15 Millionen Grad! – 100.000 Lichtjahre! Und 300 Milliarden Sterne! – ANIMUS-KLUB-KIDS bekamen einen Einblick in die Astronomie, unser Sonnensystem und die Galaxien des Universums!
Buchstäblich im letzten Moment haben unsere Verantwortlichen noch dieses Wissenshighlight des Ideenw3rks aus Ludwigshafen entdeckt, und uns natürlich sofort angemeldet. Seit gut einem Jahr gibt es die AVPP – die Astronomische Vereinigung Vorderpfalz e.V. – die sich zum Ziel gesetzt hat interessierten Kindern und Jugendlichen die für viele doch sehr komplexe Welt, sowie gigantischen und unvorstellbaren Dimensionen des Weltalls auf eine spielerische und interaktive Art und Weise zu vermitteln. Hierfür bietet der Verein regelmäßig Workshops und auf dem Grünstadter Berg spontan Sightseeing-Touren durch das All via Teleskop an.
Am dritten Novemberwochenende fand im Ideenw3rk der Ludwigshafener Stadtbibliothek erstmals ein Astro-Day, ein Workshop für Kinder und Jugendliche statt, bei dem unsere Kids im ersten Teil zunächst einmal einen ganz tiefen Einblick in unser Sonnensystem erhalten sollten, bevor es im zweiten Teil mit der berühmten Milchstraße weiterging, und sie dann zum Abschluss auch noch einen Sternenkarte erstellen durften.
Dementsprechend stand nach der Begrüßungsrede von Michael Quartz, dem 1. Vorstandes des AVPP, die Sonne gleich zu Beginn im brandheißen Mittelpunkt des Vortrages, denn diese, ist sage und schreibe 15 Millionen Grad heiß. Zum Vergleich. Der Schmelzpunkt für Eisen liegt bei gerade mal 1.536 Grad. Platin schmilzt bei 1.773,5 Grad, und das Material mit dem höchsten Schmelzpunkt ist derzeit Tantalhanfniumcarbid. Dieses schmilzt bei 4.215 Grad, wobei diese Hitze auf herkömmlichem Wege schon sehr schwer zu erzeugen ist. Derzeit soll es Ansatzweise Versuche geben 15 Millionen Grad zu erzeugen. Die Frage stellt sich nur, in welchem Gefäß oder Raum dieses Experiment erfolgen soll.
Simon Sarafin, das 15-jährige Eigengewächs und vielleicht auch angehender Nachwuchs-Astronaut des Vereins durchquerte nun nacheinander unser Sonnensystem, und stellte uns die einzelnen Planeten hautnah vor. Der Sonne am nächsten ist der Merkur. Er befindet sich 0,4 AE von der Sonne entfernt. AE ist die Abkürzung für Astronomische Einheit. 1 AE, also eine Astronomische Einheit beträgt 14.959.787 Kilometer und entspricht in etwa der Entfernung von der Erde zur Sonne. Dementsprechend beträgt die Entfernung von der Erde zum Merkur 0,6 AE.
Wir erfahren viel, sehr viel, vor allem sehr viel Neues, wie zum Beispiel, was Protuberanzen sind, und auch der pädagogische Wert mit der Methode „Kinder lehren Kindern“, war enorm groß, und so verfolgten wir gespannt die Reise durch unser Sonnensystems, die uns Simon hier über einen großen Bildschirm präsentierte, auf dem er an einigen Stellen sogar noch zusätzliche Informationen mit dem Finger dazu schrieb.
Mit Jonglierbällen machte uns der 15-jährige gleich darauf deutlich, wie sich die Erde, um die Sonne dreht, und was passiert, wenn der Mond die Sonne verdeckt.
Nach einer Pause gab uns Axel Pospischil einen hochinteressanten Einblick in die Milchstraße und die unterschiedlichen Galaxien. Wir erfahren, dass der Scheibendurchmesser der Milchstraße von einem bis zum anderen Ende ca. 100.000 Lichtjahre beträgt und darin zwischen 100 und 300 Milliarden Sterne beheimatet sind. Die Galaxien-Typen werden nach dem sog. Hubble-Schema eingeteilt. So ist unsere spiralförmige Galaxie eine Balkengalaxie. Am Ende des Balkens gehen zwei Hauptarme ab, die aus Gravitation und Sternenentstehung resultieren. Im kleineren Orionarm befindet sich das Sonnensystem.
Innerhalb des Halos, das mit 165.000 Lichtjahren die Galaxie kreisförmig umgibt, gibt es zahlreiche Kugelsternhaufen. Das Halo beinhaltet die Hauptmasse der Galaxie, die aus Dunkler Materie besteht. Dunkle Materie haben wir bereits im September bei unserem Besuch im Max-Planck-Institut für Kernphysik kennengelernt. Heute erfahren wir, dass die Dunkle Materie unter anderem auch dafür verantwortlich ist, die Sterne annähernd gleich schnell um das Milchstrassenzentrum zu bewegen.
Nach einer weiteren Pause begann der praktische Teil. Hier bekamen wir nicht nur von Simeon Besier erklärt wie die Sterne angeordnet sind, sondern wir durften unter seiner Anleitung gleich darauf auch unsere eigene Sternenkarte basteln. Hierfür hatte er Vorlagen und Folien mitgebracht, die wir nun sorgfältig ausschneiden und zusammenfügen mussten. Exaktes Arbeiten war nun erforderlich.
Eine Sternenkarte nützt allerdings nicht viel, wenn man sie nicht lesen kann, und so bekamen wir gleich darauf erklärt, wie die Karte funktioniert. Zunächst mussten wir erst einmal Norden finden. Das war gar nicht so einfach, denn im Innern des Raumes gab es keine Fenster. Nachdem wir dieses Problem auf modernste Art und Weise gelöst hatten, konnten wir uns relativ schnell das Lesen der Karte und ihre Funktionen erschließen und aneignen.
Wir bedanken uns noch einmal sehr bei den Verantwortlichen des AVVP für diesen tollen und lehrreichen Einblick in unser Universum, und wir sind sicher, dass wir auch einmal zu einer der ebenso interessanten Beobachtungsvorstellungen auf dem Grünstadter Berg vorbeikommen werden. Vielleicht schon recht bald, denn es wird früh dunkel und dann kann man wesentlich länger diese leuchtenden Himmelskörper der Natur bewundern und in sich aufnehmen.
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