„Struthio camelus“ – ANIMUS KLUB bekamen von Lars Krüger eine lehrreiche Führung durch den Walldorfer Straußenhof!
Der Strauß ist der größte Laufvogel der Welt. Obwohl er ein Vogel ist, kann er nicht fliegen, dafür aber umso schneller Laufen. Dabei kann er Geschwindigkeiten bis zu 70 km/h erreichen, und das Tempo von 50 Stundenkilometer sogar eine halbe Stunde lang halten. Ein konditionell fitter Strauß rennt also in 30 Minuten problemlos von Nußloch nach Karlsruhe.
Der Strauß hat nur zwei Zehen. Einer der beiden ist mit einer fingerlangen und messerscharfen Kralle ausgestattet, die er zur Verteidigung einsetzt. Mit dieser „Waffe“ ist er im Ernstfall in der Lage seinen Gegner in Sekundenschnelle aufzuschlitzen oder sehr schwer zu verletzten. Für einen Menschen ist ein solcher Schnitt in der Regel tödlich. Aus diesem Grund ist das Walldorfer Straußengelände auch gleich mit zwei Zäunen gesichert.
Strauße sind einerseits sehr neugierig, das heißt, sie kommen immer ganz nahe an den Zaun heran, um zu schauen, was abgeht, bzw., was um sie herum passiert. Neben exzellenten Augen, hat der Strauß auch ein sehr gutes Gehör. Diese beiden Sinne sind auch sehr wichtig für sein Überleben in der freien Natur. Der Strauß kommt ja ursprünglich, was sehr wenige wissen, aus Asien, und ist heute nur noch in der rauen Wildnis südlich der Sahara beheimatet, oder eben hier in Walldorf bei Herrn Krüger auf der riesigen 50 Hektar großen Farm.
Viel Zeit und Herzblut steckte der Entrepreneur in den letzten sieben Jahren in die Aufzucht dieser Tiere. So ist der Bestand mittlerweile auf stolze 120 Strauße angewachsen.
Es gibt drei verschiedene Straußenarten, die nach der Farbe ihres Halses benannt sind. Dementsprechend gibt es einen Rothalsstrauß, einen Schwarzhalsstrauß und einen Blumenstrauß. Bei Krügers auf dem Hof lebt aber überwiegend eine Mischform zwischen dem Rothals- und dem Blauhalsstrauß, man könnte sie fast als Lilahalsstrauße bezeichnen.
Strauße verteidigen ihr Revier unglaublich engagiert und bewachen vor allem ihr Ei ganz besonders stark. Jede Näherung an das Nest ist lebensgefährlich. Aus diesem Grund holen die Verantwortlichen immer nur in einem günstigen Moment – entweder bei der Fütterung, oder bei einer gezielten Ablenkung – das Ei aus dem Nest. Dennoch bleibt das Unterfangen riskant und gefährlich, da die Strauße ja, wie wir bereits wissen, bis zu 70 km/h schnell werden können, und mit diesem extrem scharfen Schlachtmesser an der Kralle ausgestattet sind.
Das Straußenei kann bis zu 1.900 Gramm schwer werden, und enthält genauso wie ein Hühnerei einen Dotter. Allerdings ist das Straußenei sehr gut für Menschen geeignet, die aufgrund ihres überhöhten Cholesterinspiegels, keine Hühnereier essen dürfen, denn das Ei enthält sehr viel Eiweiß. Ein Straußenei entspricht in etwa der Menge von 25 Hühnereiern, und genügt daher auch, um die Gäste einer größeren Gartenparty mit einem gebratenen Spiegelei wunschlos glücklich zu versorgen.
Die Tiere selbst können bis zu 2,50 Meter groß werden, und im ausgewachsen Zustand bis zu 150 Kilogramm auf die Waage bringen. Die Weibchen sind allerdings kleiner. Sie werden im Schnitt nur zwischen 1,75 bis 1,90 Meter groß und wiegen zwischen 100 und 130 Kilogramm.
Der Strauß selbst ist ein Vegetarier. Das heißt er ernährt sich hauptsächlich von Gras, aber auch von speziellem Getreidefutter, das sie täglich von Lars Krüger bekommen. Bei der Ernährung kommt noch eine völlig überraschende Zusatzspeise hinzu, denn der Strauß frisst regelmäßig Kieselsteine, die ihm bei der Verdauung helfen.
Die Strauße dienen dem Hof als Nutztiere und werden als Ganzes verwertet. Das heißt die Tiere werden irgendwann geschlachtet. Auch diese Schlachtung wird von Lars Krüger persönlich in seinem eigenen Schlachthaus durchgeführt. Dazu kommt sowohl vor der Schlachtung als auch unmittelbar nach der Schlachtung ein Veterinär, der das Fleisch kontrolliert und die gesundheitliche Endkontrolle abnimmt.
Ein ausgewachsener Strauß von ca. 100 Kilogramm liefert gut 35 Kilo Fleisch, das entweder als Filet, Steak oder Bratenfleisch angeboten wird. Vom dunkelroten, bordeauxähnlichen Aussehen und vom Geschmack her, kommt das Straußenfleisch dem Rindfleisch sehr nahe. Es ist ein sehr zartes und mageres Fleisch. Besondere Gourmets können als Spezialität auch den Straußenhals als ganzes Stück erwerben.
Aus den Federn erstellt der Hof entweder Staubwedel oder Schmuck, und die leeren Eier werden als gemäldeähnliche Kunstwerke, Ostereier oder sogar als originelle Nachtischlampen angeboten.
ACHTUNG an alle Detektive: „Sucht den Fehler und gewinnt freien Eintritt bei unserem Besuch zu der Sonderausstellung Detektive, Spione & Agenten im HISTORISCHEN MUSEUM SPEYER:
In unserem Text hat sich ein lustiger, kleiner Fehler eingeschlichen. Der erste, der ihn findet, und uns nicht nur den Fehler, sondern auch die richtige Bezeichnung unter hallo@animus-klub.de zusendet, der gewinnt die Freikarte. Mitmachen dürfen alle Kinder im Alter zwischen 8 und 15 Jahren. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.
Zum Schluss möchten wir uns noch ganz besonders bei Herrn Lars Krüger für die hochinteressante Führung über seinen Hof, sowie die tollen Spezialitäten bedanken, die er uns zum Probieren mit nach Hause gegeben hat.
Bilder: Alexander Höfer
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