann als nächstes im Mittelpunkt seines Konzertes, und animierte die Zuhörer unweigerlich dazu ihre Augen zu schließen und zu den melancholischen Klängen dieser vier Lieder zu träumen.
Ganz ohne Gesang, nur mit der Stimme seiner Gitarre faszinierte der Fingerstyle-Gitarrenspieler sein Publikum und erntete dafür dankbaren Applaus.
In der Pause gab es dann neben Olivenbrot auch thailändische Spezialitäten schon als kleinen Vorgeschmack auf das große Thai-Sommer-Fest im Juli. Drei richtig leckere Spezialitäten, darunter frittierte Zwiebeln, Kartoffeltaschen mit würzigem Paprika gefüllt und Hähnchenflügel gab es für ein kleines Entgelt zu probieren. Auch Plaudern mit vielen bekannten aber auch einigen unbekannten Menschen – die Zusammenkunft mit Menschen – konnten wir wie immer in vollen Zügen genießen, und uns dabei schon auf den zweiten Set von Markus Neeb freuen.
Hier setzt der Fingerstyle-Gitarrist dann häufiger seine Loopstation ein, und bot uns dadurch wesentlich rhythmischere Stücke als im ersten Teil. Sowohl eigene Songs, wie zum Bespiel „This Ain’t No Fun“ und „Dancing With The Devil“, als auch das geniale Lied „Dracula & Friends“ von Don Ross erklangen zu dem bildschönen und kongenial plätschernden Wasserrades des Hackgartens, dessen Glocke hin und wieder genau passend zu den Rhythmen von Markus Neeb erklang.
Ein entspannender und wohlfühlsamer Abend endete kurz vor 22.00 Uhr, und machte sehr großen Appetit auf die Programme, die uns in diesem Jahr noch in diesem Urbanen Garten erwarten werden. Mehr Informationen über den Musiker Markus Neeb findet ihr unter diesem Link: Kolkrabe Gitarrenmusik oder unter Markus Neeb. Zusätzliche Bilder gibt es unter Museumsgarten Donnerhuf
Bilder: Alexander Höfer
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