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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(555) Das Herzogenriedbad (2)

Welche Chlorformen gibt es? – Und warum ist das hochgiftige Chlor für uns unschädlich? – AGENDA-DIPLOM führte ANIMUS-KLUB-KIDS auch in diesem Jahr wieder ins Herzogenriedbad!

Ins Schwimmbad gehen, gehört eigentlich nicht primär zu unseren Programmaktivitäten, denn schwimmen gehen wir nur dann, wenn uns, oder unseren Betreuern wirklich nichts anderes einfällt – was bisher noch nicht wirklich vorgekommen ist –  bzw. dann, wenn es so heiß ist, dass wir nichts anderes machen können. In der Zeit von Ende Juli bis Mitte August, war es dann so weit. Die unerträglich Hitze, aber auch die Situation, dass sich bereits ein Großteil unserer Kinder mit ihren Eltern im Urlaub befanden, nutzten wir für eine kleine Programmpause, bei dem unsere Kinder und Jugendlichen nahezu jeden Tag ein Schwimmbad besuchten, oder sich an einem See abkühlten.

Dennoch kamen wir nicht umher, einen unserer Schwimmbadbesuche mit etwas Lehrreichem zu füllen. Fast auf den Tag genau vor drei Jahren, haben wir schon einmal darüber berichtet, wie ein Schwimmbad funktioniert. Diese hochinteressante Führung durch das Herzogenriedbad mit dem Blick hinter die Kulissen, gehört schon seit über 10 Jahren zum festen Bestandteil des Agenda-Diploms und wird von dem Betriebsleiter Marco Magin höchstpersönlich durchgeführt. Die Kinder dürfen bei dieser Führung vor allem Räumlichkeiten besichtigen, die nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind.  

Über die Führung selbst, haben wir bereits vor drei Jahren schon sehr ausführlich berichtet, sodass wir in unserem heutigen Artikel mehr Wert auf die technischen Details, sowie die allgemeinen Sicherheitsbestimmungen eines Freibades eingehen möchten.

Der Streifzug durch das Schwimmbad begann, genauso wie vor drei Jahren, mit der Präsentation des Unterwassersaugers, kurz U-Sauger genannt. Wie immer bezieht Marco Magin die Kinder in seine Führung ein, und lässt sie überlegen, wofür ein Freibad denn einen Staubsauger benötigt. „Gibt es im Wasser tatsächlich Staub?“ – Und wenn „Nein“, weshalb braucht ein Schwimmbad dann einen Staubsauger?

Die Antwort ist eigentlich ganz einfach und die Kinder fanden auch ziemlich schnell des Rätsels Lösung. Bei so vielen Badegästen gelangen über den Tag verteilt sehr viele Schmutzpartikel ins Becken. Dazu gehören insbesondere Haare, sowie Gras und Sand. Da man aus dem Schwimmbad nicht einfach den Stöpsel herausziehen kann, um danach den Boden zu säubern – das gesamte Herzogenriedbad umfasst immerhin sechs Millionen Liter Wasser – reinigt der U-Staubsauber jeden Tag, ganz früh morgens, also noch lange vor Badebeginn, den Boden des Schwimmbeckens, und saugt dabei sämtliche groben Verunreinigungen auf. 

Bestimmte Fremdkörper bleiben auch am Saugfilter am Boden des Schwimmbeckens hängen, wie uns Marco Magin wenig später am Nichtschwimmerbecken zeigte. Dieser Filter wird regelmäßig gesäubert, und die natürlichen Stoffe, meist Kletten, größere Gräser oder Hülsen von Früchten, sind ungefährlich. 

Als nächstes ging es zum Pumpwerk. Das Herzogenriedbad verfügt über drei sehr leistungsstarke Umwälzpumpen mit einer Leistung von 610 Kubikmeter in der Stunde, also rund 200 Kubikmeter pro Pumpe. Eine unerträgliche, ja fast schon saunaähnliche Hitze, erwartet uns in dieser Räumlichkeit, und die sehr lauten Motorengeräusche der Pumpen machten uns unmissverständlich deutlich, dass diese gerade ganz kräftig arbeiteten. Hier durften wir einen Blick in den Schwallwasserbehälter werfen, wo regelmäßig frisches Wasser zugeführt wird. Pro Badegast müssen die Verantwortlichen des Herzogenriedbades mindestens 30 Liter frisches Wasser zuführen.

Wieder im Freien angekommen, konnten wir zuerst einmal durchatmen. Danach bekamen wir von Marco Magin das Technik- und Filtergebäude gezeigt. Hier präsentierte uns der Betriebsleiter Hydroanthrazit, eine Substanz, die dem Wasser beim Filtern beigemischt wird. Das Hydroanthrazit ist ungefährlich und deshalb durften es die Kids berühren und genau unter die Lupe nehmen. Im Filtergebäude gibt es viele technische Gerätschaften. Auch diese durften wir teilweise ausprobieren. 

      

Höhepunkt der Führung war wie beim letzten Mal der Chlor-Raum. Chlor ist eine sehr, sehr giftige Substanz. Aus diesem Grund ist sie auch in der Lage, selbst in kleinen Dosierungen, ganz schnell Bakterien, Keime, Krankheitserreger oder Viren abzutöten. Bei der Verwendung von Chlor muss man sehr aufpassen, denn Chlor ist in größerer Menge oder Dosierung tödlich. Chlorgas wurde vor allem im 1. Weltkrieg eingesetzt, um den Feind zu vernichten. Das Einatmen von Chlorgas verursacht einen schrecklichen Tod. Die Lunge zerreißt und man erstickt qualvoll. Daher sind die Räumlichkeiten speziell gekennzeichnet, und dürfen in bestimmten Situationen ausschließlich nur mit Atemschutzmasken betreten werden.

Chlor gibt es in unterschiedlichen Formen, entweder als Gas, in fester Form, als Tabletten oder Granulat und flüssig, als Chlorbleichlauge.

Auch hinsichtlich der Mengen, gibt es ganz strenge Vorschriften. In der DIN-Norm 19643 ist genau geregelt, wie viel Milligramm pro Liter sich im Wasser befinden dürfen. Bei uns sind das in der Regel zwischen 0,3 und 0,6 Milligramm.

Um Krankheitserreger vollständig abzutöten benötigt man allerdings noch unterchlorige Säuren. Um diese ordnungsgemäß einzusetzen müssen hierfür die Wasserwerte mehrmals täglich überprüft werden. Im Herzogenriedbad erfolgt diese Prüfung automatisch.   

Zum Ende der Führung durften die Kids natürlich auch einmal eine Atemschutzmaske aufsetzen. Das ist natürlich nicht nur ein ganz spannender Moment, sondern auch ein besonders Erlebnis. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Marco Magin für die tolle Führung und freuen uns über weitere Schwimmbadbesuche im Herzogenried.

 

 

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