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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(761) Reconsidering Icons

Krieg, Heroismus und düstere Apokalypse im Konträr zu Frieden, Ruhe und unberührter Natur! – Der vierte Teil der Biennale „The Lives and Loves of Images“ in den Reiss-Engelhorn-Museen!

„Gut“ und „Böse“! – bzw. „Gut“ und „Schlecht“ – „Schön“ und „Hässlich“ – „Lustig“ und „Traurig“ – „Freud“ und „Leid“, aber „Krieg“ und „Frieden“. Zu jedem Nomen, Adjektiv oder Verb gibt es ein Gegenteil, oder ein Gegenstück. Zu jedem Positivum, gibt es ein Negativum und zu jedem positiven Gefühl, gibt es ein negatives.

Das Schlechte und Negative, insbesondere die schlechten und negativen Gefühle und Momente, wollen wir allerdings oft nicht wahr haben. Sie sind uns peinlich oder ihr Schmerz ist einfach zu groß und unerträglich. Deshalb verdrängen wir sehr gerne unangenehme Vorkommnisse, aber auch Gedanken und Meinungen, die nicht mit unseren Überzeugungen übereinstimmen. Oft ignorieren wir auch die negativen und konträren Gefühle gänzlich, obwohl sie unser Leben genauso, wenn nicht sogar noch wesentlich stärker beeinflussen, als die positiven Dinge.

„Warum gibt es eigentlich das Böse? – „Ist es wirklich so, wie in der Chinesischen Lehre von Yin und Yang, dass das Gute nur deshalb existiert, weil es auch das Böse gibt? – Kann es wirklich nur Frieden geben, wenn es auch Krieg gibt? – Warum kann es nicht einfach nur Frieden geben, ohne Krieg? – Oder anders gefragt, kann es überhaupt Frieden geben, wenn Krieg ist? – Macht das eigentlich überhaupt einen Sinn? – Macht das Böse generell einen Sinn? – Was fasziniert uns an dem Bösen, und warum können wir offensichtlich nicht ohne das Böse leben? – Oder könnten wir das vielleicht doch? –– Sind es nicht die Menschen, die von Natur aus böse sind, und weil sie böse sind, auch Böses tun? – Anders gefragt: „Warum gibt es eigentlich böse Menschen?“ – Und wieder anders gefragt: „Warum darf es das Böse überhaupt geben?“

Das waren nur ein paar Gedanken, die uns bei unserem intensiven Rundgang durch die Biennale in den Reiss-Engelhorn-Museen durch den Kopf gingen.

Die Ausstellung „Reconsidering Icons“ – zu Deutsch „Überdenken der Ikonen (der Idole)“ wurde, ähnlich wie im Ludwigshafener Kunstverein, im Halbdunkel präsentiert, und zeigte uns, wie bereits schon erwähnt, überwiegend düstere und dystopisch angehauchte Fotos, bei denen Krieg und Zerstörung im Mittelpunkt standen.

Größen wie Broomberg & Chanarin zauberten hier 17 atemberaubende Fotografien so genial hinter Glas, dass durch die Beleuchtung jeweils ein Schatten der darauf abgebildeten Personen unmittelbar an die dahinterliegende Wand projektiert wurde und dadurch ein 3D-Effekt entstand.

Zudem führte uns ein kongenialer ebenfalls hinter Glas befindlicher Jahresstrahl in sehr kleinen Fotos ganz düstere Signalszenen, bzw. unvergessene Momente vor Augen. Unter jeder Jahreszahl befanden sich uns mal mehr, mal weniger bekannte Augenblicke und Schlüsselszenen bestimmter Vorkommnisse des Schreckens. Dieser Strahl richtet, ähnlich wie unsere Medien den Fokus primär auf das Schlechte, dessen schmerzhafte Aussagekraft uns sofort irgendwie in seinen Bann zieht. „Only bad news are good news!“ – Über das Schlechte kann man problemlos einen sehr spannenden und für den Zuschauer packenden Sensationsbericht verfassen, was über das Gute leider nicht wirklich möglich ist.

Daneben gibt es in diesem Teil der Ausstellung Leihgaben von Cortis & Sonderegger, darunter auch das weltberühmte Werk „Raising the Flag on Iwo Jima“ von dem Kriegsfotografen Joe Rosenthal. Das Foto entstand beim Austauschen der amerikanischen Kriegsflagge auf einem Berg der japanischen Insel Iwojima 1945.

Auch die Werke „Five Soldiers Silhouette at the Battle of Broodseinde“ von Ernest Brooks sowie „Guerillero Heroico“ von Alberto Korda und „Death of a Loyalist Militiaman“ von Robert Capa führen uns die Folgen von Agonie, Krieg und Zerstörung in einer unheimlichen Stärke vor Augen. Die gespenstige Stille, kombiniert mit der Halbdunkelheit, verstärkte die Nachdenklichkeit, die beim Betrachten der Werke entstand, noch einmal um ein Vielfaches.

Zwischen all der Düsterness und der apokalyptischen Atmosphäre erhellte ein farbenfrohes Foto einer unberührten Naturlandschaft als Kontrast die Ausstellung. „Wie schön ist doch die Ruhe, der Frieden und die farbenfrohe Natur!“

Bereits beim ersten Rundgang durch die Vernissage wurde deutlich, dass wir dieses Mal wahrscheinlich kein Foto finden werden, das wir gut abzeichnen konnten, oder von dem wir eine Kontroverse anfertigen konnten. Zu anspruchsvoll und kompliziert oder besser gesagt zu komplex waren die Inhalte und Konturen der Werke.

Dennoch haben wir einen bleibenden Eindruck von „Reconsidering Icons“ mit nach Hause nehmen können, nämlich die eindeutige Botschaft, dass wir so etwas Schreckliches wie Krieg nicht brauchen, und dass wir sehr gerne auf das Böse verzichten können.

Wir sagen den Machern dieser Ausstellung recht vielen Dank für die enorme Bereicherung unserer Gefühlswelt und freuen uns schon heute sehr darauf, welche Fotos uns in den beiden noch fehlenden Ausstellungen der Biennale in den nächsten Wochen erwarten werden.

Bilder: Alexander Höfer

 

 

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