Die drei jungen Newcomers Conor O’Brien, Jasmin Dunkelrot und DerDaDieDort boten tolle und anspruchsvolle Songwriter- und Alternativ-Musik in der Leitstelle des Dezernates 16 in Heidelberg!
Seit drei Jahren betreibt László Fehér die Leitstelle im Kulturzentrum Dezernat 16 in Heidelberg. Seit dieser Zeit gibt es im Gebäude der Alten Feuerwache auch regelmäßig kleinere Konzertevents bei denen sich Youngstars einem ebenfalls sehr jungen Publikum präsentieren können. Heidelberg, was die kulturellen Programme angeht, ja immer noch weit im Schatten Mannheims versteckt, hat mit der Leistelle einen tollen Treffpunkt für junge Menschen geschaffen, die sich in einem sehr angenehmen und zeitgenössischen Ambiente präsentiert.
Eingeladen von Jasmin Oelschläger, die wir von unseren gemeinsamen Projekten mit der Bammentaler Elsenztalschule kennen, und die unser erster Vorsitzender schon seit gut 8 Jahren kennt, waren wir sehr gespannt darauf, was uns die jungen Nachwuchskünstler heute für Musik servieren werden.
Gut gefüllt, überwiegend von studentischem Publikum, zeigte sich die Leitstelle gegen 21.00 Uhr, als der sympathische Amerikaner Conor O’Brien die Bühne betrat. Conor, der derzeit hauptberuflich in einer Kindertagesstätte des DAIs als Erzieher arbeitet, ist schon immer ein leidenschaftlicher Musiker gewesen. So sind einige Songs, die er heute Abend spielen wird, schon etwas älter, und gehen bis in das Teenageralter zurück.
Er beginnt mit der schwierigsten musikalischen Kunst, nämlich alleine auf der Bühne zu stehen. So präsentiert er am Piano seinen Song „Gravity“, und schon schnell wird klar, dass es heute Abend mehr um Songwriter-Arrangements, denn um Hits geht. Geschichten aus dem Leben erzählen ist dem jungen Amerikaner sehr wichtig, und da es alleine ein bisschen langweilig auf der Bühne ist, holt er sich als Unterstützung den spanischen Gitarristen Iñigo Arteta mit auf den „Roten Teppich“, der es aufgrund der sommerlichen Schwüle vorzog, den Songwriter barfuß zu begleiten. Gemeinsam präsentierten sie den Song „Rose-Ringed Parakeets“, bei dem Conor vom Piano zur Gitarre wechselte.
Gemeinsam spielten sie auch das nächste Stück „It’s All Coming Back“, ein Stück, indem der Sänger ein wenig wie ein junger Dylan wirkte, was beim Publikum sehr gut ankam.
Danach überraschte O‘Brein mit einem stilistischen Wechsel, denn gemeinsam mit der Cellistin Tabea Hörsch präsentierte er die wunderschöne Ballade „Echoes in The Hall“. Im Anschluss daran huldigte der junge Barde die Independent-Gruppe „Wilco“ mit den Songs „Jesus Etc.“ und „I Am Trying To Break Your Heart“.
Sehr vielseitig und selbstbewusst, aber auch unglaublich humorvoll präsentierte sich der junge Erzieher auf der Bühne und erzählte, dass er den folgenden Song „405“ für einen Freund geschrieben hat, der Oklahoma, eine Stadt, die er voll cool findet, nicht leiden konnte. Kreativität und Schaffensgabe kennen wirklich keine Grenzen. So auch in den folgenden Songs „Elephant’s Rope“ und „Master“, die er noch mit dem charismatischen Iñigo Arteta zum Besten gab, und dem Schluss-Akkord „Bank Account“ bei dem Tabea Hörsch nochmals ihr Können am Cello zeigen durfte. Wer mehr über den jungen Conor erfahren möchte. Hier ist der Link zu seiner Soundcloud: Conor O’Brien.
Nach einer kleinen Umbau- und Getränkepause stand nun als zweiter Act Jasmin Oelschläger, alias Jasmin Dunkelrot auf dem Programm. Jasmin macht schon sehr lange Musik, und schrieb schon mit 13 Jahren ihre ersten Songs. Seit kurzem ist auch ihre erste EP – Zeitlos – fertig, und stand auch heute für ein kleines Entgelt von 5 Euro zum Kauf.
Nach dem etwas funkensprühenden Conor gab es nun den ruhigeren Teil des Abends, denn Jasmin machte dem Namen ihrer EP alle Ehre und präsentierte uns zeitlos schöne Akustikmusik, die großteils aus ihrer eigenen Feder stammte.
Den Anfang hatte die angehende Deutsch- und Musikstudentin gleich einmal „In ein Lied verpackt“, und stimmte so das Publikum auf ihren teils recht anspruchsvollen, teils recht melancholischen Set ein.
„Heidelberg“, ein Lied, das Jasmin als Liebeshommage für ihre Heimatstadt geschrieben hat, und bei dem durchaus auch einmal die Verantwortlichen rund um den Oberbürgermeister Herrn Eckart Würzner die Ohren spitzen sollen, erklang als Zweites.
Als nächstes spielte die Sängerin mit „Wir sind groß“ von Mark Forster einen aktuellen Hit in einer zauberhaft-melancholischen Stimmung, und lenkte gleich darauf wieder über, zu ihrem eigenen Songs „Deine Meinung“ erklang, ein Lied, das Jasmin als Teenager mit 13 Jahren geschrieben hat. Anfangs waren es nur Gedichte und Texte, aber durch ihr Interesse für die Gitarre, entstanden daraus wenig später richtige Songs, die sie heute als Solistin im Singer- und Songwritergewandt zum Besten gibt.
So auch den nächsten Song „Tagträume“, ein Lied, das ebenfalls aus einem Gedicht entstand, und direkt aus ihrem Leben erzählt. Auf diese Weise wechseln die Lieder ihrer Setliste immer zwischen „Träumereien“ und „Anspruch“ hin und her, und erzeugen dadurch ein ganz persönliches Panorama.
Gut 45 Minuten spielte die junge Heidelbergerin sowohl alle Titel ihrer aktuellen EP – Zeitlos – und bekam auch für ihre Titel „Getrennte Wege“, „Lieblingsmensch“, den Titeltrack „Zeitlos“, „Dein Inneres bleibt stumm“ und den „Soundtrack für dein Jahr“ viel Applaus seitens des Publikums.
Wieder war ein kurze Umbaupause angesagt, bevor das Trio mit dem lustigen Namen DerDaDieDort den Wohnzimmerteppich des Dezernat 16 betraten, und dem Publikum ebenfalls eigenen Stücke präsentierte. Die drei Medizinstudenten zeigten sich vom ersten Moment an als supereingespieltes Team, die voller Selbstbewusstsein auf der Bühne agierten, und dabei ebenfalls ihre gerade fertig gewordene EP – vorstellten.
„Gefühl in Schach“, hieß der erste, sehr intelligente Song, der mit seinem tollen Text und seiner Struktur ein wenig in Richtung Purple Schulz tendierte. Cajon und Akustikbass agierten sowohl in diesem Song, als auch über den kompletten 45-minütigen Set prima miteinander.
Mit „Zeit zu gehen“ folgte der zweite Song und gleichzeitig auch die erste Single des Trios aus ihrer aktuellen EP – „Eins“ – Auch hier ist für uns irgendwie die Verwandtschaft zu Purple Schulz unverkennbar. Zu diesem Song haben die drei Musiker auch ein sehr anschauliches Video produzieren lassen, das uns direkt durch das wunderschöne Herz Heidelbergs führt.
Zeit zu gehen – Video
Danach griff Bassist Tobi erstmals zu E-Gitarre, und in den beiden Songs „Uhr aus Sand“ und „Richtige Augen“ erklangen parallel zu der angenehmen akustischen Begleitung beachähnlich Tappings, die besonders in dem ersten englischen Song des Abends „Oh Water“ melancholisch schön zum Ausdruck kamen. Anbei der Link zur Soundcloud der Band: DerDaDieDort, auf der ihr die EP – „Eins“ – anhören könnt.
Auch die nächsten vier englischsprachigen Titel „Love Drug“, – „Angels Cry/So Many Places“ – „When You Smile“ und „Uptown Funk“, reihten sich in den Bereich anspruchsvolles Songwriting ein, was das Publikum mit sehr viel dankbarem Applaus belohnte.
Zum Finale ihres Konzertes wechselten die drei Jungs wieder die Sprache, und spielten ihre letzten drei Songs wieder auf Deutsch. Mit „Allein im Kopf“, – „Mit dir ins Licht“ und „In Freiheit Eins“ erklangen drei weitere sehr vielversprechende und zeitlos schöne Songs, die allesamt aus der Feder des Sängers und Gitarristen Thilo Wehrmann stammen.
Kurz vor Mitternacht ging dann diese dreistündige akustische Reise durch Anspruch und Zeitlosigkeit zu Ende, und ließ uns mit einem sehr angenehmen und relaxten Gefühl wieder nach Hause fahren.
Bilder: Alexander Höfer
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