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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(758) All Art is Photography

Das imaginäre Museum einer Weltskulptur! – Malraux‘s Schuhe und der inspirierende Hirschkäfer! – Das Leben und die Liebe zu Photographien geht im Ludwigshafener Kunstverein in die zweite Runde!

Eigentlich wollten wir ja gleich nach unserem Besuch im PORT25 im Februar die Museen nacheinander abklappern, um in den kompletten Genuss der aktuellen und großartigen Fotobiennale zu kommen. Aber wir ihr ja alle wisst, machte uns das CORONA-Virus da einen ganz gewaltigen Strich durch die Rechnung und wir mussten unser musisches Programm leider für fast sieben Wochen gänzlich einstellen.

Seit der letzten Woche haben die ersten Museen und Parks wieder geöffnet, und wir können so ganz langsam mit unserem vielseitigen Programm wieder ein bisschen Fahrt aufnehmen. Viele Aktivitäten sind zwar noch nicht möglich, aber alles, was möglich und vor allem erlaubt ist, werden wir unseren Mitgliedern und besonders unseren Kindern und Jugendlichen auf jeden Fall anbieten und zwar im Maximum.

Ganz besonders freuen wir uns natürlich darüber, dass die Kuratoren der Museen die aktuelle Fotoausstellung noch ein wenig verlängert haben. So können wir unsere geplante Tour durch die Biennale wie geplant, nur eben ein wenig später, weiter fortführen.

Der Ludwigshafener Kunstverein glänzt, ähnlich wie die Vernissage im PORT25, ebenfalls mit vielen Fotos, bei denen man als Betrachter im ersten Moment nicht wirklich erkennen kann, ob es sich bei den Werken tatsächlich um Fotographien oder nicht eher um Gemälde handelt. Durch diese grandiose Imagination entsteht ein neues und visuell besonders wertvolles Kunstfeld, das automatisch das genauere Betrachten, das Denken, das Fühlen sowie die Fantasie anregt.

Die Ausstellung im Ludwigshafener Kunstverein wird in einem gespenstischen Halbdunkel angeboten. Das liegt auch daran, dass zwei außergewöhnliche Videoproduktionen integriert wurden, bei denen sich alles, wie könnte es auch anders sein, um die Fotografie dreht, bzw., um die moderne Kunst, Fotografie computeranimiert als geniale Fotomontage in 3D-Form darzustellen.

Besonders atemberaubend. Die Installation von Mark Lewis mit dem schlichten Titel „Museum“. Sie zeigt uns über eine im Raum stehende Leinwand ein bruchstückhaftes Innenleben eines Museums in Form einer imaginären Ruine. Dieser Effekt wurde wahrscheinlich zufällig durch ein falsches Rendering des Filmes erzielt. Eigentlich sollten die mit einem fahrenden Roboter erstellten Fotos ohne Schnitte zusammengefügt werden, aber beim Rendern blieben viele Bildteile schwarz und erzeugten so diesen dystopischen Effekt eines zerfallenden und völlig zerfetzten Museums.

Ebenfalls faszinierend. ROMA. Das Werk von David Jiménez. Es präsentiert uns 20 Faksimilies aus verbrannten Auszügen, und fügt diese in einem fast 2-Quadratmeter großen Gesamtkunstwerk auf einem schwarzen Hintergrund puzzleähnlich zusammen. Dadurch entstand ein wundersames Schattenspiel, das uns gleich animierte, einzelne oder ähnliche Teile gedanklich zusammenzubauen. Eine Kunstform, die wir vor Jahren innerhalb eines Workshops im Wilhelm-Hack-Museum kennen gelernt haben.

Auch die moderne kalte Fotokunst via Handy und Digitalkamera war innerhalb der Ausstellung präsent. Kongenial verknüpfte der Künstler Antonio Perez Rio Kunst aus dem Louvre mit der modernen Welt, des schnellen Schnappschusses. Er kritisiert damit die kommerziellen Besucher und Paparazzi, die bei ihren Museumsbesuchen nur noch die ganz großen Werke anschauen, wie zum Beispiel das weltberühmte Gemälde „La liberté guidant le peuple“ von Eugène Delacroix.

Über mehrere Wochen beobachtete Perez Rio das Verhalten der Besucher und musste dabei entsetzt feststellen, dass viele von ihnen einfach an nicht so bedeutsamen aber dennoch sehr sehenswerten Kunstwerken vorbei gelaufen sind, ohne ihnen den Hauch einer Beachtung zu schenken. Ihr einziges Interesse galt ihrem reduzierten Wunsch nur die bekannten Meisterwerke mit unzähligen Fotos abzulichten. In seiner siebenteiligen Fotoreihe macht er auf dieses traurige Phänomen sehr eindrucksvoll aufmerksam, indem er entweder das Smartphone oder die kleine Digitalkamera vor dem großen Werk abfotografierte, und nur den wichtigsten Teil des Bildes scharfstellte.

Anders als die kommerziellen Besucher, beschäftigen wir uns wesentlich intensiver mit einer Ausstellung und nicht nur mit den Referenzwerken. Da heuer noch keine Workshops stattfinden dürfen, stellte unser Vorsitzender Alexander Höfer unserer Viktoria die Aufgabe, sich ein Werk herauszusuchen und dieses in Form einer Blaupause abzuzeichnen.

Nach unserem intensiven Rundgang durch die Ausstellung entschied sich Viktoria für den Hirschkäfer von Claudia Angelmaier. Indes beschäftigten die Erwachsenen sich mit Maurice Jarnoux und dem Home-Editing „Le Musée Imaginaire de la Sculpture Mondiale“ von 1953. In einer beleuchteten Vitrine befanden sich in französischer Sprache die interessanten Hintergründe dieses imaginären Museums und seiner Weltskulptur.

Ebenfalls sehenswert die 26 Fotografien von Nick Waplington auf 8×10 Zoll. Seine Fotos zeigen geniale Schattenaufnahmen, die den Lichtstrahl auf ganz eindrucksvolle Weise einfangen und in den Mittelpunkt stellten.

   

Auch der 42-minütige Film „Malraux’s Shoes“ von Dennis Adams beeindruckte uns sehr, zeigte er doch den Meister in ganz besonderen Posen über seinem Foto-Werk stehend, sitzend oder nachdenkend.

Wie immer können und möchten wir nicht über alle Künstler oder Kunstwerke berichten, sondern mit unserem Bericht unsere Leser anregen diese Ausstellung auch in der Zeit von Corona unbedingt zu besuchen, weil nichts ist für Kinder schlimmer und langweiliger, als nur zu Hause rumzusitzen und nichts zu machen oder nur zu „daddeln“.

Bilder: Alexander Höfer

 

 

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