30 Jahre Heinz Becker! – Gerd Dudenhöffer bot den Zuschauern zu seinem Jubiläum ein „Déjà vu“, und uns im Backstage ein Interview über sein Leben und seine Karriere!
„Wie viel Gerd Dudenhöffer steckt eigentlich in Heinz Becker? – Und wie viel Heinz Becker in Gerd Dudenhöffer?“ – Als die Kinder in der Mitte des Interviews dem großen Kabarettisten diese Frage stellten, war bereits schon klar, dass diese beiden Charaktere nicht viel, bis überhaupt gar nichts gemein hatten. Heinz Becker, der saarländische Kleinbürger und Stammtischbruder, mit seinem unvergleichbar trockenen Humor, sowie seinen oftmals „primitieve Aasichte“, ein kleinkarierter Typ, der keine Gelegenheit auslässt, seinen Senf dazuzugeben, oder das „Herumdischpediere“, wie wir hier zu Lande sagen, in ganz großem Kino auf der Bühne zelebriert, und Gerd Dudenhöffer, der sich uns im Interview hoch anständig und absolut vernünftig präsentierte, sind tatsächlich so verschieden wie Tag und Nacht.
Die Verwandlung in Heinz Becker beginnt wahrscheinlich just in dem Moment, wenn Dudenhöffer seine berühmte „Kapp uffsetzt“. – „Heinz Becker ohne Mütze?“ – Undenkbar! – Diese ist unweigerlich mit dem Charakter verbunden, den Gerd Dudenhöffer Anfang der Neunziger in der Serie „Familie Heinz Becker“ berühmt gemacht hat. Von der Kabarettbühne ist „de Heinz“ derzeit nicht wirklich wegzudenken. So sind fast alle Shows der aktuellen 30-Jahre-Jubiläumstour „Déja-vu“ komplett ausverkauft.
Im November 2017 gab uns Gerd Dudenhöffer die große Ehre, ihn als erste Kindergruppe im Mannheimer Capitol interviewen zu dürfen. Erstmals können wir Dank Achim Marx von FINGADO TV das Interview auch mit einem professionellen Equipment in 10 Bit-Full-HD und mit einer 24-Bit-Audiospur aufnehmen, und Herrn Dudenhöffer zusätzlich noch mit einem kabellosen Anstecksendermikrofon ausstatten. Dafür recht herzlichen Dank.
Gerd Dudenhöffer selbst, zeigte sich während unseres Interviews sehr bodenständig, und sprach ganz offen über sein Leben, sowohl auf der Bühne, als auch hinter den Kulissen, sowie über seine Kindheit, seine Jugend und sein bisheriges Leben, und alle Dinge, die ihn, den einstigen Grafiker, zu der Idee bewogen haben, Kabarettist zu werden.
Zu unserer großen Überraschung erfahren wir, dass Gerd Dudenhöffer alles alleine macht. Er schreibt seine Texte selbst und konzipiert auch die komplette Show im Alleingang.
Große Antriebskräfte jeden Tag in einer anderen Stadt auf einer neuen Bühne zu stehen brauchte der heute 68-jährige nur am Anfang seiner Karriere. Mittlerweile sei das für ihn zur Gewohnheit geworden, jeden Abend in einer anderen Stadt zu spielen und die Leute zu unterhalten. Die Tour wäre auch immer so geplant, dass zwischen den einzelnen Spielorten keine zu große Distanz läge. Dudenhöffer liebt es stressfrei und überlässt hier nichts dem Zufall. Selbst der Spannungsbogen in seiner Show ist immer ganz genau geplant und vorbereitet.
Seine Ideen erhält er überwiegend aus dem Alltagsleben und vom genauen Zuhören seiner Mitmenschen. Er schaut also dem Volk buchstäblich „genau uff‘s Maul!“ – Deshalb wirkt die Figur Heinz Becker auch immer wie direkt aus dem Leben gegriffen und absolut authentisch. Ein Typ, den wir alle irgendwie schon einmal so, oder in ähnlicher Form, irgendwo getroffen oder kennengelernt haben.
Gerd Dudenhöffer lässt sich aber auch von der Kunst und der Musik zu neuen Ideen inspirieren. Kunst und Musik seien für ihn zwei ganz wichtige Anregungsquellen, wobei er keine Lieblingskünstler hat oder ein Lieblingslied besitzt. Ihm gefallen sehr viele Künstler, vor allem diejenigen, die ein gutes Handwerk machen. In diesem Zusammenhang ist er auch – konträr zu seiner Bühnenrolle Heinz Becker – in allen Bereichen des Lebens sehr offen und aufgeschlossen gegenüber neuen Sachen.
Ähnlich wie unser Vorsitzender isst er fast alles und probiert auch fast alles aus, was es auf dieser Welt gibt. Dudenhöffer ist ein Familienmensch, und in dieser Hinsicht wesentlich angenehmer als der oftmals absolut peinliche und unerträglich agierende Heinz auf der Bühne.
Dementsprechend zeigt unser Interview-Film erstmals die große Kunst der Schauspielerei, nämlich die Fähigkeiten in ein Charkter zu schlüpfen, die völlig anders ist, als der persönliche, und diesen auch absolut authentisch zu verkörpern.
Gerd Dudenhöffer ist zudem ein sehr scharfsinniger Mensch. So wusste er bereits damals schon, dass die Jamaika-Verhandlungen scheitern würden. Eine Lösung für die augenblickliche, gewaltgetränkte Lage in unserem Land sähe er nicht wirklich, zumal für ihn auch Politiker keine Probleme lösen würden. Bundeskanzler wolle er trotzdem nicht werden, weil dann könne er nicht mehr so ein ehrlicher Mensch sein, wie als Kabarettist und Bürger.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Gerd Dudenhöffer, sowie der Managerin Christiane Haberland und dem Tourmanager Gerd Burkhardt, dass sie uns dieses Interview ermöglichten. Ein weiterer Dank gilt Achim Marx vom Mannheimer FINGADO TV, der uns das hierfür professionelles Equipment zum Filmen zur Verfügung stellte, und last but not least gebühren ebenfalls ein ganz großes Dankeschön Frau Silke Herr, der Direktorin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums für ihre große Unterstützung im Vorfeld dieses Projektes, sowie Frau Beate Beulig-Thiel und em Kameramann Andreas Braig für ihre Hilfe bei der Durchführung des Interviews. Unser Video findet ihr unter diesem Link: Interview mit Gerd Dudenhöffer.
Bilder: Daniella Kostina
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Dieser Bericht und der Interview-Film sind Herrn Gerhard Höfer gewidmet, der ein ganz großer Heinz-Becker-Fan war, und am 05. Januar 2018 während den Schneidearbeiten verstarb!
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